Nations League: Deutschlands Kader gegen Niederlande & Frankreich

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DFB-Bundestrainer Joachim Löw hat Freitagmittag seinen Kader für die beiden anstehenden Auswärtsspiele in der UEFA Nations League gegen die Niederlande (13.10.) und Frankreich (16.10.) verkündet.

Große Veränderungen im Vergleich zum Auftakt der Gruppe 1 in Nations League Liga A gegen Frankreich (0:0) hat der 58-Jährige dabei nicht vorgenommen. In seinem 23-Mann-Kader stehen insgesamt 20 Akteure, die beim Neustart nach dem WM-Desaster mit dabei waren.

Mark Uth erstmals im Aufgebot

Im Vergleich zum letzten Kader neu hinzugekommen sind Torhüter Kevin Trapp, Hoffenheim-Profi Sebastian Rudy und Schalke-Angreifer Mark Uth, der bei den kommenden Länderspielen zum ersten Mal im Deutschland Trikot auflaufen könnte.

Verletzungsbedingt verzichten muss Löw auf Manchester City Profi Ilkay Gündogan, der sich am vergangenen Champions League Spieltag gegen TSG Hoffenheim (2:1) eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Auch Freiburg-Stürmer Nils Petersen fehlt verletzt.

Verteidiger Jonathan Tah (Leverkusen) schaffte es diesmal nicht in den DFB-Kader. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurde – wie bereits im September – Weltmeister Sami Khedira von Juventus Turin.

Entscheidende Spiele in der Nations League

Der deutsche Nationalmannschaft, aktuell auf Rang 12 der Fußball Weltrangliste, stehen in der Nations League wegweisende Spiele bevor. Nach dem 0:0 Unentschieden im Heimspiel gegen Weltmeister Frankreich im September, sollte in Amsterdam gegen die Niederlande unbedingt ein Sieg her, um nicht in Abstiegsgefahr in Nations League B zu geraten.

Nur drei Tage später trifft das Team von Joachim Löw in Paris erneut auf den Weltmeister. Mit zwei Siegen gegen die Niederlande und Frankreich kann Deutschland sogar noch weiter um den Gesamtsieg in der Nationenliga mitspielen. Dieser wird im nächsten Jahr in Playoffs ermittelt. Die Nations League Quoten auf einen Gesamtsieg der Deutschen liegen aktuell bei 7,5.

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Am 09. Oktober absolviert die deutsche Nationalmannschaft um 17:30 Uhr in Berlin ein öffentliches Training, um sich den Fans zu präsentieren. 5000 Freikarten stehen hierfür zur Verfügung.

Im Fernsehen übertragen werden die Partien übrigens auf ARD (vs. Niederlande) und ZDF (vs. Frankreich). DAZN-Kunden aus Österreich und der Schweiz können die Spiele via Livestream verfolgen. Den gesamten Nations League TV-Plan aller Partien kannst du dir hier ansehen.


Portugal bis auf Weiteres ohne Cristiano Ronaldo

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Die portugiesische Nationalmannschaft muss bis auf Weiteres ohne ihren Superstar Cristiano Ronaldo auskommen. Der fünffache Weltfußballer fehlt wie schon bei den Länderspielen Anfang September gegen Kroatien (1:1) und Italien (1:0) erneut im Kader des Europameisters und wird im Jahr 2018 aller Voraussicht nach auch nicht mehr für seine Landesauswahl auflaufen.

Trainer Fernando Santos erklärte bei der Vorstellung seines 25 Mann umfassenden Kaders im Rahmen einer Pressekonferenz, dass Ronaldos Abwesenheit eine einvernehmliche Entscheidung gewesen sei: “Es gab ein Gespräch mit mir, dem Spieler und dem Verbandschef und wir haben zusammen vereinbart, dass der Spieler bei dieser und auch bei der nächsten Nominierung nicht zur Verfügung stehen wird.“

Ronaldo verpasst somit die Duelle in der Nationenliga mit Polen (11. Oktober auswärts und 20. November zu Hause) und in Italien (17. November) sowie das internationale Freundschaftsspiel am 14. Oktober in Schottland.

