Die EM 2021 hat für die slowakische Nationalmannschaft mit einem 2:1-Sieg gegen Polen hervorragend begonnen, doch seitdem ist die Entwicklung nicht in die erhoffte Richtung gegangen. Zunächst verpasste die Slowakei als Gruppendritter hinter Kroatien und Russland die Qualifikation für die WM 2022 in Katar und dann verlief nach durchwachsenen Testspielen im März in Norwegen (0:2) und gegen Finnland (2:0) auch der Start in die dritte Auflage der Nations League nicht wie erhofft.
Kasachstan als Stolperstein
Im Herbst 2020 als Gruppenschlusslicht hinter Tschechien, Schottland und Israel aus der zweiten in die dritte Liga abstiegen, gelang am ersten Spieltag zwar ein mühsamer 1:0-Erfolg über Belarus, doch dann setzte es zu Hause gegen Kasachstan eine ebenso unerwartete wie auch blamable 0:1-Niederlage in Nations League Liga C 22/23.
Diese Schlappe hatte intensive Diskussionen zur Folge, die tags darauf in die Trennung von Trainer Stefan Tarkovic mündete. Damit reagierte der slowakische Verband freilich nicht nur auf die desolate Vorstellung gegen Kasachstan mit keinem einzigen Torschuss im ersten Durchgang, sondern auf die allgemein negative Entwicklung einer mit Spielern wie Milan Škriniar, Stanislav Lobotka, Juraj Kucka oder Ondrej Duda durchaus gut besetzten Mannschaft.
Der slowakische Verband begründete das Aus von Tarkovic denn auch mit den „wiederholt unzureichenden Ergebnissen und unbefriedigenden Leistungen“ unter dem 49-Jährigen, der im Herbst 2020 nach jahrelanger Tätigkeit als Co-Trainer und Technischer Direktor zum Cheftrainer aufgestiegen war.
Trainerfrage wird erst im Sommer final geklärt
Als Nachfolger von Tarkovic installierte der Verband zumindest vorübergehend ein Gespann. Bei den anstehenden Auswärtsspielen in der Nations League in Aserbaidschan (10. Juni) und in Kasachstan (13. Juni) werden die bisherigen Co-Trainer Marek Mintal und Samuel Slovak in verantwortlicher Position auf der Bank Platz nehmen. Endgültig geklärt werden soll die Trainerfrage dann nach diesen beiden Begegnungen im Sommer.
Gerade Mintal, der zu aktiven Zeiten in 45 Länderspielen 14 Tore erzielt hat, werden Chancen auf die dauerhafte Rolle als Chefcoach eingeräumt. Der 44-Jährige, der nach seinem Karriereende jahrelang im Nachwuchs des 1. FC Nürnberg als Trainer tätig war und kurzzeitig auch schon bei den Profis als Interimslösung eingesprungen war, hat in jedem Fall das Ziel, selbst im Profibereich als Cheftrainer zu arbeiten.
Der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig, der 2007 mit Nürnberg den DFB-Pokal gewann, würde seine Aussichten mit guten Leistungen seiner Elf in den beiden kommenden Spielen sicherlich vergrößern. Oberstes Ziel des neuen Trainers dürfte dann die Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland sein, die im nächsten Jahr beginnt. Nachdem die Slowakei schon 2016 dabei war, wäre alles andere als die dritte Teilnahme in Folge an einer EM-Endrunde eine Enttäuschung.