Nach dem Erfolg bei der Heim-WM 2018 wollte Russland auch bei der WM 2022 aufzeigen. Doch dann kam alles ganz anders. Russlands Präsident Wladimir Putin startete einen Krieg in der Ukraine und die FIFA entzog als Konsequenz dem russischen Nationalteam die Möglichkeit, sich in den Playoffs für die Endrunde in Katar zu qualifizieren. Dementsprechend nimmt Russland auch nicht an dem Turnier teil. Da sich die politische Situation weiterhin nicht entspannt hat, wurde Russland auch für die EM 2024 bereits in der Qualifikation disqualifiziert. Ein Antreten für das russische Nationalteam in Deutschland ist somit nicht möglich.
So sieht das Russland Trikot für die EM 2021 aus
Ausrüster Adidas setzt beim neuen russischen Heimtrikot für die EM-Endrunde 2021 auf die ursprünglichen Farben. Das Heimjersey ist hauptsächlich in Rot gehalten. Der Kragen sowie die drei Streifen auf den Schulter und das adidas-Logo sind weiß. An den Ärmelenden sind die Farben Weiß, Blau und Rot abgebildet, die an die russische Flagge erinnern sollen.
Eigentlich hätten die Spieler der russischen Nationalmannschaft bereits im November 2019 in den abschließenden Partien der EM-Qualifikation mit den neuen Heimtrikots auflaufen sollen, allerdings hatte sich Adidas zur Trikot-Präsentation einen Fauxpas geleistet: Der Sponsor hatte auf den Ärmel die Farben der russischen Nationalflagge in der Reihenfolge rot, blau und weiß statt in weiß, blau und rot abgebildet.
Russlands WM-Trikot 2018: Der Zar und die Sowjetunion sind zurück
Die Russen, deren Landesflagge sind bekanntlich aus den Farben Blau, Weiß und Rot zusammensetzt, spielte in der jüngeren Vergangenheit zumeist in blauen oder weißen Jerseys. Die Farbe Rot wurde weitgehend marginalisiert, weil sie zu stark an die eigene sowjetische Vergangenheit erinnern würde, die man unbedingt hinter sich lassen wollte. Damit ist jetzt Schluss.
Ausrüster adidas hat ein Heimtrikot entworfen, dass praktisch ausschließlich rot ist. Die Farbe steht für die Aggressivität, mit der die Russen bei der Heim-WM angreifen wollen – aber eben auch für die Sowjetunion.
Möglicherweise deshalb hat der Ausrüster darauf verzichtet, die Landesflagge über das Herz der Spieler zu legen. Stattdessen befindet sich hier der Doppeladler des Byzantinischen Reiches, den die Russen nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken übernommen haben. Moskau wurde damals zum „dritten Rom“.
Der Doppeladler wurde zum Symbol der Zaren. Im bzw. unter dem Adler befindet sich das weiße Pferd mit einem blauen Reiter. Es ist das Wappen des letzten Zarengeschlechts der Russen – der Romanovs.
Auf den Schultern befinden sich weiße Streifen. Über der rechten Brust ist in weißer Farbe das Logo von Ausrüster adidas zu sehen. Die eigentliche Landesflagge der Russen befindet sich ausschließlich auf der Innenseite des Kragens und ist damit im Prinzip gar nicht zu sehen.
Das Jersey der Russen erinnert so an die Zaren und an die Sowjetunion, blendet die Gegenwart aber aus. Dies ist ein beliebtes Stilmittel, um deutlich zu machen, dass man ein großes neues Kapitel Sportgeschichte schreiben möchte und die schlechten Zeiten überwunden hat.
Russisches Auswärtstrikot 2018
Das Ausweichtrikot der Russen ist nach dem identischen Muster wie das Heimtrikot konzipiert. Allerdings sind die Farben Weiß und Rot jetzt getauscht. Zum Einsatz dürfte es aber vermutlich kaum kommen.
Die Russen möchten mit dem Heim-Jersey spielen und es gibt bislang kein Team, das ein derart ähnliches Trikot einsetzen möchte, das Verwechslungsgefahr bestehen könnte.
In der Vorrundenphase trifft das russische Nationalteam in Fußball WM Gruppe A auf Uruguay, Ägypten und Saudi-Arabien und hat dort durchaus realistische Chancen auf den Aufstieg in die WM 2018 Ko-Runde.
Deutscher Ausrüster hält Russland die Treue
Ausrüster adidas und Russland bilden seit dem Ende der Sowjetunion ein Gespann. Das deutsche Unternehmen blieb auch an der Seite des Teams, als die sportliche Durststrecke einsetzte und Russland eigentlich kein geeigneter Werbeträger mehr für adidas war.
Allerdings sank das russische Team im Stellenwert des deutschen Konzerns. Es war nur noch eine Mannschaft von vielen, um die sich adidas zu kümmern hatte. 2018 rüstet das deutsche Unternehmen beispielsweise 11 Mannschaften bei der WM aus und damit so viel wie kein anderer Konzern. Nike kommt lediglich auf 10 Teams.
Bei der Heim-WM darf sich das russische Team allerdings darüber freuen, wieder deutlich im Stellenwert von adidas gestiegen zu sein. Man vermutet, dass der Gastgeber in der internen Hierarchie an Rang 3 statt.
Der größte Fokus von adidas gilt Weltmeister Deutschland. An Rang zwei steht die zweitgrößte Hoffnung von adidas auf den Titel: Vize-Weltmeister Argentinien. Und dann folgt bereits der Gastgeber, dem aufgrund dieser Rolle eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwird.
Erkennbar ist dies beispielsweise daran, dass die russischen WM-Trikots sehr viel früher als sonst präsentieren wurden. Bei adidas wusste man, dass die Russen großes Interesse daran haben würden, sich mit den Jerseys Ihres Teams auszustatten, um die Mannschaft so auch optisch zu unterstützen.
Legendäre Rückennummern 9 und 11
Die wichtigste Rückennummer im russischen Fußball ist die Nummer 9. Sie hat einen vergleichbaren Stellenwert wie beispielsweise die 10 in Brasilien, Argentinien, Frankreich oder auch Deutschland. Verantwortlich dafür sind vor allem zwei Spieler.
Zu Zeiten der Sowjetunion trug lange Stürmer Oleg Blochin die 9. Er machte 112 Länderspiele für die UdSSR und erzielte dabei stolze 42 Tore. Eine Zeit trug Blochin, der bis heute als der beste russische Spieler aller Zeiten gilt, allerdings auch die 11. Diese Zahl strahlt für viele Fans des Teams ebenfalls eine magische Wirkung aus.
Aber zurück zur Nummer 9: Der zweite Spieler, der sie zu etwas Besonderem machte, war Oleg Salenko. Bei der WM 1994 erzielte er einen Rekord, der bis heute unerreicht ist und nicht einmal wackelte. Der Angreifer erzielte in einem einzigen Spiel satte 5 Tore. Dies hat kein anderer Spieler bei einer Weltmeisterschaft bislang geschafft.
Der Druck auf die Spieler, die mit der 9 und der 11 in Russland an den Start gehen werden, ist aufgrund dieser stolzen Vergangenheit immens. Allerdings werden wohl zwei Spieler die Nummern erhalten, die mit dem Druck umgehen können sollten.
Die 9 trug zuletzt Aleksandr Kokorin, der aufgrund eines Kreuzbandrisses aber nicht an der WM-Endrunde teilnehmen kann (hier mehr zu verletzten Spielern bei der WM 2018). Die 11 trägt seit dieser Saison Angreifer Fedor Smolov und damit einer der besten Spieler im russischen Kader.
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