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Mircea Lucescu mit 79 Jahren neuer Nationaltrainer von Rumänien

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Mircea Lucescu ist neuer Trainer von Rumänien

Gut einen Monat nach dem Aus im Achtelfinale der Europameisterschaft 2024 gegen die Niederlande (0:3) ist der rumänische Fußballverband auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Als Nachfolger für Edward Iordanescu, der schon mit der EM-Qualifikation seine Mission als erfüllt ansah und seinen Vertrag nach der EURO nicht mehr verlängert hatte, wurde mit Mircea Lucescu ein alter Bekannter installiert, dessen Ernennung durchaus auch über Rumänien hinaus für Aufsehen sorgte.

In erster Linie deshalb, weil Lucescu Ende Juli seinen 79. Geburtstag feierte und damit schon jetzt weltweit der zweitälteste Nationaltrainer aller Zeiten ist. Erfüllt Lucescu seinen Vertrag, der bis Juli 2026 und damit bis zur Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada laufen soll, würde der erfahrene Fußball-Lehrer allerdings Otto Pfister vom Thron stoßen. Der Deutsche war 2017 bei seinem letzten Spiel als Trainer der Nationalmannschaft Afghanistans 80 Jahre und 123 Tage alt.

Zuletzt bis November 2023 bei Dynamo Kiew

Lucescu indes sieht in seinem fortgeschrittenen Alter kein Problem, sondern vielmehr ein Beispiel für andere, schon etwas ältere Trainerkollegen: “Die ganze Fußballwelt in Rumänien muss zu mir halten. Ich bin davon überzeugt, dass vor allem all jene zu mir halten werden, die älter als 70 Jahre sind, weil sie in mir ein Beispiel für berufliche Langlebigkeit sehen“, wird Lucescu von der rumänischen Nachrichtenagentur “Mediafax“ zitiert.

Gegenüber dieser ließ Lucescu auch durchblicken, auch deshalb die Auswahl seines Landes zu übernehmen, weil der Verband keine andere passende Lösung realisieren konnte. “Ich hätte sehr gut stattdessen meinen Urenkel trainieren können. Aber ich konnte der Nationalmannschaft nicht Nein sagen“, so Lucescu, der bereits von 1981 bis 1986 Rumäniens Nationaltrainer war und damals die Qualifikation für die EM 1984 schaffte, bei der Endrunde selbst allerdings sieglos blieb.

Anschließend fungierte Lucescu abgesehen von einem eineinhalbjährigen Intermezzo bei der türkischen Nationalmannschaft (2017 – 2019) ausschließlich als Vereinstrainer in seiner Heimat sowie in Italien, der Türkei, Russland und der Ukraine. Als viele Experten der Meinung waren, Lucescu würde seine Trainerkarriere 2016 nach zwölf erfolgreichen Jahren bei Shakhtar Donezk beenden, ließ Lucescu Stationen bei Zenit St. Petersburg, eben beim türkischen Nationalteam und zuletzt bei Dynamo Kiew folgen.

Aufstieg in der Nations League und WM-Ticket als Ziele

Neun Monate nach dem Aus im November 2023 in Kiew beginnt für Lucescu nun das vielleicht letzte Kapitel seiner langen Trainerlaufbahn. Erstmals auf der Bank sitzen wird die Trainerikone am 6. September zum Auftakt der Nations League 2024/25, wenn Rumänien zu Gast ist im Kosovo. Die Heimpremiere folgt dann drei Tage später gegen Litauen.

Während in der Nations League nach dem zuletzt erlittenen Abstieg in Nations League Liga C der Wiederaufstieg das Ziel ist, wäre die WM-Qualifikation 2026 natürlich der krönende Abschluss für Lucescu. Dass Rumänien letztmals 1998 in Frankreich bei einem globalen Turnier vertreten war, macht die Schwere der Aufgabe aber deutlich.

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