Die deutsche Nationalmannschaft hat am Donnerstagabend zumindest in den ersten 45 Minuten an den Mut machenden Auftritt im Oktober in Frankreich (1:2) anknüpfen können. In einer starken ersten Halbzeit schoss die erneut im 3-4-3 angetretene Auswahl der Spieler im Deutschland Trikot gegen Russland eine 3:0-Führung heraus, die bis zum Schlusspfiff Bestand haben sollte. Im zweiten Durchgang tat sich Deutschland gegen kompakter agierende Russen dann aber sehr schwer und kam kaum noch zu gefährlichen Aktionen, wozu natürlich auch die vielen Auswechslungen ihren Teil beigetragen haben. Der DFB hat zum Abschluss der Nations League Gruppenphase noch ein Spiel gegen die Niederlande. Wo du den Nations League TV Plan findest, erfährst du ebenfalls hier.
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— DFB-Team (@DFB_Team) November 18, 2018
Böses Foul von Aleksandr Erokhin
Eine Auswechslung wurde indes erzwungen. Als nach 64 Minuten Jonas Hector vom russischen Mittelfeldspieler Aleksandr Erokhin an der Auslinie ebenso unnötig wie hart attackiert wurde, dürften die Verantwortlichen des 1. FC Köln an den heimischen TV-Geräten höchst besorgt gewesen sein. Erst recht, als Hector nach einer längeren Behandlung auf dem Platz nur gestützt von Physiotherapeut Wolfgang Bunz und Teamarzt Dr. Jochen Hahne das Spielfeld verlassen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war eine schwere Sprunggelenksverletzung zu befürchten, erst recht nach Ansicht der TV-Bilder. Und in Erinnerung an die Begegnung des 1. FC Köln im September 2017 in der Europa League beim FC Arsenal, als sich Hector einen Syndesmosebandriss zuzog, aber noch selbst den Platz verlassen konnte, schien eine schwerwiegendere Verletzung nicht unwahrscheinlich.
Nach Abpfiff konnte Bundestrainer Joachim Löw dann aber im Interview bei RTL zumindest vorsichtige Entwarnung geben. Eine endgültige Diagnose gibt es zwar noch nicht, doch die ersten Untersuchungen deuteten darauf hin, dass Hector keinen strukturellen Schaden erlitten hat: “Es ist nicht ganz so schlimm, wie es zunächst aussah. Er hat eine Knöchelprellung, das Gelenk ist dick geschwollen und die Haut ist etwas aufgeschürft. Aber es ist nichts gebrochen und wohl auch nichts an den Bändern oder der Syndesmose.“
Exakte Diagnose steht noch aus
Es werden aber sicherlich weitere Untersuchungen folgen, ehe klar ist, wie schwer es den 28-Jährigen tatsächlich erwischt hat und ob doch eine längere Zwangspause nötig ist. Während man beim 1. FC Köln aktuell darauf hoffen darf, schon am nächsten Samstag im Spiel beim SV Darmstadt 98 wieder auf den Kapitän bauen zu können, wird es vermutlich für die abschließende Begegnung in der Nations League gegen die Niederlande eher nicht reichen. Für Hector ist mit Nico Schulz auf der linken Abwehrseite zu rechnen, der schon gegen Russland in der Endphase auf den Platz kam und ohnehin nach den Länderspielen der vergangenen Monate inzwischen als Konkurrent auf Augenhöhe für Hector gesehen wird.
Weil mit Marcel Halstenberg, Lukas Klostermann (beide RB Leipzig) und Philipp Max (FC Augsburg) weitere Außenverteidiger mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben und auf eine Berufung im neuen Jahr hoffen dürfen, wäre für den Kölner ein guter Auftritt gegen die Niederlande zur Eigenwerbung noch wichtig gewesen. Nun aber geht es für Hector erst einmal darum, wieder fit zu werden und dann mit dem 1. FC Köln die nächsten Schritte in Richtung Bundesliga-Rückkehr zu machen. Zu den Informationen zu EM 2020 Qualifikation geht es übrigens gleich hier auf dieser Seite.