Nachdem zuvor schon einige WM Favoriten 2018 überraschend die Heimreise antreten mussten, haben die beiden Spiele im WM-Achtelfinale am Montag letztlich die erwarteten Sieger hervorgebracht, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise.
Während sich Brasilien gegen Mexiko ungefährdet mit 2:0 durchsetzte, gelang Belgien gegen Japan erst in der Nachspielzeit der 3:2-Siegtreffer. Nun geht es für die Roten Teufel im WM 2018 Viertelfinale just gegen die Selecao – definitiv ein Kracher!
Mexiko muss erneut nach dem Achtelfinale nach Hause
Während sich mit Deutschland und Brasilien zwei andere Top-Favoriten schon verabschieden mussten, hat Brasilien weitgehend souverän den Sprung unter die letzten Acht geschafft. Der Rekordweltmeister hatte gegen forsch gestartete Mexikaner nur anfänglich Probleme, übernahm aber nach gut 20 Minuten mehr und mehr das Kommando.
Nachdem vor der Pause die vorhandenen Möglichkeiten nicht genutzt werden konnten, traf Neymar in der 51. Minute nach guter Vorarbeit von Willian früh im zweiten Durchgang. Mexiko war das Bemühen in der Folge zwar anzumerken, doch gegen gut stehende Brasilianer fehlte “El Tri“ die letzte Genauigkeit im Passspiel. Echte Großchancen verzeichnete Mexiko nicht und blieb weitgehend harmlos.
Neymar for Brazil:
Matches: 89
Goals: 57
Assists: 3794 goals or assists in 89 games. 👑🇧🇷 pic.twitter.com/4gLbw1zQ6n
— Neymar Stuff (@NeymarStuff) 2. Juli 2018
Brasilien ließ sich nach der Führung die Spielkontrolle nicht mehr entreißen und machte dann in der 88. Minute alles klar. Der mehrfach glänzend reagierende Guillermo Ochoa im mexikanischen Tor kam zwar bei einem Abschluss von Neymar noch mit der Fußspitze an den Ball, doch der eingewechselte Roberto Firmino stand goldrichtig und staubte zum 2:0 ab.
Dass sich Casemiro im Brasilien-Trikot die zweite gelbe Karte einhandelte und im Viertelfinale fehlt, war ein kleiner Wermutstropfen auf die brasilianische Freude.
Für Mexiko ist die mit einem 1:0 gegen Deutschland so furios begonnene Weltmeisterschaft nun doch schon wieder relativ früh beendet. Seit 1994 ist El Tri immer im Achtelfinale gescheitert – nun zum siebten Mal in Folge.
Belgiens letzter Konter sitzt und stürzt Japan ins Tal der Tränen
Alle Welt ging von einem recht souveränen Erfolg Belgiens aus, doch Japan zeigte sich von der ersten Minute an fest entschlossen, aus der Außenseiterrolle heraus zu überraschen.
Die Asiaten überzeugten mit einer guten Organisation und der bekannten Einsatzfreude, womit Belgien offenkundig Probleme hatte. Nach einer torlosen ersten Hälfte, in der Belgien zwar optisch überlegen war, aber nur selten richtig gefährlich wurde, erhielten Kevin de Bruyne und Co. eine kalte Dusche.
Nach einem Fehler von Jan Vertonghen zog Genki Haraguchi auf und davon und brachte Japan in der 48. Minute in Führung. Eden Hazard antwortete nahezu im Gegenzug mit einem Pfostentreffer, ehe Takashi Inui den noch gar nicht richtig verhallten Jubel auf japanischer Seite mit einem sehenswerten Distanzschuss in der 52. Minute zum 2:0 erneut aufleben ließ.
Belgien stand nun unter Druck und schaltete einen Gang hoch. Mit den eingewechselten Marouane Fellaini und Nacer Chadli nahm das Spiel der Roten Teufel mehr Fahrt auf und wie Japan gelang auch Belgien ein Doppelschlag.
Zunächst machte Vertonghen in der 69. Minute per Kopfball-Bogenlampe seinen Fehler vor dem 0:1 wieder gut und in der 72. Minute stach nach Flanke von Hazard mit Fellaini der erste Joker, ebenfalls per Kopf. In der Folge blieb Belgien dominant, aber auch Japan spielte mutig nach vorne und war durchaus mehrere Male gefährlich.
Dennoch deutete alles auf eine Verlängerung hin, ehe Thibaut Courtois in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem japanischen Eckball einen letzten Konter einleitete, der Platz in jedem Lehrbuch finden dürfte. De Bruyne trieb den Ball in hohem Tempo nach vorne, spielte nach rechts auf Thomas Meunier, nach dessen Querpass mit Chadli der zweite Joker im Belgien-Trikot auch dank einer Körpertäuschung von Romelu Lukaku nur noch einschieben musste.
Ein traumhafter Angriff der individuell sicher besseren Mannschaft, die schon vor dem Aus stand, dann aber doch ganz Japan noch ins Tal der Tränen stürzte.
🇧🇪⚽️3-2 Never lose faith 💪🏼 More than never we’ll give our maximum against Brazil! 🔜Quarter-final 🇧🇷🇧🇪#REDTOGETHER #Worldcup pic.twitter.com/7rpD6HFFzI
— Yannick Carrasco (@CarrascoY21) 2. Juli 2018
Heute: Schweden vs. Schweiz und Kolumbien vs. England
Am heutigen Dienstag werden die beiden letzten Viertelfinalisten gesucht. Zunächst kommt es um 16 Uhr im St. Petersburg Stadion zu einem europäischen Duell zwischen Schweden und der Schweiz.
Leicht favorisiert scheinen dabei die Eidgenossen, die nach einem 1:1 gegen Brasilien gegen Serbien den letztlich entscheidenden 2:1-Sieg landeten und dann mit einem 2:2 gegen Costa Rica Gruppenzweiter wurden. Schweden gewann die Gruppe F sogar, kassierte bei Siegen über Südkorea (1:0) und Mexiko (3:0) aber gegen Deutschland (1:2) auch eine Niederlage.
>>> Schweden – Schweiz Vorschau <<<
Um 20 Uhr treffen dann im Spartak-Stadion in Moskau Kolumbien und England aufeinander. Während sich England im letzten Gruppenspiel mit einer B-Elf gegen Belgien eine 0:1-Niederlage erlauben konnte, weil zuvor Tunesien (2:1) und Panama (6:1) geschlagen wurden, stand Kolumbien nach dem 1:2 gegen Japan mächtig unter Druck, gewann die WM Gruppe H mit Siegen über Polen (3:0) und den Senegal (1:0) aber letztlich noch.
>>> Vorschau Kolumbien – England <<<