Die Serie A ist nicht zuletzt mit dem Wechsel von Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich gestiegen. Schon in den letzten Jahren war im italienischen Vereinsfußball trotz der eher überschaubaren Erfolge auf internationaler Bühne aber eine positive Entwicklung zu erkennen.
Längst sind Spiele der Serie A nicht mehr durchweg von der Taktik geprägt und für viele Zuschauer deshalb langweilig, sondern Klubs wie der SSC Neapel oder Lazio Rom stehen natürlich neben Juventus stellvertretend für teils spektakulären Offensivfußball.
Insgesamt scheint die Serie A trotz weiterhin oftmals nur spärlich gefüllter Stadien auf einem guten Weg, zumal auch die Mailänder Vereine Inter und AC nach diversen Turbulenzen abseits des Platzes allem Anschein nach wieder in die Spur gefunden haben und auf absehbare Zeit einen Angriff auf Serienmeister Juve starten wollen.
Verpatzter Start in die Nations League
So vielversprechend sich die Liga darstellt, umso schlechter präsentiert sich aktuell die italienische Nationalmannschaft, die natürlich auch darunter leidet, dass der Ausländeranteil in der Serie A in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist.
Durchschnittlich stehen nur noch rund 40 Prozent einheimische Akteure je Spieltag auf dem Rasen, was die Auswahl für den erst seit kurzem amtierenden Nationalcoach Roberto Mancini eher überschaubar gestaltet, zumal von wenigen Ausnahmen wie Jorginho, Marco Verratti oder Mario Balotelli abgesehen kaum italienische Akteure in anderen Top-Ligen aktiv sind.
Nachdem die Fußball WM 2018 durch die Play-Off-Niederlage gegen Schweden (0:1, 0:0) gänzlich verpasst wurde, hat die Squadra Azzurra auch einen alles andere als guten Start in die neue UEFA Nations League hingelegt.
Gegen Polen rettete ein von Jorginho im Italien-Trikot verwandelter Elfmeter am ersten Spieltag zumindest noch ein 1:1, ehe es am Montagabend in Portugal eine 0:1-Niederlage setzte. Rechnet man die beiden Play-off-Spiele gegen Schweden hinzu, ist Italien somit seit vier Pflichtspielen sieglos – das gab es letztmals vor 35 Jahren.
⏱RISULTATO FINALE#UEFA #NationsLeague 🇪🇺
🇵🇹 🇮🇹 #PortogalloItalia 1️⃣-0️⃣
⚽️ 48’ #AndréSilvaIl gol dell’ex attaccante del #Milan decide la gara di #Lisbona.#Nazionale #Azzurri #PorIta #VivoAzzurro pic.twitter.com/pBWdNziXwy
— Nazionale Italiana (@Vivo_Azzurro) 10. September 2018
Nur ein Sieg in den letzten neun Spielen
Dazwischen lagen fünf Freundschaftsspiele, von denen indes auch nur eines gewonnen wurde: mit einem mühsamen und sicherlich nicht zu Begeisterungsstürmen Anlass gebenden 2:1 gegen Saudi-Arabien. Niederlagen gegen Argentinien (0:2) und Frankreich (1:3) sowie Unentschieden gegen England und die Niederlande (je 1:1) verdeutlichten derweil, dass Italien die Weltspitze momentan nur aus der Ferne betrachten kann.
Dies zeigt auch ein Blick auf die FIFA-Weltrangliste, in der die Squadra Azzurra derzeit nur auf dem 21. Platz liegt.
Bis Italien wieder eine schlagkräftige Mannschaft stellen kann, könnten durchaus einige Jahre vergehen. Noch befindet sich Coach Mancini auf der Suche nach einem verlässlichen Kern, wie neun Wechsel in der Startelf vor dem Spiel in Portugal deutlich machten.
Einige junge Spieler wie allen voran Keeper Gianluigi Donnarumma und Offensivmann Federico Chiesa nähren aber auch die Hoffnung, dass die Rückkehr in die Riege der Top-Teams schneller gelingen kann.
Oberstes Ziel muss es aber in den nächsten Monaten erst einmal sein, den Abstieg aus der Nations League Liga A zu vermeiden, was in den Rückspielen in Polen (14.10.) und gegen Portugal (17.11.) schwierig genug werden dürfte.
Bei den Nations League Quoten auf den Gesamtsieg ist Italien nach dem verpatzen Start ziemlich weit hinten zu finden.