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Deutschland: Nach Ilkay Gündogan tritt auch Manuel Neuer zurück

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Neuer und Gündogan beenden Team-Karriere

Gut zwei Wochen vor dem Start in die neue Auflage der Nations League 2024/25 mit dem Heimspiel am 7. September in Düsseldorf gegen Ungarn steht fest, dass der Umbruch in der deutschen Nationalmannschaft im Nachgang der Europameisterschaft 2024 doch größer als erwartet und von Bundestrainer Julian Nagelsmann erhofft ausfällt.

Denn nachdem auf das schon länger feststehende Karriereende von Toni Kroos schon der Rücktritt aus der Nationalmannschaft von Thomas Müller gefolgt war, erklärten nun binnen weniger Tage mit Ilkay Gündogan und Manuel Neuer zwei weitere langjährige Nationalspieler ihre Laufbahn im DFB-Trikot für beendet.

Nagelsmann lässt Gündogan eine Hintertür offen

Gündogan, der bei der Heim-EM noch Kapitän der DFB-Auswahl war, verriet bei Bekanntgabe seines Rücktritts, bereits vor dem Turnier „in meinem Kopf eine gewisse Müdigkeit“ verspürt zu haben. Die Gedanken, die sich der 33-jährige Mittelfeldmann dann nach dem Aus im Viertelfinale gegen Spanien gemacht hat, mündeten im Entschluss, nach 82 Länderspielen seinen Abschied zu verkünden.

„Uns ist nach all den Jahren zuvor gelungen, die Nation endlich wieder stolz zu machen – dass ich dabei einen Teil dazu beitragen konnte, macht mich sehr glücklich“, blickt Gündogan positiv auf die EURO zurück und wird sich fortan ausschließlich auf seine Vereinskarriere fokussieren, die nach einem einjährigen Intermezzo beim FC Barcelona wohl zu Manchester City zurückführt.

Sollte Gündogan dort weiter überzeugen und im Vorfeld der WM 2026 in Top-Form sein, schloss Bundestrainer Nagelsmann in seinem Statement zwischen den Zeilen eine Rückkehr nicht aus: „Die Tür bei der Nationalmannschaft ist nie ganz geschlossen, aber wir respektieren seine Entscheidung und wünschen ihm für seine Zukunft beruflich und privat nur das Beste.“

Entscheidung “nach langen und intensiven Gesprächen“

Zu Neuers Entscheidung, nach 124 Länderspielen und als letzter verbliebener Weltmeister von 2014 seinen Abschied zu verkünden, gibt es noch kein Statement des DFB, was zumindest die Vermutung nährt, dass der Schlussmann die Verantwortlichen ein wenig überrascht hat – erst recht, weil erst vor wenigen Tagen „Bild“ noch berichtet hatte, dass der 38-Jährige seine Karriere in der Nationalmannschaft fortsetzen wolle.

Doch in einem auf seinen sozialen Kanälen geteilten Video erklärte Neuer, “nach langen und intensiven Gesprächen mit meiner Familie und meinen Freunden“ die Entscheidung zum Rücktritt getroffen zu haben, obwohl ihn “die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sehr gereizt“ hätte.

Neuer macht damit Platz für Marc-André ter Stegen, der sich lange hinten anstellen musste und der nun beste Chancen hat, bei der WM 2026 die Nummer eins im deutschen Tor zu sein. Möglich, dass der auch schon 32-jährige ter Stegen bei einer anderen Entscheidung Neuers selbst die Konsequenzen gezogen hätte und zurückgetreten wäre.

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