>> Mehr zur Nations League Liga A

Kein Ende der Nationalmannschaftskarriere

Dass diese Abwesenheit in der zweiten Jahreshälfte gleichbedeutend mit dem Ende der Länderspielkarriere im Cristiano Ronaldo-Trikot nach 154 Einsätzen und 85 Toren sei, verneinte Coach Santos entschieden: “Er will nicht aufhören. Vielmehr hat er mehrfach gesagt, dass er immer zur Verfügung stehen wird, wenn es um das Portugal-Trikot geht.“

Unterdessen betonte Santos auch, dass Ronaldos Nicht-Nominierung nicht in Zusammenhang mit den aufgekommenen Vergewaltigungsvorwürfen gegen den 33-Jährigen stehe. Grundsätzlich wollte sich der Trainer zwar nicht zu privaten Angelegenheiten äußern, versicherte aber auch, Ronaldos Darstellungen vorbehaltlos zu glauben.

Ronaldo selbst hatte die Vorwürfe zuletzt öffentlich entschieden zurück gewiesen. „Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen, das gegen alles ist, was ich bin und an was ich glaube“, so der im Sommer von Real Madrid zu Juventus Turin gewechselte Superstar, der auch eine Kampagne gegen sich wittert: „So sehr ich meinen Namen auch reinwaschen möchte, weigere ich mich, das Medienspektakel zu füttern, das von Leuten geschaffen wurde, die sich auf meine Kosten bereichern wollen.“

Sponsoren machen Druck

Trotz aller Unschuldsbekundungen bleiben Ronaldo Negativschlagzeilen nicht erspart. Diese missfallen verständlicherweise auch den Sponsoren des Portugiesen, die in der Angelegenheit nun offenkundig Druck machen und auf eine Klärung drängen.

So teilte der US-Sportartikelhersteller Nike, der Ronaldo seit 2003 und damit seit den Anfängen seiner Profikarriere begleitet, in einem Statement mit, “tief besorgt über die verstörenden Anschuldigungen“ zu sein und “die Situation sehr genau verfolgen“ zu wollen.

Auch Software-Produzent EA Sports ist wenig angetan und ließ ebenfalls wissen, die Situation genau zu beobachten, “weil wir von Cover-Sportlern und Botschaftern erwarten, dass sie sich so verhalten, wie es mit den Werten von EA vereinbar ist.“

Uneingeschränkte Rückendeckung erhält Ronaldo unterdessen von seinem Arbeitgeber Juventus Turin, dem der Nebenkriegsschauplatz aber natürlich auch nicht gefallen dürfte. Inwieweit sich die Angelegenheit zeitnah aus der Welt schaffen lässt, ist aber völlig offen.

Interessante Infos zur Nations League: 


Schwedens Kader für Nations League Spiel vs. Russland

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Nach einer mit dem Viertelfinal-Einzug (0:2 gegen England) erfolgreich verlaufenen Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat die schwedische Nationalmannschaft einen Fehlstart in die neue Länderspielsaison hingelegt.

Zunächst unterlag das Drei-Kronen-Team in einem Freundschaftsspiel in Österreich mit 0:2 und zog dann auch zum Auftakt der Nationenliga zu Hause gegen die Türkei mit 2:3 den Kürzeren.

Am 11. Oktober steht Schweden nun schon etwas unter Druck, wenn es im Rahmen der Nations League Liga B wieder nach Russland geht. Eine Niederlage beim WM-Gastgeber, der sein Auftaktspiel in der Türkei mit 2:1 gewinnen konnte, würde nicht nur Platz eins in der Gruppe in weite Ferne rücken lassen, sondern zugleich die Gefahr eines Abstiegs in Liga C der Nations League drastisch erhöhen.

Darüber hinaus hätte ein schlechtes Abschneiden in der Nations League auch Auswirkungen auf die EM 2020 Quali, in der Schweden dann mit einer schwierigeren Gruppe rechnen müsste (hier alle Infos zur EM 2020 Quali Auslosung).

Schweden-Kader: Olsson und Peterson dürfen sich zeigen

Für die Partie in Russland sowie das sechs Tage später angesetzte Testspiel gegen die Slowakei hat Trainer Janne Andersson bereits einen 25 Mann umfassenden Kader nominiert und dabei auch vier Akteure berufen, die bislang nicht dabei waren bzw. nur in Länderspielen mit einem B-Team eingesetzt worden sind.

Neben dem zentralen Mittelfeldspieler Kristoffer Olsson (AIK Solna) und Flügelspieler Kristoffer Peterson, der mit acht Toren für Heracles Almelo an den ersten sieben Spieltagen der niederländischen Ehrendivision auf sich aufmerksam machte, stehen mit Mikael Ishak und Sebastian Andersson auch zwei in Deutschland aktive Angreifer im Aufgebot.

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Ishak und Andersson erweitern die Optionen im Angriff

Ishak, der nach dem Aufstieg mit dem 1. FC Nürnberg in sechs Bundesliga-Spielen auf zwei Tore und eine Vorlage kommt, bestritt 2015 und 2016 jeweils im Januar seine ersten vier Länderspiele, als allerdings nur Akteure aus der zweiten bzw. eher dritten Reihe zum Zug gekommen sind.

„Ich habe nicht darauf hingearbeitet, aber es ist klar, dass wenn man für eine längere Zeit in einer der stärksten Ligen der Welt Leistung bringt, dass man näher rückt. Entsprechend ist es sehr schön, dass es sich ausgezahlt hat und ich bin sehr glücklich darüber, die Chance zu erhalten“, freute sich Ishak im Interview mit dem schwedischen Portal “Fotbollskanalen“ über seine Nominierung.

Der 25-Jährige, der in 24 Einsätzen für die U21 zehn Tore markierte und 2015 den Europameistertitel feiern durfte, will sich nun trotz der Konkurrenz durch Spieler wie Marcus Berg (Al-Ain FC), Isaac Kiese Thelin (Bayer Leverkusen) oder John Guidetti (Deportivo Alaves) im Drei-Kronen-Team festbeißen.

Dieses Ziel hat auch Sebastian Andersson, der mit vier Toren an den ersten acht Zweitliga-Spieltagen auf sich aufmerksam gemacht hat. Der 27-Jährige hat mit seinem Wechsel vom 1. FC Kaiserslautern zum 1. FC Union Berlin allem Anschein nach einen guten Schritt getan, der nach zwei Länderspieleinsätzen Anfang 2017 nun das Comeback im Nationaltrikot zur Folge haben könnte.

Weitere Infos zur Nations League: 


Simon Terodde ein Kandidat für DFB-Nationalelf?

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Die deutsche Nationalmannschaft konnte in ihrer Geschichte immer auf treffsichere Stürmer zurückgreifen. Uwe Seeler, Gerd Müller, Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler, Jürgen Klinsmann, Oliver Bierhoff und Miroslav Klose sind nur eine kleine Auswahl an Angreifern von Weltklasse-Format, die den Adler im DFB-Trikot auf der Brust getragen haben.

Seit dem Karriereende von Klose mit dem Gewinn der WM 2014 fehlt allerdings ein Mittelstürmer, der regelmäßige Tore garantiert.

Bei der so enttäuschend verlaufenen Fußball WM 2018 erwies sich Timo Werner nicht als Idealbesetzung in der Sturmmitte, scheint der Angreifer von RB Leipzig dank seiner Schnelligkeit doch aus etwas zurückgezogener Position doch noch wertvoller.

Mario Gomez war bei seinen Einsätzen zwar ein belebendes Element, erklärte nach dem Turnier seine Länderspielkarriere aber ebenso für beendet wie schon kurz nach seiner ausgebliebenen Nominierung für den DFB WM 2018 Kader Sandro Wagner nach lediglich acht Länderspielen.

Aktuell keine Optimallösung im Sturmzentrum

Beim Neuanfang in der Nations League Deutschland hat es Bundestrainer Joachim Löw mit Marco Reus in vorderster Front versucht, doch weder beim 0:0 gegen Frankreich noch beim 2:1-Erfolg im Testspiel über Peru konnte der Kapitän von Borussia Dortmund überzeugen.

Da Reus ohnehin kein Geheimnis daraus macht, viel lieber als Zehner oder Linksaußen zu spielen, dürfte auch diese Variante als Dauerlösung ausscheiden. Die Suche nach einer funktionierenden Variante im deutschen Angriff geht also weiter. Nils Petersen zählte zuletzt zum Kader, ist allerdings auch schon knapp 30 Jahre alt.

Mark Uth, grundsätzlich durchaus ein Kandidat, sucht nach seinem Wechsel von der TSG 1899 Hoffenheim zum FC Schalke 04 noch nach seiner Form, während Maximilian Philipp wie sein Dortmunder Kollege Reus kein gelernter Mittelstürmer ist. Das gilt auch für Lars Stindl (Borussia Mönchengladbach), der sich überdies nach langer Verletzungspause erst heranarbeitet.

Auf dem Weg zurück zu alten Form ist auch Davie Selke, der nach einem überstandenen Pneumothorax aber im Angriff von Hertha BSC mit Vedad Ibisevic und Salomon Kalou starke Konkurrenz hat.

Alle genannten Angreifer dürften sich zwar wie auch Niclas Füllkrug (Hannover 96) im Fokus von Bundestrainer Löw befinden, doch für die Spiele der Nations League im Oktober in den Niederlanden (13.10.) und in Frankreich (16.10.) ist die Kaderzusammensetzung noch offen.

>> Nations League Spielplan chronologisch

Terodde mit sensationeller Quote

So dürfen auch weitere Spieler zumindest hoffen. Ob sich Simon Terodde ernsthaft Gedanken über die Nationalmannschaft macht, ist zwar nicht bekannt, doch der Torjäger des 1. FC Köln wurde zuletzt sowohl von verschiedenen Medien als auch von Rekordnationalspieler und TV-Experte Lothar Matthäus als Kandidat genannt.

Natürlich nicht ohne Grund, hat der 30-Jährige doch einen bemerkenswerten Lauf. Nach acht Spielten der 2. Bundesliga steht Terodde schon bei zwölf Toren. Dabei saß der Angreifer an den ersten beiden Spieltagen nur auf der Bank, ehe mit einem Viererpack im DFB-Pokal beim BFC Dynamo (9:1) der Knoten platzte.

Inklusive dieser Begegnung bringt es Terodde auf 16 Treffer in den letzten sieben Pflichtspielen – eine sensationelle Ausbeute, die den Bundestrainer aber dennoch nicht zwingend zum Hörer greifen lässt. Denn Terodde, der inzwischen 101 Zweitliga-Tore erzielt hat, ist bislang den Beweis schuldig geblieben, auch in der Bundesliga gehobenes Niveau zu verkörpern.

Nach dem Aufstieg mit dem VfB Stuttgart als Torschützenkönig (25 Tore) brachte es der Strafraumstürmer in der Hinrunde 2017/18 im Trikot der Schwaben lediglich auf zwei Tore in 15 Spielen. In der Rückserie waren es für den 1. FC Köln dann immerhin fünf Treffer in ebenfalls 15 Begegnungen.

Gänzlich auszuschließen ist es freilich nicht, dass Terodde in den Fokus des Bundestrainers rückt, sollte der Lauf des 1,92 Meter großen Angreifers anhalten. Ob Löw auch bei der EM 2020 Quali und bei der Fußball Europameisterschaft 2020 auf den Kölner setzen würde, bleibt ebenfalls abzuwarten.


Willi Orban spielt ab sofort für Ungarn

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RB Leipzig hat nach Peter Gulacsi einen zweiten ungarischen Nationalspieler. Neben dem Torhüter wird kommende Woche auch Kapitän Willi Orban die Reise zur Nationalmannschaft Ungarns antreten, die in der UEFA Nations League zunächst in Griechenland (Freitag, 12.10.) und danach in Estland (Montag, 15.10.) ran muss.

Nach einer 0:1-Niederlage zum Auftakt in Finnland und einem anschließenden 2:1-Heimerfolg gegen Griechenland Anfang September in Gruppe 2 der Nations League Liga C peilt Ungarn eine möglichst optimale Punktausbeute an, um die zweimal siegreichen Finnen nicht aus den Augen zu verlieren.

Innenverteidigung mit Tamas Kadar?

In Griechenland wird Orban direkt in der ungarischen Startelf erwartet. Zuletzt bildeten Tamas Kadar (Dynamo Kiew) und Adam Lang (CFR Cluj) die Innenverteidigung, wobei Kadar auch links sowie Lang rechts verteidigen können. Wahrscheinlich ist, dass Orban zunächst mit Kadar das Abwehrzentrum bilden wird.

Der 25-Jährige, der in Kaiserslautern geboren wurde und schon mit fünf Jahren beim dortigen FCK spielte, hat mit der Entscheidung für Ungarn zugleich auch die Hoffnung auf die deutsche Nationalmannschaft begraben.

Noch vor einem Jahr hatte sich der 1,86 Meter große Abwehrspieler im „Münchner Merkur“ alle Möglichkeiten offen gehalten, darunter auch eine Länderspielkarriere für Polen, zugleich aber seiner Hoffnung auf einen Anruf von Bundestrainer Joachim Löw Ausdruck verliehen „Ich schließe nichts aus. Aber die deutsche Nationalelf wäre sicher meine erste Option. In Ungarn und Polen bekäme ich wohl schneller eine Chance. Aber ich bin nicht unbedingt der Typ, der den einfachen Weg geht.“

In Deutschland ist die Konkurrenz zu stark

Doch nach zwei Einsätzen im Deutschland-Trikot in der U21 unter Horst Hrubesch im Herbst 2014 und Frühjahr 2015 blieb eine Nominierung durch den DFB aus.

Aufgrund der großen Konkurrenz etwa durch Mats Hummels, Jerome Boateng, Niklas Süle, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah oder Shkodran Mustafi ist es nachvollziehbar, dass Orban nun dem schon längeren ungarischen Werben erlag.

Dank seines aus Ungarn stammenden Vaters besitzt Orban neben der deutschen ohnehin auch die ungarische Staatsbürgerschaft, sodass die Formalitäten schnell erledigt waren. Seine polnische Mutter hätte Orban noch eine weitere Option eröffnet, doch die Verbindung des Leipzigers zu Ungarn ist offenbar deutlich enger.

Natürlich ist es das große Ziel der ungarischen Nationalmannschaft, der Teilnahme an der EM 2016 samt durchaus überraschendem Einzug ins Achtelfinale (0:4 gegen Belgien) auch die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 folgen zu lassen, zumal dann auch Ungarns Hauptstadt Budapest zu den EM 2020 Spielorten zählt.

Zunächst soll Orban nun dazu beitragen, die Nations League möglichst positiv abzuschließen, werden basierend auf diesem Abschneiden doch auch die Töpfe für die EM 2020 Qualifikation Auslosung eingeteilt. Und dann würden die Magyaren natürlich den ganz dicken Brocken am liebsten aus dem Weg gehen.

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Nationalmannschaftskarriere von Mario Götze schon beendet?

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Seinen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern hat Mario Götze auf ewig sicher. Am 13. Juli 2014 traf der damals 22-Jährige in der Verlängerung zum goldenen 1:0 für die deutsche Nationalmannschaft gegen Argentinien im Finale der Weltmeisterschaft 2014.

“Zeig der Welt, dass du besser bist als Messi“, hatte Bundestrainer Joachim Löw Götze bei seiner Einwechslung mit auf den Weg gegeben. Diese Aussage implizierte die damals in Götze gesetzten Erwartungen, denen das einstige Supertalent aber schon seit Jahren nicht mehr im Deutschland-Trikot gerecht werden konnte.

Schon die WM 2014 war vor dem Finaltor eine Enttäuschung

Streng genommen verlief für Götze schon die WM 2014 enttäuschend, doch der Treffer im WM-Finale 2014 ließ die davor schwächeren Leistungen und die Reservistenrolle in Viertel- und Halbfinale vergessen.

Anstatt mit dem WM-Erfolg im Rücken durchzustarten, ist Götzes Karriere seit dem Sommer 2014 noch mehr ins Stocken geraten. Auch die Rückkehr vom FC Bayern München zu Borussia Dortmund im Sommer 2016 führte den heute 26-Jährigen nicht zurück in die Spur, die etwa in den Meisterjahren des BVB 2010/11 und 2011/12 schnurstracks in die absolute Weltspitze zu führen schien.

Stattdessen fiel Götze im Frühjahr 2017 lange wegen einer Stoffwechselerkrankung aus, die zuvor wohl maßgeblich verursacht hatte, dass der Edeltechniker körperlich weit vom Optimum entfernt war. In den ersten beiden Spieljahren nach der Rückkehr zum BVB brachte es Götze so nur auf 34 Einsätze in der Bundesliga mit der gemessen an seinem Potential mageren Ausbeute von drei Toren und fünf Vorlagen.

Für die Nationalmannschaft war Götze seit Herbst 2016 krankheits- und leistungsbedingt sogar nur ein einziges Mal im Einsatz. Im November 2017 genügten Götze in seinem 63. Länderspiel 25 Minuten, um beim 2:2 im Testspiel gegen Frankreich den Treffer von Lars Stindl zum Endstand herrlich vorzubereiten.

Seitdem allerdings spielte der Dortmunder bei Bundestrainer Joachim Löw keine Rolle und wurde weder für den DFB WM 2018 Kader noch beim danach ausgerufenen Neustart in der Nations League Deutschland berücksichtigt.

>> Nations League Liga A 

Unter Favre außen vor

Dass sich daran auf absehbare Zeit etwas ändert, ist kaum zu erwarten, solange Götze bei Borussia Dortmund nicht für sich werben kann. An den ersten drei Spieltagen der Bundesliga ließ Trainer Lucien Favre den WM-Helden von 2014 jeweils die kompletten 90 Minuten auf der Bank, während Talente wie Jacob Bruun-Larsen entweder begannen oder zumindest eingewechselt wurden.

Hauptgrund dafür ist nach Aussage Favres wohl, dass es im neuen 4-3-3 des BVB keine optimale Position für Götze gibt, den der Coach entweder als Zehner oder als Neuneinhalb sieht.

Beim Champions League Auftakt gegen Brügge (1:0 Sieg) stand Götze erstmals in der Startelf, konnte aber wie auch der Rest der Mannschaft keineswegs überzeugen.

Trotz eines bis 2020 laufenden Vertrages raten einige Experten Götze bereits, sich Gedanken über eine Veränderung zu machen. Der als TV-Experte tätige Lothar Matthäus oder Roman Weidenfeller, langjähriger Mitspieler beim BVB, sehen es als sinnvoll an, über einen Wechsel nachzudenken, sollte sich bis zum Winter an der aktuellen Situation nichts oder nur wenig verändern.

Klar ist dabei auch, dass der nächste Schuss sitzen muss. Ist das nicht der Fall und findet Götze auch beim BVB nicht die Spur, könnte die einst so vielversprechende Nationalmannschaftskarriere nach 63 Einsätzen und 17 Toren im Götze Trikot schon beendet sein.


