Nachdem vergangene Woche der Traum des Portugiesen Danilo Pereira von der WM 2018 verletzungsbedingt geplatzt ist, kann ein weiterer Akteur die Reise zur Weltmeisterschaft in Russland nicht antreten.
Die Auswahl Tunesiens, die in WM Gruppe G auf England, Belgien und Panama trifft, muss im Sommer auf Youssef Msakni (Al Duhail Sports Club) und damit einen ihrer absoluten Leistungsträger verzichten. Der 27 Jahre alte Offensivspieler hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und ist wird damit ganz sicher nicht im Tunesien WM Kader 2018 stehen.
Damit ist für Tunesien sicherlich ein Worst-Case-Szenario eingetreten. Womöglich mit einer bösen Vorahnung hatte Tunesiens Trainer Nabil Maaloul erst vor wenigen Wochen erklärt, dass ein Ausfall Msaknis für sein Team ähnlich schwerwiegend wäre wie ein Fehlen von Lionel Messi für Argentinien.
OFFICIAL: Yousef Msakni ruled of Russia World Cup after rupturing his ligament. What a big blow to Tunisia this is pic.twitter.com/4AJFMtpi8y
— Saddick Adams (@SaddickAdams) 8. April 2018
Msakni schon Ende März nicht dabei
Dass er bei der WM tatsächlich ohne einen seiner besten Offensivspieler auskommen muss, hatte der 55 Jahre alte Fußball-Lehrer zum Zeitpunkt dieser Aussage indes nicht erwartet.
Immerhin waren aber die beiden WM-Vorbereitungsspiele Ende März gegen den Iran (1:0) und gegen Costa Rica (1:0), als Msakni aufgrund von muskulären Problemen nicht zum Kader gehörte, im Nachhinein bereits ein Probelauf.
Klar ist, dass in Abwesenheit von Msakni, der zumeist linksaußen zum Zug kam, die Bedeutung von Kapitän Wahbi Khazri weiter steigt. Der 27-Jährige, der aktuell vom AFC Sunderland an Stade Rennes verliehen ist und dort mit neun Toren in 20 Spielen der Ligue 1 zu den wichtigsten Spielern zählt, weiter steigt.
Dass Tunesien nun mehr oder weniger abhängig ist von der Form Khazris, ist keine allzu kühne These. Darüber hinaus könnten aber auch Ellyes Skhiri (HSC Montpellier) und Saif-Eddine Khaoui (ES Troyes AC), die beide in Frankreich geboren sind und erst Ende März ihr Debüt für Tunesien feierten, eine bedeutendere Rolle einnehmen.
Platzt der Wechsel nach Europa?
Nichtsdestotrotz schmerzt das Fehlen von Msakni, der zwar nur in der international allenfalls zwei- oder drittklassigen Stars League in Katar spielt, aber dort eine überragende Saison spielt.
Für seinen Verein Al Duhail Sports Club erzielte Msakni in der laufenden Spielzeit in 18 Ligaspielen 20 Tore und bereitete 13 weitere Treffer vor. In vier Einsätzen der Asiatischen Champions League stehen immerhin zwei Tore und ein Assist zu Buche.
Richtig bitter ist die Verletzung natürlich auch für Msakni selbst, der die WM gerne als Bühne genutzt hätte, um sich für einen Wechsel nach Europa zu empfehlen.
Zuletzt wurde der Techniker vor allem mit Leicester City in Verbindung gebracht, wo Riyad Mahrez im Sommer den nächsten Anlauf in Richtung Wechsel nehmen dürfte, nachdem die Foxes einem Transfer zu Manchester City im Winter einen Riegel vorgeschoben haben.
Das könnte dich auch interessieren: