RB Leipzig hat nach Peter Gulacsi einen zweiten ungarischen Nationalspieler. Neben dem Torhüter wird kommende Woche auch Kapitän Willi Orban die Reise zur Nationalmannschaft Ungarns antreten, die in der UEFA Nations League zunächst in Griechenland (Freitag, 12.10.) und danach in Estland (Montag, 15.10.) ran muss.
Nach einer 0:1-Niederlage zum Auftakt in Finnland und einem anschließenden 2:1-Heimerfolg gegen Griechenland Anfang September in Gruppe 2 der Nations League Liga C peilt Ungarn eine möglichst optimale Punktausbeute an, um die zweimal siegreichen Finnen nicht aus den Augen zu verlieren.
🔴⚪️ Seit Juli 2015 Teamkollegen bei #RBLeipzig
🆕🇭🇺 Jetzt auch gemeinsam für die ungarische Nationalmannschaft am Ball 🤗💪🏻#Orban #Gulácsi #RBLInternational @MLSZhivatalos pic.twitter.com/B5Rvo591lB
— RB Leipzig (@DieRotenBullen) 1. Oktober 2018
Innenverteidigung mit Tamas Kadar?
In Griechenland wird Orban direkt in der ungarischen Startelf erwartet. Zuletzt bildeten Tamas Kadar (Dynamo Kiew) und Adam Lang (CFR Cluj) die Innenverteidigung, wobei Kadar auch links sowie Lang rechts verteidigen können. Wahrscheinlich ist, dass Orban zunächst mit Kadar das Abwehrzentrum bilden wird.
Der 25-Jährige, der in Kaiserslautern geboren wurde und schon mit fünf Jahren beim dortigen FCK spielte, hat mit der Entscheidung für Ungarn zugleich auch die Hoffnung auf die deutsche Nationalmannschaft begraben.
Noch vor einem Jahr hatte sich der 1,86 Meter große Abwehrspieler im „Münchner Merkur“ alle Möglichkeiten offen gehalten, darunter auch eine Länderspielkarriere für Polen, zugleich aber seiner Hoffnung auf einen Anruf von Bundestrainer Joachim Löw Ausdruck verliehen „Ich schließe nichts aus. Aber die deutsche Nationalelf wäre sicher meine erste Option. In Ungarn und Polen bekäme ich wohl schneller eine Chance. Aber ich bin nicht unbedingt der Typ, der den einfachen Weg geht.“
In Deutschland ist die Konkurrenz zu stark
Doch nach zwei Einsätzen im Deutschland-Trikot in der U21 unter Horst Hrubesch im Herbst 2014 und Frühjahr 2015 blieb eine Nominierung durch den DFB aus.
Aufgrund der großen Konkurrenz etwa durch Mats Hummels, Jerome Boateng, Niklas Süle, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah oder Shkodran Mustafi ist es nachvollziehbar, dass Orban nun dem schon längeren ungarischen Werben erlag.
Dank seines aus Ungarn stammenden Vaters besitzt Orban neben der deutschen ohnehin auch die ungarische Staatsbürgerschaft, sodass die Formalitäten schnell erledigt waren. Seine polnische Mutter hätte Orban noch eine weitere Option eröffnet, doch die Verbindung des Leipzigers zu Ungarn ist offenbar deutlich enger.
Natürlich ist es das große Ziel der ungarischen Nationalmannschaft, der Teilnahme an der EM 2016 samt durchaus überraschendem Einzug ins Achtelfinale (0:4 gegen Belgien) auch die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 folgen zu lassen, zumal dann auch Ungarns Hauptstadt Budapest zu den EM 2020 Spielorten zählt.
Zunächst soll Orban nun dazu beitragen, die Nations League möglichst positiv abzuschließen, werden basierend auf diesem Abschneiden doch auch die Töpfe für die EM 2020 Qualifikation Auslosung eingeteilt. Und dann würden die Magyaren natürlich den ganz dicken Brocken am liebsten aus dem Weg gehen.
Auch interessant: