Das Coronavirus ist nach wie vor das bestimmende Thema in Europa und die Angst vor einer zweiten Welle weit verbreitet. Denn kehrt in immer mehr Bereichen zumindest teilweise der Alltag wieder ein.
So auch bei den Nationalmannschaften, die nach den bislang letzten Länderspielen im November inzwischen wissen, dass vorbehaltlich steigender Infektionszahlen und eventuell nötiger Gegenmaßnahmen Anfang September die zweite Auflage der Nations League 2020/21 beginnen wird. Deutschland trifft dann zunächst am 3. September auf Spanien und gastiert drei Tage später in der Schweiz.
Gegen Spanien nach jetzigem Stand ohne Zuschauer
Bislang ist noch nicht klar, wo das erste Länderspiel nach dann 289 Tagen Pause ausgetragen wird. Allerdings deutet sich inzwischen die Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena als Spielort an. Oliver Bierhoff, DFB-Direktor und dabei auch federführend für die deutsche Nationalmannschaft zuständig, dementierte am Rande einer Baustellenbegehung der künftigen DFB-Akademie in Frankfurt gegenüber dem “Kicker“ jedenfalls nicht, dass in Stuttgart gespielt werden soll.
Davon, dass dann Zuschauer live im Stadion dabei sein können, wenn sich mit Deutschland und Spanien zwei der besten Nationalmannschaften der Welt in der Nations League Liga A 2020/21 gegenüberstehen, geht Bierhoff indes nicht aus. Für den Fall, dass sich noch eine Änderung geben sollte und doch Fans zugelassen werden, sähe Bierhoff den DFB “jederzeit in der Lage, schnell zu reagieren.“ Momentan erarbeitet laut Bierhoff die UEFA eine Hygienekonzept für die Länderspiele, das dann auf die jeweiligen Vorgaben in den gastgebenden Ländern angepasst werden müsse.
#Findet das #DFB-Länderspiel gegen #Spanien in #Stuttgart statt? https://t.co/O0M7ZrsLRP pic.twitter.com/iQc8MvKY8D
— TAG24 NEWS Stuttgart (@TAG24S) July 7, 2020
Keinen Zweifel lässt Bierhoff derweil daran, dass Anfang September auch die Nationalmannschaft wieder an der Reihe ist, nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten die Fortsetzung bzw. der Abschluss der Vereinswettbewerbe im Vordergrund stand, um viele Vereine vor gravierenden wirtschaftlichen Problemen zu bewahren. Der Europameister von 1996 forderte in diesem Zusammenhang, dass nun auch mit Blick auf die Nationalmannschaft „alle an einem Strang ziehen“.
Schließlich müsse Bundestrainer Joachim Löw „eine sehr junge Mannschaft zusammenformen und das wiederum bedeutet, dass sie sehr häufig zusammen ist und auch zusammen spielt“. Dabei betonte Bierhoff auch, dass niemand eine Wiederholung der mit dem Vorrunden-Aus desaströs verlaufenen WM 2018 in Russland erleben wolle.
>> Alles zur Nations League Deutschland
Gespräch mit dem FC Bayern geplant
Diese Aussagen Bierhoffs sind auch als Replik an den FC Bayern München zu sehen, dessen Verantwortliche um Klubboss Karl-Heinz Rummenigge die Terminierung der Nations League kritisch sehen, da die Profis des deutschen Meisters noch bis zum 23. August in der Champions League gefordert sein könnten und dann kaum Zeit für eine im Vorfeld der neuen Saison als wichtig erachtete Verschnaufpause hätten.
Rummenigge äußerte diesbezüglich bereits den Wunsch, dass Bundestrainer Löw gegen Spanien und in der Schweiz auf Bayern-Spieler verzichten möge. Mit Manuel Neuer, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Niklas Süle und Neuzugang Leroy Sane sind im Wesentlichen sechs Akteure betroffen, die freilich auch im DFB-Trikot eine wichtige Rolle spielen.
Bierhoff kündigte nun an, dass zeitnah ein Gespräch mit dem FC Bayern stattfinden soll, in dem vor allem auch diese Thematik diskutiert werden soll. Allerdings ist aktuell eher nicht davon auszugehen, dass der DFB den Wunsch der Münchner erfüllen wird.