Im abschließenden Gruppenspiel der Nations League 24/25 hat die italienische Nationalmannschaft in Mailand mit 1:3 gegen Frankreich verloren, wodurch die Squadra Azzurra die Equipe Tricolore auch in der Endtabelle noch vorbeiziehen lassen musste und “nur“ Zweiter wurde. Möglich indes, dass sich Italien auf einem anderen Feld an Frankreich revanchiert. Denn der italienische Fußballverband wirbt offenbar um Rayan Cherki, der aktuell noch dem Kader der französischen U21 angehört.
Wie mehrere Medien aus beiden Ländern übereinstimmend berichten, sollen Verantwortliche des italienischen Verbandes vergangene Woche am Rande des 2:2-Unentschiedens im U21-Testspiel zwischen Italien und Frankreich Kontakt zu Cherki aufgenommen haben, der seine Mannschaft zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung schossen hatte.
Von Didier Deschamps bisher nicht berücksichtigt
Auch beide Vereine sollen sich bereits im Austausch bezüglich Cherkis Zukunft auf Nationalmannschaftsebene befinden. Der in Lyon geborene Offensivmann ist nicht nur algerischer Abstammung, sondern hat aufgrund seiner Großmutter väterlicherseits auch Wurzeln in Italien, die Einsätze für die italienische Auswahl ermöglichen würden.
Weil Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps den schon seit Jahren als Top-Talent gehandelten Cherki, der in 22 Spielen für die U21 zwölf Treffer erzielt hat, bislang nicht für den A-Kader berücksichtigt hat und gleichzeitig der Squadra Azzurra ein zusätzlicher kreativer Offensivspieler gut zu Gesicht stünde, rechnet man sich in Italien durchaus Chancen aus, Cherki für sich gewinnen zu können.
Ob Trainer Luciano Spalletti Cherki vielleicht schon im März, wenn das Viertelfinale in der Nations League auf dem Programm steht, erstmals nominieren kann, ist im Moment aber noch völlig offen. Cherki selbst hat sich bisher nicht öffentlich zu seinen Plänen geäußert.
Cherki vor Abschied aus Lyon?
Ein eventueller Wechsel der Verbandszugehörigkeit (und somit eine Chance auf einen Start bei der WM 2026) ist indes nicht die einzige Zukunftsentscheidung, die Cherki bevorsteht. Weil Olympique Lyon hoch verschuldet ist und ohne deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Situation aus der Ligue 1 zwangsabsteigen müsste, wird dem einstigen Serienmeister wohl keine andere Möglichkeit bleiben, als mit Verkäufen Transfererlöse zu erwirtschaften.
Neben Ernest Nuamah, Malick Fofana, Maxence Caqueret und Georges Mikautadze gehört Cherki zu den Spielern im Kader mit dem höchsten Marktwert. Und schon länger ranken sich Gerüchte um das Interesse anderer Vereine. Nachdem sich im Sommer Borussia Dortmund lange um eine Verpflichtung bemüht haben soll, gelten aktuell vor allem der FC Liverpool und Bayer Leverkusen als stark interessiert.
Sollte sich Cherki tatsächlich für Italien entscheiden, würde indes sicherlich auch das ebenfalls vorhandene Interesse italienischer Großklubs nicht geringer. Weil der 21-Jährige erst im September bis 2026 verlängert hat, muss ein anderer Verein trotz Lyons Verkaufsdruck aber wohl schon tief in die Tasche greifen.
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