Deutschland: Kerem Demirbay schließt Rückkehr ins DFB-Trikot aus

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Demirbay-Aus beim DFB, 24.1.25

Trotz einer gemeinsamen Vergangenheit mit Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der TSG Hoffenheim war Kerem Demirbay in den letzten Jahren kein Thema mehr für die deutsche Nationalmannschaft. Der mittlerweile 31 Jahre alte Mittelfeldspieler, dessen zwei Länderspiel-Einsätze aus dem Jahr 2017 datieren, der sich seitdem aber Confederations-Cup-Sieger nennen darf, schloss nun von seiner Seite aus die Tür zum DFB endgültig und wird dementsprechend weder in der Nations League noch bei der WM-Qualifikation 2026 im Nationalteam-Trikot auflaufen.

“Wenn mich der DFB heute für eine WM anfragen würde, würde ich mit großem Respekt sagen: Leute, ich fliege lieber mit meiner Familie in den Urlaub“, so Demirbay, der als Grund für diese Haltung im Interview mit „Spox“ anführte, sich mit der DFB-Auswahl “nicht mehr identifizieren“ zu können.

Keine Rückkehr in die Bundesliga

Die inzwischen fehlende Identifikation mit der deutschen Nationalmannschaft liegt indes nicht an dieser an sich, sondern weil sich der in Herten geborene Deutsch-Türke heute in der Türkei heimisch fühlt.

“Ich bin ich jetzt in der Türkei zu Hause und möchte hier nicht mehr weg. Sobald ich meinen Fuß auf türkische Erde setze, fühle ich mich zu Hause“, so Demirbay, der mit diesem Satz auch Spekulationen um eine mögliche Rückkehr in die Bundesliga und konkret zu Werder Bremen begegnete. Diesen Schritt schließt Demirbay, der im Sommer 2023 von Bayer Leverkusen zu Galatasaray Istanbul gewechselt ist, zumindest für den Moment aber kategorisch aus: “Ich bin ich jetzt in der Türkei zu Hause und möchte hier nicht mehr weg. Sobald ich meinen Fuß auf türkische Erde setze, fühle ich mich zu Hause.“

Entscheidung für Deutschland ein Fehler?

Demirbay, der bei Galatasaray in dieser Saison nur bei vier von 15 Einsätzen in der Süper Lig in der Startelf stand, deutete in seinem Interview auch an, die 2017 getroffene Entscheidung für den DFB und gegen den damals ebenfalls um seine Dienste werbenden türkischen Verband aus heutiger Sicht anders zu fällen.

“Natürlich habe ich mir gewünscht, öfter für Deutschland zu spielen. Wenn ich jetzt aber erlebe, wie es ist, in einem türkischen Stadion zu spielen, wie sehr die Fans einen pushen, dann hätte ich mich mit diesen Erfahrungswerten vielleicht anders entschieden. Die Emotionen, die ich hier erlebe, sind noch einmal ganz anders und besonders“, ist der 184-fache Bundesliga-Spieler nach eineinhalb Jahren am Bosporus noch immer höchst beeindruckt von der Atmosphäre.

Zumindest bis zu seinem aktuellen Vertragsende am 30. Juni 2026 wird Demirbay folglich Teil von Galatasaray bleiben wollen. Wie es danach weitergeht, ist offen. Mit dann 33 Jahren dürfte im Sommer 2026 eine Rückkehr in die Bundesliga aber kaum wahrscheinlicher sein als heute.