Deutschland: Weiter mit Manuel Neuer – Entscheidung rückt näher

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News zu Kaderplanung bei DFB-Team nach EM

Die Europameisterschaft 2024 liegt schon wieder rund einen Monat zurück und längst ist wieder der Vereinsfußball in den Vordergrund gerückt, der in den kommenden beiden Wochen mit dem Start der großen Ligen in England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich Fahrt aufnimmt. Schon Anfang September allerdings erfolgt ein Break und die Nationalmannschaften stehen zumindest vorübergehend wieder im Blickpunkt, steigen doch Anfang September die beiden ersten Spieltage der Neuauflage der Nations League 2024/25.

Deutschland beginnt am 7. September mit einem Heimspiel in Düsseldorf gegen Ungarn und muss dann drei Tage später gleich in Amsterdam gegen die Niederlande ran. Schon in diesen Partien soll der Grundstein für das Erreichen des Nations League Viertelfinales gelegt werden. Dieses Vorhaben muss allerdings ohne Toni Kroos, dessen Karriere mit der 1:2-Niederlage nach Verlängerung im EM-Viertelfinale gegen Spanien zu Ende gegangen ist, und Thomas Müller, der nicht ganz überraschend seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärte, umgesetzt werden.

In einer anderen Personalie birgt die Nominierung des ersten Nach-EM-Kaders indes reichlich Spannung in sich. Denn wenn Bundestrainer Julian Nagelsmann Ende August zwischen den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen sein Aufgebot verkünden wird, dürfte damit verbunden auch die Entscheidung über die Zukunft von Manuel Neuer sein.

Bernd Leno will nicht dritter oder vierter Torwart sein

Der 38 Jahre alte Schlussmann, der nach langer Verletzungspause kurz vor der EURO ins Tor der DFB-Elf zurückgekehrt ist, aber nicht mehr so unumstritten ist wie noch vor einigen Jahren, hat bislang nur erklärt, dass der Zeitpunkt noch nicht gekommen sei, sich zu seiner Zukunft im Nationaltrikot zu äußern. Stattdessen kündigte Neuer „noch ein paar Gespräche“ an, die nun allerdings nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen dürften.

Sollte Neuer seine Nationalmannschaftskarriere bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada fortsetzen wollen, ist nicht ausgeschlossen, dass andere Torhüter ihre Konsequenzen ziehen. So ist etwa nicht ohne Weiteres vorstellbar, dass sich der mit 32 Jahren auch nicht mehr ganz junge Marc-Andre ter Stegen nochmals klaglos in die Reservistenrolle fügt. 

Der gleichaltrige Bernd Leno, der bei der EURO nicht dabei war, machte nun gegenüber dem “kicker“ kein großes Geheimnis daraus, dass seine DFB-Zukunft auch von Neuer abhängen könnte: „Wünsche kann man viele haben, ich weiß es auch nicht genau. Da hängt sicher viel davon ab, wie es bei Manuel Neuer weitergeht“, so der Keeper des FC Fulham, der zwar ebenfalls anstehenden Gesprächen nicht vorgreifen will, ohne echte Einsatzperspektive aber eher nicht mehr in den Kreis der DFB-Auswahl zurückkehren wird: „Ich wäre wahrscheinlich bereit, es muss natürlich auch passen. Denn es bringt jetzt nichts, da als dritter, vierter Mann mitzufahren. Schauen wir mal, was dabei herauskommt.“ 

Alexander Nübel mit guten Chancen

Weil auch Oliver Baumann, dritter Torwart bei der EURO, und Kevin Trapp mit jeweils 34 Jahren bereits in einem fortgeschrittenen Karrierestadium angelangt sind, werden über kurz oder lange jüngeren Torhüter gefragt sein. Alexander Nübel, der eigentlich als vierter Mann zur EM fahren sollte, dann aber noch gestrichen wurde, ist so ein heißer Kandidat für die Zukunft, aber auch Noah Atubolu (SC Freiburg), Jonas Urbig (1. FC Köln), Diant Ramaj (Ajax Amsterdam), Tjark Ernst (Hertha BSC) oder Max Weiß (Karlsruher SC) könnten perspektivisch interessant werden.