Erstmals bei der WM 1978 vertreten hat sich der Iran in jüngerer Vergangenheit jeweils im Abstand von acht Jahren für die WM-Endrunden 1998 in Frankreich, 2006 in Deutschland und nun 2014 in Brasilien qualifizieren können. Nachdem für die Perser bislang stets nach der Vorrunde Schluss war, hat eine überzeugende Qualifikation die Hoffnung genährt, erstmals ins Achtelfinale vorstoßen zu können.
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In der entscheidenden Qualifikationsgruppe ließ der Iran die hocheingeschätzte Auswahl Südkoreas hinter sich und sicherte sich als Gruppensieger mit fünf Siegen, einem Unentschieden und zwei 0:1-Niederlagen im Libanon und gegen Usbekistan das Ticket nach Brasilien. Nach der erfolgreichen WM-Qualifikation feierte der Iran in vier Qualifikationsspielen zum Asien-Cup gegen Thailand, im Libanon und in Katar vier Siege, ehe im März das vorläufig letzte Testspiel vor der heißen WM-Vorbereitungsphase gegen Guinea mit 1:2 verloren wurde.
Die Spiele des Irans bei der Fußball Weltmeisterschaft in der Übersicht
- Iran vs Nigeria am 16. Juni um 21 Uhr
- Argentinien vs Iran am 21. Juni um 18 Uhr
- Bosnien-Herzegowina vs Iran am 25. Juni um 18 Uhr
Der Kader der iranischen Nationalelf
Objektiv gesehen ist der Iran sicherlich der krasse Außenseiter in Gruppe F, was sicherlich auch daran liegt, dass der Großteil der Spieler aus dem WM-Kader sein Geld in der allenfalls zweit- eher drittklassigen einheimischen Iranian Pro League verdient. Und die wenigen Legionäre spielen keineswegs in großen europäischen Ligen, sondern wie Kapitän Javad Nekounam beim Al Kuwait Sports Club oder Innenverteidiger Pejman Montazeri beim katarischen Umm-Salal Sport Club in der Wüste, wo das Niveau im Ligabetrieb und im Training kaum vergleichbar ist mit dem in den Profiligen Europas. Ihr nennenswertester Spieler bringt jedoch Bundesliga-Erfahrung mit. WM-Starspieler Ashkan Dejagah verdiente einst seine Brötchen beim VfL Wolfsburg. Mittlerweile steht er beim FC Fulham unter Vertrag und musste einen herben Karriererückschlag mit dem Abstieg aus der Premier League hinnehmen.
Zumindest etwas England-Erfahrung bringt neben dem bis 2012 sechs Jahre lang bei CA Osasuna in der spanischen Primera Division aktiven Nekounam mit Andranik Teymourian ein weiterer Leistungsträger im Mittelfeld mit, der von 2006 bis 2010 für die Bolton Wanderers, den FC Fulham und den FC Barnsley spielte, auf der Insel aber keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
An Qualität mangelt es dem Iran zwar quer durch alle Mannschaftsteile, doch nicht zu übersehen ist das Fehlen eines echten Torjägers, wie es in den 90er-Jahren noch Ali Daei war. Mohammad Reza Khalatbari und Karim Ansarifard auf deren Schultern im Angriff die Hoffnungen ruhen, weisen in nationalen Diensten jedenfalls sehr überschaubare Quoten auf. Während der 30 Jahre alte Reza in 58 Länderspielen fünf Treffer erzielte, bringt es der sechs Jahre jüngere Ansarifard auf immerhin acht Tore in 39 Partien.
Die WM-Gruppe des Irans
Bei der Auslosung der Endrunden-Gruppen hätte es den vom erfahrenen Portugiesen Carlos Queiroz trainierten Iran sicherlich schlimmer erwischen können, doch auch so wird es gegen Argentinien, Nigeria und Bosnien-Herzegowina schon eine äußerst schwierige Aufgabe, sich zumindest den zweiten Platz zu sichern. Der Iran ist krasser Außenseiter und wird die Vorrunde wohl nicht überstehen. Hier geht es zum Überblick von Pool F mit Spielplan und Gruppentabelle