In den vergangenen Wochen haben von Andres Iniesta über Mesut Özil bis zu Gerard Pique und David Silva zu Wochenbeginn schon mehrere Spieler, die ihre Nationalmannschaften über Jahre hinweg prägten, ihren Rücktritt erklärt.
Nun teilte mit Mario Mandzukic auch ein erster Leistungsträger der kroatischen Nationalmannschaft 2018, der großen Anteil am Erreichen des letztlich mit 2:4 gegen Frankreich verlorenen Finales der FIFA WM 2018 mit, künftig nicht mehr für sein Land zu spielen.
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— HNS | CFF (@HNS_CFF) 14. August 2018
Tor und Eigentor im WM-Finale
Nach Verteidiger Vedran Corluka, der bei der WM 2018 nur eine Nebenrolle spielte, und Torhüter Danijel Subasic ist Mandzukic der dritte Kroate, der seinen Rücktritt erklärt hat und somit die Mission EM 2020 nicht mehr mit angehen wird. Damit muss Teamchef Zlatko Dalic auch die im September startende Nationenliga sowie die EM 2020 Qualifikation ohne die drei WM-Teilnehmer beginnen.
„Diese Worte fallen mir schwerer, als gegen einen Gegner zu grätschen oder ein Sprint nach 120 Minuten anzuziehen. Es ist härter, weil ich weiß, dass dies das Ende ist und es kein Zurück mehr gibt: Ich verabschiede mich aus der kroatischen Nationalmannschaft“, so der 32 Jahre alte Angreifer, der seine Mannschaft mit dem 2:1-Siegtreffer in der Verlängerung des Halbfinales gegen England ins Endspiel geschossen und in diesem sowohl ein unglückliches Eigentor als auch den Treffer zum 2:4-Endstand markiert hatte.
“So sehr mich die Silbermedaille mit neuer Energie erfüllt hat – sie hat es mir einfacher gemacht, diese schwierige Entscheidung zu treffen“, deutete Mandzukic in seinem auf der Webseite des kroatischen Verbandes veröffentlichten, offiziellen Statement auch an, dass der große Erfolg von Russland kaum noch zu toppen sein wird. „Es gibt keinen idealen Zeitpunkt, sich zu verabschieden. Ich fühle jedoch, dass die Zeit für mich jetzt gekommen ist.“
33 Tore in 88 Länderspielen
Insgesamt lief Mandzukic 88 Mal im Kroatien-Trikot auf und erzielte dabei 33 Tore. Seit der EM 2012 war der frühere Bundesliga-Profi des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München bei allen großen Turnieren dabei, blieb mit den Vatreni aber sowohl bei den Europameisterschaften 2012 und 2016 als auch bei der WM 2014 hinter den Erwartungen zurück, ehe die WM 2018 beinahe mit dem ganz großen Triumph geendet hätte.
Mandzukic zeigte sich dankbar für die Zeit in der Nationalmannschaft mit vielen “hervorragenden Teamkollegen, Trainern und Menschen“ und kündigte an “ab heute einer von euch, einer der größten Fans Kroatiens“ zu sein.
Auf Vereinsebene setzt der Angreifer seine Karriere weiterhin fort und das aller Voraussicht nach bei Juventus Turin. Borussia Dortmund soll in den vergangenen Wochen zwar Interesse signalisiert haben, doch offenbar hatten weder Juventus noch Mandzukic selbst gesteigertes Interesse, diesen Wechsel zu vollziehen.
Ohne zusätzliche Belastung durch Einsätze in der Nationalmannschaft kann Mandzukic mit dem neuen Kollegen Cristiano Ronaldo an seiner Seite seine gesamte Konzentration darauf richten, eine ohnehin schon stattliche Titelsammlung weiter auszubauen.