Am Ende einer starken Saison 2023/24, in der der schnelle Angreifer auf Leihbasis in 33 Bundesliga-Spielen für den 1. FC Heidenheim zehn Tore und fünf Vorlagen verzeichnete und so seinen Anteil am überraschenden Einzug in die Conference League hatte, war Eren Dinkci ein gefragter Mann. Mehrere Klubs warben um den 23-Jährigen, der letztlich eine Ausstiegsklausel bei seinem Stammverein Werder Bremen nutzte, um für festgeschriebene fünf Millionen Euro Ablöse zum SC Freiburg zu wechseln. Gleichzeitig waren sowohl der türkische Fußballverband als auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) um Dinkci, der Bundestrainer Julian Nagelsmann ab- und dem Heimatland seiner Eltern zusagte.
Im September wurde Dinkci vom türkischen Nationaltrainer Vincenzo Montella dann direkt für die Spiele in der UEFA Nations League in Wales (0:0) und gegen Island (3:1) berufen, blieb aber beide Male 90 Minuten auf der Bank. Im Oktober fehlte Dinkci dann im Aufgebot und musste bei seiner erneuten Berufung im November aufgrund einer Knieverletzung unverrichteter Dinge wieder abreisen.
Die Türkei als Herzensangelegenheit
Noch steht das Debüt in der türkischen A-Nationalmannschaft aus und somit wäre zumindest theoretisch eine Änderung der Entscheidung gegen die Auswahl Deutschlands noch möglich. Für Dinkci kommt es aber nicht in Frage, die Zusage an den türkischen Verband rückgängig zu machen.
“Meine Entscheidung für die Türkei steht fest. Sich jetzt noch einmal anders zu entscheiden, würde ich definitiv als nicht richtig empfinden“, erklärte der gebürtige Bremer im “kicker“ und betonte, sich nicht grundlos für die Milli Takım entschiede zu haben: “Es ist eine emotionale Geschichte: Wir reden zu Hause in der Familie eigentlich nur Türkisch. Und wenn wir Fußball geschaut haben, bei Turnieren, war das Herz immer bei der türkischen Mannschaft. Deshalb kann man das schon ganz ehrlich so sagen: Für die Türkei zu spielen, ist für mich eine Herzensangelegenheit.“
Debüt gegen Ungarn?
Dass es bisher noch nicht zu einem Einsatz gereicht hat, stellt für Dinkci keine Enttäuschung dar. “Es war schön, zweimal dabei gewesen zu sein. Das macht mich sehr stolz“, so der 1,88 Meter große Rechtsfuß, der aber natürlich dennoch zeitnah auf seine Premiere hofft: “Das Debüt in der Nationalmannschaft bleibt mir als guter Vorsatz für 2025.“
Die nächste Chance bieten im März (20. und 23.) die Duelle mit Ungarn in der Relegation der Nations League Liga A. Als Zweiter der Gruppe B4 hat die Türkei die Chance auf den Aufstieg in die A-Division, in der es dann bei der nächsten Auflage der Nations League gegen die absoluten Top-Nationen ginge und auch bei der WM-Qualifikation 2026 möchte der Offensiv-Akteur eine tragende Rolle einnehmen.
Um dabei zu sein, muss Dinkci aber im Trikot des SC Freiburg für sich werben. Das war in der Hinrunde bei nur zwei Vorlagen und keinem Tor in zwölf Pflichtspielen nur bedingt der Fall. Nachdem die herbstliche Knieblessur auskuriert ist, kann und will Dinkci im neuen Jahr aber richtig angreifen.