Acht Tage vor dem Länderspiel in der UEFA Nations League am 3. September gegen Spanien (Anstoß, 20.45 Uhr), das coronabedingt in einer leeren Mercedes-Benz-Arena stattfinden muss, hat Bundestrainer Joachim Löw das erste Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft seit November 2019 bekannt gegeben.
Wie schon im Vorfeld angekündigt, verzichtet Löw im Deutschland Kader gegen Spanien und drei Tage später in Basel gegen die Schweiz auf die frischgebackenen Champions-League-Sieger Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leon Goretzka sowie auf die mit RB Leipzig auch erst im Halbfinale der Königsklasse gescheiterten Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann.
Mit Niklas Süle, der nach langer Verletzungspause in der Champions-League-Endrunde erstmals wieder richtig Spielpraxis auf hohem Niveau sammelte und dem nach seinem Wechsel von Manchester City zum deutschen Rekordmeister in den Finalspielen der Königsklasse noch nicht spielberechtigten Leroy Sane gehören aber dennoch zwei Profis des FC Bayern München dem 22-köpfigen DFB-Aufgebot an.
Mit dabei sind trotz ihres Einsatzes im Champions-League-Finale im Trikot von Paris St. Germain am vergangenen Sonntag Thilo Kehrer und Julian Draxler, die von Mitte März bis Ende Juli über vier Monate nicht im Einsatz waren, weshalb laut Löw die Berufung “Sinn mache“.
Schulz dabei, Hector fehlt
Mit Torwart Oliver Baumann von der TSG 1899 Hoffenheim, der davon profitiert, dass neben dem geschonten Neuer auch die etatmäßige Nummer zwei, Marc-Andre ter Stegen nach einer Patellasehnen-OP ausfällt, sowie Robin Gosens und Florian Neuhaus zählen überdies drei echte Neulinge zum Kader.
Überraschend kommt die Berufung von Gosens, der mit seinen Leistungen im Trikot von Atalanta Bergamo reichlich Eigenwerbung betrieben hat und schon bei den abgesagten Länderspielen Ende März erstmals berufen worden wäre, allerdings nicht. Auch in Sachen Neuhaus ist bereits vor Monaten durchgesickert, dass der Gladbacher auf seine erste Nominierung hoffen darf.
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Eher überraschend ist dafür, dass Löw auf Nico Schulz setzt, der nach seinem Wechsel von der TSG 1899 Hoffenheim zu Borussia Dortmund vor einem Jahr nicht auf die erhofften Einsatzzeiten gekommen ist. Dennoch ist Schulz der zweite Kandidat für die linke Außenbahn neben Gosens, wohingegen der langjährige Nationalspieler Jonas Hector (1. FC Köln) keine Berücksichtigung fand.
Unabhängig vom Personal will Bundestrainer Löw die Länderspieltermine in den nächsten Wochen und Monaten nutzen, um mit Blick auf die Europameisterschaft 2021 ein schlagkräftiges Team zu formen: “Ich möchte im nächsten Jahr mit einer selbstbewussten Haltung und einer selbstbewussten Mannschaft ins Turnier gehen, die sich nicht nur am Gegner orientiert.“ Mit Spanien und der Schweiz warten dabei direkt zwei echte Gradmesser.
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Das deutsche Aufgebot im Überblick
Tor: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), Bernd Leno (Arsenal), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Robin Gosens (Atalanta Bergamo), Thilo Kehrer (Paris Saint-Germain), Robin Koch (SC Freiburg), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Nico Schulz (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Bayern München), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen)
Mittelfeld: Julian Brandt (Borussia Dortmund), Emre Can (Borussia Dortmund), Julian Draxler (Paris Saint-Germain), Ilkay Gündoğan (Manchester City), Kai Havertz (Bayer 04 Leverkusen), Toni Kroos (Real Madrid), Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Suat Serdar (FC Schalke 04)
Angriff: Luca Waldschmidt (Benfica Lissabon), Timo Werner (FC Chelsea), Leroy Sané (Bayern München)