Mit der Auslosung der Vorrundengruppen der WM 2018 dürfte man beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht wirklich unglücklich gewesen sein. Während dicke Brocken wie Spanien, England oder Uruguay an der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw vorbeigingen, sollten Mexiko, Schweden und Südkorea nicht die ganz großen Hürden auf dem Weg ins WM-Achtelfinale darstellen.
Nichtsdestotrotz will man im Lager des DFB natürlich nichts dem Zufall überlassen, sondern der Mannschaft möglichst optimale Voraussetzungen bieten, um den WM-Triumph von 2014 in Brasilien zu wiederholen.
Daher prüfen die Verantwortlichen um Manager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Löw aktuell auch ganz genau, wo das deutsche Team bei der WM 2018 ihr Quartier aufschlagen wird.
Noch bis zum 15. Dezember hat der DFB Zeit, um sich auf ein WM-Quartier festzulegen, das spätestens dann der FIFA gemeldet werden muss. Wiederum eine Woche später müssen dem Weltverband dann auch die Verträge mit den Hotels vorgelegt werden.
Gute Reisemöglichkeiten ab Sotschi und Moskau
Zur Auswahl stehen aktuell konkret noch zwei Standorte. Zum einen Sotschi und zum anderen ein Camp in der Nähe Moskaus.
Favorisiert scheint der Spielort Sotschi (Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014), wo bei der WM 2018 unter anderem das deutsche Match am 23. Juni gegen Schweden.
Dass die Reisewege von Sotschi aus nach Moskau zum Auftaktspiel am 17. Juni gegen Mexiko und am 27. Juni in Kasan gegen Südkorea relativ günstig wären, ist ein Vorteil für Sotschi, zumal noch nicht konkret über die Vorrunde hinaus geplant werden kann.
Das ist unsere Gruppe bei der #WM2018! #WMAuslosung #DieMannschaft pic.twitter.com/RIWamFuKjt
— Die Mannschaft (@DFB_Team) 1. Dezember 2017
Kommt Deutschland weiter, bestünde indes die Chance, erneut in Moskau und Kasan zu spielen, wobei aber je nach Abschneiden in der Gruppe auch St. Petersburg und Samara möglich wären (alle WM 2018 Spielorte)
Nichtsdestotrotz hat Sotschi aus logistischen Gründen keine großen Nachteile gegenüber Moskau, das als Hauptstadt natürlich am besten angebunden ist und die vermutlich besten Reisemöglichkeiten bieten würde.
Trainingsplatz als Problem?
Wegen der guten Erfahrungen, die der deutsche Tross beim Confederations Cup 2017 mit Sotschi gemacht hat, geht die Tendenz zur Rückkehr in den Süden Russlands, wobei nach Informationen der “dpa“ aber noch ein gravierendes Problem besteht.
Denn der Trainingsplatz, den die deutsche Mannschaft 2017 beim Confed Cup genutzt hat, dient bei der WM 2018 als Übungsgelände für die Nationen, die ihre WM-Spiele in Sotschi bestreiten, womit Deutschland zumindest keine uneingeschränkte Nutzungsmöglichkeit hätte.
Allerdings sollte es kein unlösbares Problem darstellen, noch einen geeigneten Trainingsplatz in Sotschi zu finden, zumal noch ausreichend Zeit bis zum WM-Start vorhanden ist und sogar die Neuanlage eines Spielfeldes in Quartiernähe noch möglich wäre.
Wie DFB-Präsident Reinhard Grindel betonte, wird zwar gemeinsam diskutiert, doch letztlich liegt die Entscheidung bei Bundestrainer Löw. Und wer Löw kennt, weiß, dass der Bundestrainer gerne auf Bewährtes setzt. Es wäre daher eine Überraschung, würde Deutschland nicht Sotschi als WM-Camp wählen.
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