Mit einem torlosen Unentschieden in Kasachstan hat die norwegische Nationalmannschaft im September die neue Nations League nur durchwachsen begonnen, dann aber mit einem 2:1-Sieg über Österreich deutlich gemacht, im Rennen um den Aufstieg in die Nations League Liga A ein Wörtchen mitreden zu wollen. Am Donnerstag bestätigten die Wikinger und besiegten mit Slowenien einen zweiten Achtelfinalisten der EM 2024 sogar mit 3:0. In Österreich setze es dann aber eine bittere 5:1 Niederlage.
Erling Haaland sorgte gegen Slowenien bereits in der siebten Minute für die Führung und erzielte nach dem zwischenzeitlichen 2:0 von Sturmpartner Alexander Sörloth (52.) in der 62. Minute auch den 3:0-Endstand. Für Haaland waren es die Tore Nummer 33 und 34 im 36. Länderspiel, in dem der Angreifer von Manchester City zum Rekordtorschützen seines Landes aufstieg.
Haaland überflügelt Jörgen Juve
Egalisierte Haaland mit seinem ersten Tor noch den bisherigen Rekord von Jörgen Juve, der zwischen 1928 und 1937 in 45 Spielen 33 Mal für Norwegen erfolgreich war, sicherte sich der 24-Jährige mit seinem zweiten Treffer gegen Slowenien den alleinigen Bestwert – der vermutlich in den nächsten Jahren noch deutlich ausgebaut werden dürfte und zu einer historischen Rekordmarke werden könnte, sofern Haaland seine bisherige Quote auch nur ansatzweise beibehalten kann.
Haaland, der sich den Spielball sicherte und nach der Partie verriet, dass seine Freundin Isabel Haugseng Johansen das erste gemeinsame Kind erwartet, wird sich auf Nationalmannschaftsebene indes kaum mit persönlichen Rekorden zufriedengeben, sondern wird alles daran setzen, damit Norwegen endlich auch wieder einmal auf der großen Bühne einer WM- oder Endrunde mitmischen kann.
Die WM 2026 im Blick
Zuletzt waren die Wikinger 2000 bei der EM in Belgien und den Niederlanden dabei sowie zwei Jahre zuvor bei der WM in Frankreich, bei der sogar der Einzug ins Achtelfinale glückte.
Die nächste Chance, diese Durststrecke zu beenden, stellt die WM 2026 in den USA, Mexikon und Kanada dar, für die sich angesichts des auf 48 Nationen erweiterten Teilnehmerfeldes 16 europäische Mannschaften qualifizieren. Um bei der Auslosung im Dezember eine machbare WM 2026 Gruppe zu erwischen, will und muss Norwegen in der Nations League weitere Erfolge einfahren, entscheiden diese Ergebnisse noch mit über die Einteilung in die Lostöpfe.
Das Potenzial, es zur WM 2026 und danach auch zu den folgenden Turnieren zu schaffen, besitzt Norwegen definitiv. So vereint der Kader von Trainer Stale Solbakken neben Haaland unter anderem mit Martin Ödegaard (FC Arsenal), dem bereits erwähnten Sörloth (Atletico Madrid) oder auch Außenverteidiger Julian Ryerson (Borussia Dortmund) jede Menge individuelle Klasse sowie eine Menge Potenzial auf sich. Spieler wie Oscar Bobb (Manchester City), Antonio Nusa (RB Leipzig) oder Andreas Schjelderup (Benfica Lissabon) stehen noch ganz am Anfang ihrer Karriere und könnten in den nächsten Jahren den Sprung in die internationale Spitzenklasse schaffen.