Silhavy übernimmt die tschechische Nationalmannschaft

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Die tschechische Nationalmannschaft hat einen neuen Nationaltrainer. Eine Woche nachdem sich der tschechische Verband und Karel Jarolim nach offizieller Verlautbarung in beiderseitigem Einvernehmen auf eine Trennung verständigt hatten, wurde nicht mehr ganz überraschend Jaroslav Silhavy als Nachfolger benannt.

Der 56 jährige Fußball-Lehrer, der seit seinem Aus im Dezember 2017 bei Slavia Prag ohne Job gewesen war, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz in Prag von Verbandspräsident Martin Malik der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im Oktober in der Slowakei und gegen die Ukraine

Für Silhavy ist die Arbeit beim tschechischen Verband nichts Neues, wenngleich der frühere Nationalspieler der Tschechoslowakei (vier Einsätze) bisher noch nicht in der ersten Reihe tätig war.

Doch zwischen 2003 und 2009 fungierte Silhavy bereits unter dem legendären Karel Brückner als Co-Trainer der Nationalelf und war somit unter anderem bei den Europameisterschaft 2004 und der EM 2008 sowie der Weltmeisterschaft 2006 dabei.

Den tschechischen Fußball zum Glanz dieser alten Tage zu führen, ist nun die durchaus als schwierig zu bezeichnende Aufgabe, die für Silhavy mit der Partie in der Nations League 2018/2019 am 13. Oktober just in der Slowakei beginnt.

Auf dieses Nachbarschaftsduell folgt nur drei Tage später das Heimspiel gegen die Ukraine, ebenfalls im Rahmen der Nations League Liga B. Nachdem der Start in den neuen Wettbewerb mit einer 1:2-Heimpleite gegen die Ukraine in den Sand gesetzt wurde und es danach im Testspiel in Russland eine herbe 1:5-Pleite setzte, geht es für Tschechien im Oktober natürlich auch um Wiedergutmachung und den Aufbau von verloren gegangenem Selbstvertrauen.

Insbesondere aber wären Punkte nötig, weil andernfalls der Abstieg aus der Division B in Liga C der Nations League droht. Zudem hätte ein schwaches Abschneiden in der Nations League auch eine schlechte Platzierung in den Lostöpfen für die EM 2020 Quali Auslosung zur Folge.

Bei den Nations League Quoten liegt Tschechien nach der Auftaktniederlage gegen die Ukraine mit 9,0 deutlich hinter der Ukraine (1,18) und der Slowakei (7,0).

Wenig Spitzenklasse im Kader

Silhavy, der nach verschiedenen Stationen bei tschechischen Vereinen (u.a. FK Jablonec, Slovan Liberec, Dukla Prag) 2017 mit Slavia Prag die Meisterschaft feierte, muss wie schon sein Vorgänger Jarolim mit einem Kader arbeiten, der nicht die Qualität vergangener Tage hat.

Akteure von internationalem Spitzenformat wie sie einst mit Petr Cech, Pavel Nedved, Vladimir Smicer, Tomas Rosicky oder Jan Koller reihenweise zur Verfügung standen, umfasst die aktuelle Fußballer-Generation Tschechiens nicht. Mit Jakub Jankto (Sampdoria Genua) und Patrick Schick (AS Rom) sind aber zumindest zwei Spieler in Sicht, denen mittel- bis langfristig die Entwicklung zu Top-Spielern zuzutrauen ist.

Zudem ist Tschechien mit Tomas Vaclik (FC Sevilla) und Jiri Pavlenka (Werder Bremen) im Tor gleich doppelt gut besetzt. Auf anderen Position freilich besteht Nachholbedarf, den Silhavy alleine kaum wird beheben können.

Oberste Aufgabe des neuen Trainers ist es gleichwohl, die A-Nationalmannschaft, die aktuell auf dem 44. Platz der FIFA-Weltrangliste rangiert, als Aushängeschild zurück in die Spur zu führen. Und das ist Herausforderung genug.

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