Keine zwei Monate nach dem Gewinn der Europameisterschaft 2024 kommt die spanische Nationalmannschaft Anfang September für die ersten beiden Partien der Neuauflage der Nations League 2024/25 zusammen, in die die Furja Roja ebenfalls als Titelverteidiger startet. Zum Auftakt am 5. September in Belgrad gegen Serbien muss Trainer Luis de la Fuente allerdings auf zwei Eckpfeiler seines Erfolgsteams verzichten.
Denn wie die UEFA bekannt gab, wurden Álvaro Morata und Rodri für ihre verbalen Entgleisungen im Rahmen der Feierlichkeiten des EM-Titels für jeweils eine Partie, also das Gastspiel in Serbien, gesperrt. Die Ethik- und Disziplinarkommission der UEFA kam nach ihren bereits am 19. Juli begonnenen Untersuchungen nun zu dem Schluss, dass beide die „allgemeinen Verhaltensgrundsätze“ nicht eingehalten und mit ihrem Verhalten dem „Fußballsport und insbesondere der UEFA“ geschadet hätten.
Fehlverhalten auf der Siegesfeier
Immerhin kamen Morata und Rodri um eine zunächst drohende Sperre von zwei Spielen für den Nations League Start in Liga A herum und werden aller Voraussicht nach zum ersten Kader nach dem EM-Erfolg gehören. Diesen hatte die spanische Auswahl am Tag nach dem 2:1-Sieg im Finale gegen England vor hunderttausenden Fans in der Hauptstadt Madrid zelebriert, inklusive der nun sanktionierten Aktionen der beiden Leistungsträger.
Während Morata unter anderem Späße auf Kosten vom im Viertelfinale besiegten deutschen Nationalspieler Jamal Musiala sowie von Endspielgegner England machte, ließ sich Rodri zum Ausruf „Gibraltar ist spanisch“ hinreißen. Das von der UEFA seit 2013 offiziell als eigene Nation anerkannte Gibraltar ist seit langem Gegenstand von Streitigkeiten zwischen Spanien und Großbritannien, auf die der zum besten Spieler der EURO gewählte Rodri abzielte.
Zubimendi und Oyarzabal könnten profitieren
Das Fehlen von Rodri und Morata bietet gleich zum Start in die neue Saison anderen Akteuren die Chance, sich für mehr als eine Rolle als Ergänzungsspieler zu empfehlen. Anstelle von Rodri könnte in Serbien der bereits im EM-Finale zur Pause für seinen angeschlagenen Mitspieler eingewechselte David Zubimendi beginnen. Aber auch Mikel Merino, der mit seinem späten Kopfballtor zum 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Deutschland auf ewig seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher haben dürfte, stellt eine Option für das zentrale Mittelfeld dar.
Als Mittelstürmer ist unterdessen sicherlich Mikel Oyarzabal ein ganz heißer Kandidat für die Morata-Rolle. Der 27-Jährige, der das EM-Finale nach seiner Einwechslung für Morata mit dem Treffer zum 2:1 in der 86. Minute entschieden hat, ist zwar ein ganz anderer Spielertyp als der vier Jahre ältere Morata könnte diesem, aber durchaus den Platz streitig machen. Wohl anders als der 34-jährige Joselu, dessen erneute Nominierung nach seinem Wechsel von Real Madrid zum katarischen Al-Gharafa SC zumindest fraglich ist.