Nachdem vergangene Woche Franco Foda als neuer ÖFB-Nationaltrainer und damit als Nachfolger von Marcel Koller präsentiert worden ist, gibt es rund um die österreichische Nationalmannschaft eine weitere Änderung.
Offensivspieler Martin Harnik wird künftig nicht mehr dabei sein, denn der Angreifer von Hannover 96 erklärte am Wochenende seinen Rücktritt. Erst vor wenigen Wochen hatte auch Werder Bremens Kapitän Zlatko Junuzovic seine Karriere im österreichischen Nationalteam beendet.
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— ÖFB – oefb.at (@oefb1904) 5. November 2017
Harnik, der von Foda bereits für das anstehende freundschaftliche Länderspiel am 14. November gegen Uruguay nominiert worden war, betonte in seinem Statement, dass es sich bei seinem Rücktritt nicht um eine spontane Entscheidung gehandelt hat, sondern entsprechende Gedanken schon länger vorhanden gewesen seien.
Gesundheit und Familie wichtiger
Im Wesentlichen führte der 30-Jährige zwei Gründe für das Ende seiner Länderspielkarriere an: „Es ist mir nicht leichtgefallen, diese Entscheidung zu treffen. Ich glaube aber, dass es im Sinne der Gesundheit und der Familie die richtige ist.“
Harnik spürt nach eigener Aussage, Belastungen nicht mehr so leicht wegstecken zu können wie in jüngeren Jahren und will sich künftig mehr Zeit zur Regeneration nehmen, um noch längere Zeit Bestleistungen abrufen zu können.
Und mit Blick darauf, dass er kurz vor Beginn der EM 2020, die das erklärte Ziel Österreichs ist, seinen 33. Geburtstag feiert, glaubt Harnik auch, dass es bei der ersten verteilt über den Kontinent ausgetragenen Europameisterschaft jüngere Spieler richten sollen: “Ich denke, der Zeitpunkt ist konsequent. Mit dem Neuanfang im Team möchte ich Platz für neue Spieler machen.“
Foda bedauert die Entscheidung
Harnik, der sein Debüt im Österreich-Trikot am 22. August 2007 feierte und seitdem in 68 Länderspielen 15 Tore erzielt hat, informierte vor der Öffentlichkeit Trainer Foda in einem längeren Gespräch unter vier Augen.
Foda machte anschließend keinen Hehl daraus, den Verlust Harniks zu bedauern: “Sein Entschluss ist sehr schade, er hat in meinen Planungen eine große Rolle gespielt. Als Teamchef muss ich seine Entscheidung respektieren und akzeptieren. Martin ist ein Spieler, der in den letzten Jahren sehr viel für Österreich geleistet hat.“
Auch ohne Harnik muss man sich in Österreich aber keine Sorgen um eine schlagkräftige Offensive machen, zumal Foda bei seiner ersten Nominierung auf den 34-jährigen Marc Janko, der aber weiter zum Kader zählen soll, verzichten konnte. Für die Fußball WM 2018 in Russland konnte sich das ÖFB-Team jedoch nicht qualifizieren.
Deutschland-Legionäre als Hoffnungsträger
Eine wichtige Rolle spielen werden in Zukunft sicherlich Marcel Sabitzer (RB Leipzig), Guido Burgstaller (FC Schalke 04) und Michael Gregoritsch (FC Augsburg), die alle in der deutschen Bundesliga ihre Qualitäten schon bewiesen haben.
Weiterhin dabei ist natürlich auch Marko Arnautovic (West Ham United), der künftig als einer der erfahrenen Spieler noch mehr Verantwortung übernehmen wird müssen.
>>> Alle Infos zur verpassten WM-Qualifikation 2018 von Österreich.