Mit dem Einzug ins Achtelfinale der Europameisterschaft 2024, sogar als Gruppensieger vor Belgien, der Slowakei und der Ukraine, hat die rumänische Nationalmannschaft mehr erreicht, als im Vorfeld zu erwarten war. Auch wenn anschließend die Niederlande mit einer 0:3-Niederlage doch recht klar Endstation war, bleibt das Turnier nach vielen enttäuschenden Jahren in positiver Erinnerung und weckt zugleich ein wenig die Hoffnung auf die Renaissance des rumänischen Fußballs, wenngleich die goldenen 90er-Jahre mit einer rund um Ausnahmespieler Gheorghe Hagi herausragend besetzten Mannschaft noch in weiter Ferne liegen.
Drei Wochen nach der Niederlage in München gegen die Niederlande steht der rumänische Verband allerdings ohne Trainer da. Edward Iordanescu teilte zunächst intern und dann auch der Öffentlichkeit mit, seinen Ende Juli auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Iordanescu sieht seine Mission als erfüllt an
Der 46-Jährige, der erst Anfang 2022 als Nationaltrainer installiert worden war, erklärte via Facebook, seine Mission schon mit der gelungenen EM-Qualifikation als erfüllt anzusehen und kündigte an, sich eine Auszeit nehmen und sich währenddessen verstärkt um seine Familie kümmern zu wollen, die er zuletzt wegen seiner Trainertätigkeit etwas vernachlässigt habe.
Spekulationen, sein Ende als Nationaltrainer könnte ein in Aussicht stehendes, anderes Engagement als Hintergrund haben, wies Iordanescu entschieden zurück: „Ich habe in dieser Zeit viele Angebote bekommen, während meiner ganzen Zeit als Nationaltrainer Rumäniens, aber, wie ich immer gesagt habe: Ich habe mit niemandem auch nur eine Sekunde lang verhandelt.“
Aufstieg in der Nations League und WM 2026 als Ziele
Ebenso offen wie die Zukunft von Iordanescu, der vor seinem Amtsantritt bei der Nationalmannschaft für mehrere Klubs in Rumänien und Bulgarien tätig war und mutmaßlich in den Vereinsfußball zurückkehren wird, ist dessen Nachfolge.
Der Verband hat sich bislang noch nicht dazu geäußert, wie es auf dem Trainerposten weitergehen soll. Allerdings dürfte eine Lösung nicht allzu lange auf sich warten lassen, geht es doch bereits Anfang September in der Nations League 2024/25 wieder los. Nach dem Abstieg bei der letzten Auflage als Schlusslicht hinter Bosnien-Herzegowina, Finnland und Montenegro startet Rumänien nur noch auf drittklassiger Ebene, hat gegen den Kosovo, Litauen und Zypern aber nicht nur die Favoritenrolle inne, sondern sicherlich auch den Wiederaufstieg zum Ziel.
Noch höhere Priorität als die Nations League genießt freilich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, die im März beginnt. Nachdem die vergangenen sechs Endrunden verpasst wurden, hofft Rumänien an die gute EM mit einer erfolgreichen Qualifikation anzuknüpfen, um erstmals seit 1998 auch auf ganz großer Bühne wieder dabei zu sein.