Gut zwei Wochen sind seit der 1:2-Niederlage im Finale der Europameisterschaft 2024 vergangen, in deren Folge Gareth Southgate seinen Rücktritt als Nationaltrainer Englands erklärt hat. Der englische Verband FA hat in der Zwischenzeit die Nachfolge Southgates offiziell ausgeschrieben, sucht parallel aber natürlich auch selbst nach dem künftigen Nationalcoach – der definitiv nicht Jürgen Klopp heißen wird.
In einer Talkrunde anlässlich des Internationalen Trainerkongresses in Würzburg erklärte Klopp, dass sich an seinem Plan, nach dem Abschied vom FC Liverpool eine Auszeit einzulegen, nichts geändert habe. Sein Berater Marc Kosicke leite demnach auch keinerlei Anfragen bezüglich einer Trainertätigkeit an ihn weiter: „Jobmäßig gar nichts. Kein Verein, kein Land. Diesen Teil müssen ein paar Leute nicht gehört haben“, ließ der 57-Jährige auch sein Unverständnis über dennoch immer wieder aufkommende Spekulationen durchklingen.
Klopp möglicherweise nie mehr auf der Trainerbank
Konkret angesprochen auf den Trainerposten bei der englischen Nationalmannschaft wurde Klopp sogar nochmals deutlich und schloss ein Engagement bei den Three Lions unmissverständlich aus: „Das wäre der größte Gesichtsverlust in der Geschichte des Fußballs, wenn man da sagt, für Euch mache ich eine Ausnahme.“
Vielmehr deutete der langjährige Erfolgscoach des 1. FSV Mainz 05, von Borussia Dortmund und Liverpool an, dass es möglicherweise gar kein Comeback auf der Trainerbank mehr geben wird: „Ich werde irgendwas arbeiten. Ich bin zu jung, um nur noch Padel-Tennis und Enkelkinder zu machen“, so Klopp zwar, der sich aber wohl auch eine andere Funktion vorstellen könnte: “Ob das wieder Trainer sein wird? Das würde ich momentan tatsächlich ausschließen. Mal sehen, wie es in ein paar Monaten aussehen wird. Aber Stand heute war es das für mich als Trainer. Ich habe nicht aus einer Laune heraus aufgehört, sondern das war eine generelle Entscheidung.“
Sofortlösung oder neuer Coach erst 2025?
Beim englischen Verband, der in seiner Stellenausschreibung „signifikante Erfahrung im englischen Fußball“ und eine „starke Erfolgsbilanz in der Premier League oder führenden internationalen Wettbewerben“ einfordert und recht deutlich macht, dass mit dem neuen Trainer endlich wieder ein Titelgewinn angestrebt wird, ist unterdessen noch vieles offen und das nur wenige Wochen vor Beginn der neuen Nations League Saison 2024/25.
Während Eddie Howe (Newcastle United) und Ange Postecoglou (Tottenham Hotspur) sowie die derzeit vereinslosen Graham Potter, Mauricio Pochettino, Thomas Tuchel und Joachim Löw als mehr oder weniger heiße Kandidaten als Sofortlösung gehandelt werden, gilt auch die Option einer Übergangslösung als denkbar, sollte sich die Chance auf die Übernahme durch Pep Guardiola im Sommer 2025 bieten. In diesem Fall wäre der aktuelle U21-Nationaltrainer Lee Carsley die naheliegende Option für die nächsten Monate.