Von der Europameisterschaft 2008 über die Weltmeisterschaft 2010 bis zur EM 2012 gingen drei Titel in Folge an die spanische Nationalmannschaft, deren goldene Generation um Gerard Pique, Xavi und Andres Iniesta in jenen Jahren das Maß aller Dinge war. Nach dem Triumph bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine vergingen dann allerdings zwölf Jahre und fünf große Turniere ohne weiteren Pokal für die spanischen Vitrinen. Erst im Sommer 2024 gelang bei der Europameisterschaft in Deutschland wieder der große Wurf und soll möglichst nur der Anfang einer neuen Erfolgsära gewesen sein.
Die Voraussetzungen dafür, den Titel wie einst zu bestätigen und weitere Triumphe folgen zu lassen, scheinen gegeben. So stehen einige Protagonisten des EM-Erfolgs wie allen voran Lamine Yamal und Nico Williams noch am Anfang ihrer Karriere, während bereits jahrelang erprobte Akteure wie Pedri oder Gavi auch noch sehr jung sind. Zudem klopfen etwa mit Pau Cubarsí, Marc Casado oder Fermin Lopez schon die nächsten Top-Talente des FC Barcelona an, während mit Pablo Barrios (Atletico Madrid) oder Samu Aghehowa (FC Porto) auch andernorts vielversprechende Spieler mit großer Zukunft heranreifen.
De la Fuente verlängert bis 2028
Die Prognose, dass Spanien auch bei der WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada einen der besten Kader stellen und um den Titel mitspielen wird, erscheint nicht allzu gewagt. Auch wenn natürlich abzuwarten bleibt, wie Unterschiedsspieler Rodri nach seiner schweren Knieverletzung zurückkommt und ob sich für nicht mehr ganz junge Stützen wie Dani Carvajal oder Álvaro Morata auf absehbare Zeit hochkarätige Nachfolger finden.
Für reichlich Zuversicht rund um die Furia Roja sorgt indes Trainer Luis de la Fuente, der schon mit der spanischen U19 und mit der U21 Europameister war, zudem nach seinem Aufstieg zur A-Nationalmannschaft Anfang 2023 direkt auch die Nations League gewonnen hat.
Der 63-Jährige gilt mit all seiner Erfahrung und seiner besonnenen Art als Garant dafür, dass Spanien auch in den nächsten Jahren eine gute Rolle spielen wird – aller Voraussicht nach mindestens bis zur Europameisterschaft 2028 in Großbritannien und Irland. Denn solange hat de la Fuente, der als Vereinstrainer nicht die ganz große Karriere gemacht hat, seinen Vertrag nun vorzeitig verlängert.
Wiedersehen mit Julian Nagelsmann?
Nach Julian Nagelsmann, der auch erst kürzlich bis 2028 beim DFB verlängert hat, sind nun zwei Trainer der großen europäischen Fußballnationen langfristig gebunden. Und es scheint zumindest möglich, dass es bei einem der nächsten Turniere zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Nagelsmann und de la Fuente kommt, nachdem letzterer auf dem Weg zum Titel im Viertelfinale der EURO 2024 beim 2:1-Sieg nach Verlängerung das glücklichere Ende für sich hatte.
Mit Deutschland und Spanien wird sowohl 2026 als auch 2028 in jedem Fall zu rechnen sein. Einerseits, weil die beiden Kader jede Menge Klasse und Potential umfassen. Andererseits, weil zwei Trainer in der Verantwortung stehen, die ihre Qualitäten auch schon gezeigt haben.