Mit der Erweiterung der Weltmeisterschaft, die spätestens 2026 in den USA, Kanada und Mexiko, vielleicht auch schon vier Jahre zuvor in Katar mit 48 statt der bisherigen 32 Teilnehmer ausgetragen wird, hat die FIFA bereits eine insbesondere bei den Top-Nationen nicht unumstrittene Entscheidung gefällt.
Nun prüft der Weltverband weitere Änderungen bzw. Neuerungen, die nicht überall auf Zustimmung stoßen werden. Diskutiert wird derzeit sowohl über die Einführung einer globalen Nations League nach dem Vorbild der UEFA als auch über eine neue Klub-WM mit 24 Teilnehmern.
Lukratives Angebot aus Fernost
Hintergrund der Überlegungen ist ein publik gewordenes Angebot von bislang nicht bekannt gewordenen Sponsoren aus Fernost und der Golf-Region, die zur Investition von rund 25 Milliarden Euro in entsprechende neue Wettbewerbe bereit sein sollen.
Bereits im Frühjahr hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino auf dem Council des Weltverbandes den Versuch unternommen, die Vorschläge der Investoren zu forcieren. Insbesondere bei den europäischen Funktionären, zu denen unter anderem DFB-Präsident Reinhard Grindel zählt, war die Skepsis aber zu groß, sodass eine Entscheidung zunächst vertagt wurde.
Beim folgenden Council-Meeting im Oktober in Kigali/Ruanda wurde schließlich eine Task Force ins Leben gerufen, die sich intensiv und sehr konkret mit der Thematik auseinandersetzen soll.
Im November kam es zu einer ersten Telefonkonferenz des Gremiums, das vom ehemaligen Weltklasse-Spieler und heutigen FIFA-Vizegeneralsekretär Zvonimir Boban sowie Vertretern der sechs Konföderationen gebildet wurde. Und nun ist die Task Force in Paris erstmals zusammengekommen, um die Dinge zu besprechen.
Laut offizieller Verlautbarung sollen die nächsten drei Monate dazu genutzt werden, um die Machbarkeit der vorhandenen Idee, deren mögliche Umsetzung und schließlich auch die Rahmenbedingungen der potentiellen neuen Wettbewerbe zu eruieren.
Task Force holt Meinung von Spielern und Vereinen ein
In diesem Zusammenhang will die Task Force auch die Meinungen von Spielern, Vereinen und Vertretern der Ligen einholen. Insbesondere bei den großen Ligen Europas, etwa der Premier League, der Bundesliga und der Primera Division ist mit Ablehnung der Pläne insbesondere hinsichtlich einer erweiterten Klub-WM zu rechnen.
Vertreter der Top-Vereine haben in der jüngeren Vergangenheit mehrfach die aus ihrer Sicht ohnehin schon zu große Belastung der Top-Spieler beklagt und dürften kaum ihr Okay zu einem weiteren Wettbewerb geben, der mutmaßlich in einer ansonsten spielfreien Zeit, die dann zur Regeneration wegfiele, ausgetragen würde.
Eine globale Nations League könnte dagegen eher auf Zustimmung stoßen, wobei wesentliche Dinge hinsichtlich der Terminierung zu klären wären. Es ist jedenfalls kaum vorstellbar, dass europäische Vereine interkontinentale Länderspielreisen ihrer Profis während einer laufenden Saison absegnen würden.
Mehr zur Nations League: