Finnland: Trainersuche vor dem Abschluss? Jacob Friis wohl der Favorit

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Finnland-News am 14.01.25

Nach acht Jahren, die mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 den größten Erfolg der Geschichte des ansonsten eher für Erfolg im Wintersport bekannten Landes brachten, hat sich der finnische Fußballverband im November von Trainer Markku Kanerva getrennt. Vorausgegangen war eine mit sechs Niederlagen ins sechs Spielen und 2:13 desaströs verlaufene Nations League, in der Finnland als Gruppenletzter hinter England, Griechenland und Irland aus der zweiten in die dritte Liga abgestiegen ist.

Bei Bekanntgabe der Trennung von Kanerva machte Verbandspräsident Ari Lahti keinen Hehl daraus, dass die enttäuschenden Resultate der wesentliche Grund waren: “Fußball ist ein Ergebnissport und sechs Niederlagen in Folge sind eine harte Situation“, so Lahti, der zudem durchblicken ließ, dass die Misserfolge auch Auswirkungen auf das Arbeitsklima “sowohl im Trainerstab als auch in der gesamten Mannschaft“ hatten.

Einigung mit dem FC Augsburg nötig

Ein Nachfolger wurde für Mitte Januar angekündigt, bislang aber nicht präsentiert. Immerhin sind es inzwischen aber so aus, als sei der Wunschkandidat gefunden. Das dänische Magazin “Tipsbladet“ jedenfalls berichtet, dass mit Jacob Friis der aktuelle Co-Trainer des FC Augsburg der Favorit für den Nationaltrainerposten in Finnland ist.

Der 48-Jährige Däne kam im November 2023 als Assistent seines Landsmannes Jess Thorup nach Augsburg und besitzt dort noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Um in Finnland übernehmen zu können, müsste dieses Arbeitspapier aufgelöst werden.

Weil Friis dem Vernehmen nach die Herausforderung gerne annehmen und wie einst in Dänemark bei Aalborg BK und Viborg FF wieder in der ersten Reihe arbeiten würde, gilt eine Einigung aber als durchaus vorstellbar. Zumindest denkbar scheint auch eine vorübergehende Doppelfunktion, steht doch bis zum Ende der Bundesliga-Saison lediglich eine Länderspielperiode auf dem Programm.

Auftakt in der WM-Qualifikation im März

Ob sich der finnische Verband in den ersten Monaten der Zusammenarbeit auf Friis als Teilzeittrainer einließe, bleibt freilich abzuwarten. Schließlich stehen bis Mai zwar nur zwei Spiele auf dem Programm, die aber von hoher Bedeutung sind.

Denn Finnland startet am 21. März in Malta und drei Tage später in Litauen mit zwei Partien in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada, die gewonnen werden sollten, wenn es in Gruppe G zumindest zum zweiten Platz reichen soll.

Denn mit Polen sowie dem Gewinner des Nations-League-Viertelfinales zwischen der Niederlande und Spanien warten zwei weitere Gegner, die im Rennen um die ersten beiden Ränge sicherlich favorisiert sind. Mindestens Platz zwei, der für die Play-offs reichen würde, sollte es auch deshalb sein, weil das schwache Abschneiden in der Nations League eine zweite Chance über diesen Weg kaum ermöglichen dürfte.