Den Festakt anlässlich seines 125. Jubiläums hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zum Anlass genommen, um mit einer überraschenden Personalmeldung für Aufsehen zu sorgen. Denn Bundestrainer Julian Nagelsmann, der noch einen Vertrag bis zum Abschluss der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko besaß, unterschrieb ein neues Arbeitspapier mit Gültigkeit nun bis zur Europameisterschaft 2028 in Großbritannien und Irland.
Damit steht fest, dass der eigentlich im Herbst 2023 nur als Kurzzeitlösung bis zur Heim-Europameisterschaft 2024 installierte Nagelsmann insgesamt mindestens drei Großturniere verantworten wird, nachdem Vorgänger Hans-Dieter Flick nur bei der WM 2022 auf der Bank gesessen hatte.
Nagelsmann selbst überrascht
Nagelsmann machte in seinem offiziellen Statement auf der DFB-Homepage selbst kein Geheimnis daraus, von der Entwicklung ein Stück weit überrascht worden zu sein: „Ich hätte mir im September 2023, als ich zum DFB gekommen bin, nicht vorstellen können, über die Heim-EM hinaus Bundestrainer zu sein“, so der 37-Jährige, der trotz des bitteren Viertelfinal-Aus bei der EURO im eigenen Land richtig Gefallen an der Aufgabe gefunden hat.
“Das großartige Feedback, das wir alle, nicht nur ich, jeden Tag bekommen, zeigt uns, dass unser gemeinsamer Weg richtig ist. Und er ist noch nicht zu Ende. Wir haben alle zusammen – Fans, Mannschaft und Trainerteam – etwas geschaffen, das wir jetzt erfolgreich weiterentwickeln wollen. Wir wollen zusammen Titel gewinnen“, gab Nagelsmann im Rahmen seiner Verlängerung wie schon kurz nach dem Scheitern bei der EURO, als der frühere Bundesliga-Trainer der TSG Hoffenheim, von RB Leipzig und des FC Bayern München offen davon gesprochen hatte, 2026 Weltmeister werden zu wollen, große Ziele aus.
Nationalmannschaftsdirektor Rudi Völler betonte unterdessen, dass die verlängerte Zusammenarbeit der Wunsch aller beim Verband und in der DFB-Elf war: „Nicht nur die Fans in Deutschland haben sich eine Zusammenarbeit über die nächste WM hinaus gewünscht. Auch die Spieler und der gesamte DFB-Stab wurden von Julian in den zurückliegenden 16 Monaten durch seine mitreißende Art für die gemeinsamen Ziele begeistert.“
Ein Titel im eigenen Land mit einem Jahr Verspätung?
Beim nächsten Zusammentreffen der DFB-Auswahl Ende März, wenn im Viertelfinale der Nations League die beiden Duelle mit Italien auf dem Programm stehen, geht es bereits darum, eine kleine Titelchance zu wahren.
Im Erfolgsfall darf Deutschland auch 2025 im eigenen Land um einen Pokal spielen, findet das Final Four der Nations League doch je nach Ausgang des Viertelfinales entweder in Italien oder auf deutschem Boden statt. Danach rückt bis Jahresende die Qualifikation für die WM 2026 in den Vordergrund, die allerdings unabhängig von der noch offenen Gruppenzugehörigkeit eine Pflichtaufgabe darstellt.