Nach der 1:3-Niederlage zum Auftakt der neuen Nations League 24/25 hat sich die französische Nationalmannschaft mit einem 2:0-Sieg gegen Belgien zwar schnell rehabilitiert, aber dennoch gaben die ersten beiden Partien nach dem Halbfinal-Aus bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland gegen Spanien Anlass zu Diskussionen, insbesondere rund um Trainer Didier Deschamps und Superstar Kylian Mbappé.
Während Coach Deschamps gelassen auf die Pfiffe vor dem Belgien-Spiel gegen ihn und teilweise auch seine Spieler regierte, sogar betonte, diese gar nicht wahrgenommen zu haben, musste sich der gegen Italien blasse und danach gegen Belgien nur eingewechselte Mbappé einige Kritik gefallen lassen. Unter anderem stellte Bixente Lizarazu, Weltmeister von 1998 und seit langem als TV-Experte tätig, fest, dass der 25-Jährige „nicht mehr so explosiv und entschlossen wie früher“ wirke, folglich für den Gegner “nicht mehr so furchteinflößend wie früher“ sei.
Real Madrid gibt keine genaue Diagnose bekannt
Dass Mbappé lieber auf dem linken Flügel als im Sturmzentrum agiert, war und ist ebenfalls Gegenstand vieler Diskussionen, gibt es auf Linksaußen doch mit Bradley Barcola einen immer stärker werdenden Konkurrenten, der zuletzt sogar effektiver war als der Superstar. Zudem stehen etwa mit Ousmane Dembélé und Marcus Thuram weitere Top-Spieler zur Auswahl, die die Flügelposition besetzen können, von Kingsley Coman sowie weiteren aufstrebenden Spielern wie Michael Olise ganz zu schweigen.
Zumindest im Oktober, wenn Frankreich in Nations League Liga A zunächst in Budapest auf Israel trifft und dann zum Rückspiel in Belgien gastiert, muss sich Coach Deschamps aber keine Gedanken über die beste Position für Mbappé machen. Denn der im Sommer von Paris St. Germain zu Real Madrid gewechselte Angreifer zog sich nun in Diensten der Königlichen eine Verletzung am linken Oberschenkel zu, eine Reise zur Nationalmannschaft übernächste Woche wohl nicht zulassen wird.
Real Madrid beließ es zwar dabei, eine muskuläre Verletzung zu verkünden, ging aber nicht zum Detail und gab damit Anlass zu Spekulationen. Dem Vernehmen nach soll Mbappé aber einen Muskelfaserriss erlitten haben, der in der Regel eine Zwangspause von drei bis sechs Wochen erfordert.
Ausfall im Stadtderby sicher
Mbappé würde damit nicht nur Real Madrid in den nächsten, durchaus schwierigen Ligaspielen bei Atletico Madrid und gegen den FC Villarreal sowie dazwischen in der Champions League beim OSC Lille fehlen, sondern eben auch der Equipe Tricolore gegen Israel und Belgien. Als sicher vermeldet wurde bislang indes nur, dass Mbappé das Madrider Stadtduell am kommenden Sonntag verpasst. Ob es für die kommenden Aufgaben in der Nations League reicht, steht aber spätestens dann fest, wenn Deschamps nächste Woche seinen Kader benennt.
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