Auch wenn unglücklich im Elfmeterschießen gegen England Schluss war, konnte die Nationalmannschaft der Schweiz mit dem Erreichen des Viertelfinales der Europameisterschaft 2024 zufrieden sein. Seitdem läuft es für die Nati, die mit den zurückgetretenen Yann Sommer, Fabian Schär und Xherdan Shaqiri drei jahrelange Eckpfeiler verloren hat, allerdings überhaupt nicht mehr rund. Im Gegenteil: das 1:1 am Freitag gegen Serbien besiegelte bereits am vorletzten Spieltag den Abstieg aus der obersten Liga der Nations League.
Nachdem der rechtzeitig fit gewordene Sommer-Nachfolger Gregor Kobel kurz nach der Pause einen Elfmeter von Aleksandar Mitrovic gehalten hatte, brachte Zeki Amdouni die Nati in der 78. Minute zwar in Führung, doch anstatt den Vorsprung über die Zeit zu bringen, spielte die Schweiz auf das 2:0, um nach der 0:2-Hinspielpleite in Serbien den unter Umständen entscheidenden direkten Vergleich auszugleichen. Anstatt selbst zum zweiten Mal zu treffen, liefen die Eidgenossen aber in einen Konter und kassierten kurz vor Schluss durch Aleksa Terzic den fatalen Ausgleich.
Die WM-Qualifikation wird erwartet
Weil nach zuvor nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen selbst der vorletzte Platz nicht mehr möglich ist, hält sich die Bedeutung des abschließenden Gruppenspiels in Spanien in Grenzen – der Abstieg in Liga B der Nations League ist besiegelt.
Letztlich beginnt mit dem Duell gegen Spanien bereits die Vorbereitung auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, die nach fünf WM-Teilnahmen in Folge nicht nur das große Ziel ist, sondern in der Schweiz auch mehr oder weniger erwartet wird.
Auf der Mannschaft, noch mehr aber auf den schon während der Qualifikation für die EM 2024 nicht unkritisch gesehenen Trainer Murat Yakin lastet damit kein geringer Druck. Yakin sieht sich in der Schweizer Öffentlichkeit unter anderem mit der Kritik konfrontiert, die eigenen Spiele zu positiv zu sehen und zu oft die Schuld beim Schiedsrichter gesucht zu haben – wenngleich zumindest umstrittene Entscheidungen schon ihren Anteil daran hatten, dass es gegen Dänemark (0:2 auswärts, 2:2 zu Hause) nur zu einem von sechs möglichen Punkten reichte.
Yakin muss wieder eine funktionierende Elf finden
Nachdem es im Herbst nicht gelungen ist, ohne das zurückgetretene Trio eine funktionierende Elf zu formen und insbesondere kaum neue Spieler in den engeren Kreis vorgerückt ist, muss sich Yakin auch über personelle Änderungen Gedanken machen.
Ein Kandidat, der nicht nur mittel-, sondern auch schon kurzfristig eine Bereicherung darstellen könnte, feierte mit Aurèle Amenda gegen Serbien ein gutes Debüt. Zwar spielt der 21-Jährige nach seinem Wechsel von den Young Boys Bern zu Eintracht Frankfurt in der Bundesliga noch keine große Rolle, aber fraglos besitzt Amenda das Potenzial, einem schon länger nicht mehr am Limit spielenden Nico Elvedi in der Dreierkette dauerhaft den Rang abzulaufen.