Deutschland: Kai Havertz fehlt gegen Italien – Comeback erst im September?

Lesezeit: 3 Min.

Einen guten Monat vor den Duellen mit Italien im Viertelfinale der Nations League muss Bundestrainer Julian Nagelsmann seine Planungen überarbeiten. Denn mit Kai Havertz steht der deutschen Nationalmannschaft ein Leistungsträger im März nicht zur Verfügung und vermutlich auch bei einem Erreichen des Final Four im Juni nicht. Der Offensivmann des FC Arsenal zog sich einen Muskelriss im Oberschenkel zu und steht am Anfang einer langen Zwangspause.

Havertz erlitt die Verletzung während eines Kurztrainingslagers in Dubai und muss sogar operiert werden, wie Arsenal mittlerweile mitteilte. Die Gunners rechnen erst in der Vorbereitung auf die nächste Saison wieder mit dem 25-Jährigen, der somit aller Voraussicht nach im Sommer auch dem DFB nicht zur Verfügung stehen wird.

„Herber Verlust“ für Nagelsmann

Nagelsmann macht keinen Hehl daraus, dass der Ausfall von Havertz schmerzhaft ist: „Wir wünschen Kai alles Gute für die Operation und eine gute und schnelle Genesung. Die Nachricht der Verletzung ist ganz bitter und ein herber Verlust für uns als Mannschaft. Wir werden für ihn da sein und ihn auf seinem Weg zurück auf den Platz immer unterstützen“, wird der Bundestrainer auf den Kanälen des DFB zitiert.

Mit 15 Toren und fünf Vorlagen in wettbewerbsübergreifend 34 Einsätzen spielte Havertz bislang eine gute Saison, reißt nun aber bei Arsenal nicht die erste Lücke in der Offensive. Mit Bukayo Saka und Gabriel Jesus fallen zwei weitere Akteure in diesem Bereich schon und noch länger aus, letzterer wie Havertz voraussichtlich auch bis zum Ende der Saison.

Mehrere potenzielle Nachrücker

In der Nationalmannschaft gibt es unterdessen mehrere Möglichkeiten, wie der Ausfall von Havertz kompensiert werden könnte. Nachdem der frühere Leverkusener bei der Europameisterschaft 2024 noch in allen Spielen als Mittelstürmer aufgelaufen war, bot Nagelsmann Havertz in seinen verletzungsbedingt nur drei Startelfeinsätzen im Herbst stets als Zehner und hinter einer echten Nummer neun auf.

Zusammen mit Florian Wirtz und Jamal Musiala soll Havertz in den mittel- bis langfristigen Planungen von Nagelsmann wohl ein magisches Dreieck bilden und nicht nur selbst gefährlich werden, sondern auch einen zentralen Angreifer einsetzen, der zuletzt Tim Kleindienst hieß. 

Während Niclas Füllkrug nach reichlich Verletzungspech Kleindienst Konkurrenz machen könnte, gibt es einige Kandidaten, die anstelle von Havertz mit Wirtz und Musiala eine offensive Dreierreihe bilden könnten. Deniz Undav wäre in zentraler Rolle ein Eins-zu-Eins-Ersatz, aber durchaus möglich ist auch die Versetzung von Wirtz oder Musiala in die Zentrale. Dann könnte ein Flügelspieler wie Serge Gnabry, Leroy Sane oder Jamie Leweling starten.