Das 22. und bis dato letzte Länderspiel von Niclas Füllkrug war der 5:0-Auftaktsieg in der Nations League Anfang September gegen Ungarn, zu dem der Angreifer seinen 14. Treffer in nationalen Diensten beisteuerte. Anschließend fiel Füllkrug monatelang wegen einer Achillessehnenreizung aus und erlitt nun im Trikot von West Ham United den nächsten verletzungsbedingten Rückschlag, der auch ein dickes Fragezeichen hinter einem Comeback für den DFB in den Viertelfinal-Spielen in der Nations League am 20. und 23. März in und gegen Italien setzt.
Bei West Hams 1:2-Niederlage in der dritten Runde des FA Cups bei Aston Villa musste Füllkrug bereits früh vom Feld. Erst etwas mehr als eine Viertelstunde war gespielt, als der 31-Jährige zu Boden ging, sind an den linken hinteren Oberschenkel fasste und letztlich gestützt von Betreuern in die Kabine gebracht werden musste.
Rückschlag just nach dem ersten 90-Minuten-Einsatz
Zwei Tage danach teilte West Ham nach eingehenden Untersuchungen eine für alle Beteiligten unerfreuliche Diagnose mit. Eine nicht näher kommunizierte Verletzung am hinteren Oberschenkelmuskel zwingt Füllkrug demnach zu einer Pause von mehreren Wochen, wobei medial sogar über eine ungewollte Auszeit von mehreren Monaten spekuliert wird.
Bitter für Füllkrug, der nach seinen Achillessehnenproblemen erst Anfang Dezember sein Comeback gefeiert hatte und beim 1:4 West Hams im ersten Spiel des neuen Jahres bei Manchester City nicht zum erstmals über 90 Minuten in der Premier League auf dem Feld stand, sondern auch seinen zweiten Treffer für die Hammers erzielte.
Weil neben Füllkrug mit Jarrod Bowen und Michail Antonio zwei weitere Angreifer längerfristig verletzt fehlen, gilt es nun als wahrscheinlich, dass West Ham auf dem winterlichen Transfermarkt noch nachbessert und einen weiteren Stürmer hinzuholt – der nach einem Comeback Füllkrugs neue Konkurrenz bedeuten würde.
Ohnehin werden unter dem neuen Trainer Graham Potter die Karten bei den Hammers neu gemischt und es ist zumindest denkbar, dass der in den vergangenen Tagen mit einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt in Verbindung gebrachte Füllkrug dadurch intern an Stellenwert einbüßt.
Tim Kleindienst als Konkurrent
Sollte Füllkrug nicht rechtzeitig bis März wieder fit werden und in Form kommen, werden wohl auch die beiden Spiele gegen Italien ohne den Mittelstürmer stattfinden. Der als Nachrücker nominierte Tim Kleindienst, der in seinen ersten vier Länderspielen immerhin zweimal getroffen hat, erhielte dann weitere Gelegenheit zur Eigenwerbung und könnte sich festspielen.
Für Füllkrug würde es dann mit Blick auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, zu der Bundestrainer Julian Nagelsmann mutmaßlich nur einen zentralen Angreifer nominieren wird, sicherlich nicht einfacher, den Weg zurück in den Kreis der DFB-Auswahl zu schaffen.