Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wird gegen die über ihn verhängte Sperre vom Weltfußballverband FIFA rechtlich vorgehen. Die FIFA-Ethik-Kommission hatte den 65-jährigen am Montag von allen Tätigkeiten im nationalen sowie internationalen Fußball für ein Jahr gesperrt. Damit verlor Niersbach seine Ämter als Mitglied des Exekutivkomitees der UEFA und im FIFA-Council.
Sommermärchen-Affäre als Auslöser
Grund für die Sperre war die Affäre rund um die WM 2006 in Deutschland, bei der bei der Vergabe dubiose Zahlungen im Wert von 6,7 Millionen Euro geflossen sein sollen. Niersbach hätte laut FIFA-Anklage davon gewusst, aber weder den DFB noch die FIFA-Ethik-Kommission darüber informiert. Damit verstoße er gegen die Paragrafen 18 („Anzeige-, Mitwirkungs- und Rechenschaftspflicht“) und 19 („Interessenkonflikte“) des FIFA-Ethik-Codes.
Berufung gegen das Urteil
Nachdem sich der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes von seinen Anwälten über die Sperre beraten ließ, legte er nun Berufung gegen den FIFA-Entscheid ein. Niersbach halte das Urteil für überzogen und sei sich deshalb auch selber schuldig, dagegen anzugehen. Dadurch wolle er von der FIFA auch eine schriftliche Begründung über die Sperre erhalten.
Bereits im November 2015 hatte Wolfgang Niersbach aufgrund des WM-Skandals seinen Rücktritt als DFB-Präsident erklärt. Der bisherige Schatzmeister Reinhard Grindel trat im April 2016 seine Nachfolge an. Diesen habe Niersbach über seine Vorgehensweise bereits telefonisch informiert.