In knapp zwei Wochen trifft die deutsche Nationalmannschaft in einem internationalen Freundschaftsspiel auf die Türkei (7. Oktober), ehe danach am 10. Oktober in der Ukraine und am 13. Oktober gegen die Schweiz die Spieltage Nummer drei und vier in der UEFA Nations League 2020/21 auf dem Programm stehen. Vor der ersten Länderspielperiode mit gleich drei Begegnungen, der im November noch eine zweite folgen soll, sind allerdings noch einige Fragen offen.
Aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft betrifft das insbesondere das Gastspiel in der Ukraine, für die inklusive dem Spielort Kiew aufgrund erhöhter Corona-Infektionszahlen eine Reisewarnung durch das Auswärtige Amt besteht. Aktuell halten sich die Vereine mit klaren Aussagen zurück, doch im “kicker“ ließ Sebastian Kehl in seiner Funktion als Leiter der Lizenzspielerabteilung von Borussia Dortmund bereits durchblicken, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
„Die nächste Abstellungsperiode für Nationalspieler ist natürlich ein Thema, das uns aufgrund der geplanten neuen Quarantäne-Bestimmung extrem beschäftigt“, so Kehl, der im Moment auch nicht ausschließen kann, dass die Begegnung ohne die Profis des BVB stattfinden wird: „Wir arbeiten an Lösungen, behalten uns aber vor, die Spieler nicht abzustellen, sofern es keine Regel gibt, die es ermöglicht, sie anschließend sofort wieder einzusetzen.“
Abstellungspflicht? Standpunkt der FIFA noch offen
Am Zug ist nun in erster Linie die FIFA, die vor den Länderspielen Anfang September den Vereinen mitgeteilt hatte, dass keine Abstellungspflicht für Spieler bestehe, die mit ihren Auswahlmannschaften in Corona-Risikogebieten antreten müssten. Sofern die FIFA an dieser Regelung auch für die Partien im Oktober festhält, wäre Bundestrainer Joachim Löw wie seine Kollegen anderer Nationen, für die Spiele in entsprechend gekennzeichneten Ländern bzw. Städten anstehen, auf das Entgegenkommen der Vereine und der Spieler angewiesen.
Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff baut für den Fall der Fälle bereits vor und rührt entsprechend die Werbetrommel: „Ich finde, dass die Länderspielphase im September gezeigt hat, dass auch unser Hygienekonzept sehr gut greift“, so Bierhoff, der überdies versicherte, dass es beim ohnehin nur auf 36 Stunden ausgelegten Trip in die Ukraine abgesehen von den 90 Minuten auf dem Spielfeld keinen Kontakt zur Außenwelt geben wird: “Die Vereine wissen, dass wir besondere Sorgfalt an den Tag legen. „Wir werden uns vor Ort weiter im geschützten Kreis bewegen.“
DFB hofft auf 9.000 Zuschauer in Köln
Abzuwarten bleibt unterdessen auch, ob die deutsche Mannschaft gegen die Türkei und gegen die Schweiz vor Fans spielen kann. Beide Begegnungen finden im RheinEnergieStadion in Köln statt, für das der DFB ein Konzept entworfen hat, das bis zu 9.000 Zuschauer vorsieht.
Nachdem im deutschen Vereinsfußball wieder Zuschauer zugelassen sind, möchte auch der #DFB bei den kommenden #Länderspielen in #Köln vor Zuschauern spielen: #GERTUR #GERSUI https://t.co/iApbRK75Ce pic.twitter.com/wbzdkAExI5
— Faszination Fankurve (@FasziFankurve) September 21, 2020
Dass der Bundesliga-Auftakt des 1. FC Köln gegen die TSG 1899 Hoffenheim am vergangenen Samstag wegen gestiegener Infektionszahlen kurzfristig vor leeren Rängen stattfinden musste, macht indes nur bedingt Mut. Klar dürfte sein, dass auch die Nationalmannschaft nicht vor Publikum spielen kann, wenn beim Heimspiel des 1. FC Köln am 3. Oktober gegen Borussia Mönchengladbach keine Fans dabei sein dürfen.
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