Mit nur zwei Punkten und zwei Toren in sechs Spielen bei der letzten Periode der Nations League aus der Liga B in Nations League Liga C abgestiegen, läuft es für die bulgarische Nationalmannschaft auf bei der Neuauflage des Wettbewerbs nicht rund.
Nach den ersten vier Spieltagen wartet der WM-Vierte von 1994 weiterhin auf den ersten Sieg in der Nations League 2022/23. Einem 1:1 gegen Nordmazedonien folgte im zweiten Heimspiel gegen Georgien eine blamable 2:5-Niederlage, nach der Trainer Yasen Petrov die Konsequenzen zog und sein Amt niederlegte.
Auch nach dem Petrov-Rücktritt gelingt kein Sieg
„Ich habe nicht das moralische Recht zu bleiben. Wir werden uns trennen. Ich übernehme die ganze Verantwortung“, erklärte der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer, der im Januar 2021 das Kommando übernommen hatte, seitdem bei fünf Unentschieden und neun Niederlagen aber nur drei Siege feiern durfte. In der Qualifikation für die WM 2022 in Katar war Bulgarien letztlich chancenlos und konnte nur Litauen hinter sich lassen, während die schweizer Nationalmannschaft, Italien und Nordirland für Platz vier sorgten. Damit setzte sich eine lange Durststrecke fort, war Bulgarien doch letztmals bei der EM 2004 in Portugal bei einem großen Turnier vertreten.
Auch ohne Petrov ging es indes erst einmal nicht wirklich gut weiter. Mit Sportchef Georgi Ivanov als Interimstrainer reichte es in Gibraltar nur zu einem dürftigen 1:1 und nun am Sonntag gelang die Revanche in Georgien mit einem torlosen Unentschieden auch nur teilweise. Bis zu den finalen Spielen in der Nations League am 23. und 26. September gegen Gibraltar und in Nordmazedonien hat der bulgarische Verband nun etwas Zeit, die Nachfolge Petrovs zu regeln und einen neuen Trainer zu finden, der idealerweise für frischen Wind und Aufbruchstimmung sorgen kann. Einen bekannten Namen für die Aufgabe zu gewinnen wie einst Fußball-Legende Lothar Matthäus (2010 bis 2011) oder Krasimir Balakov (2019) dürfte angesichts der überschaubaren Möglichkeiten allerdings nicht einfach werden.
Operation bei Todor Nedelev gut verlaufen
Die jüngsten Ergebnisse und die Trainerfrage freilich sind in den vergangenen Tagen deutlich in den Hintergrund gerückt. Grund dafür war ein schwerer Verkehrsunfall der bulgarischen Mannschaft bei der Anreise zum Gastspiel in Georgien. Auf dem Weg zum Teamhotel verlor der Fahrer eines der beiden Mannschaftsbusse die Kontrolle über sein Fahrzeug und kollidierte mit einem LKW. Während alle übrigen Insassen unverletzt blieben oder mit leichten Blessuren davon kamen, erlitt Mittelfeldspieler Todor Nedelev ein Schädel-Hirn-Trauma und musste in einem örtlichen Krankenhaus operiert werden.
Inzwischen konnte der bulgarische Verband mitteilen, dass Nedelev nach einer laut der zuständigen Professor Shota Ingorokwa “ernsthaften Operation“ wieder ansprechbar ist und der Eingriff gut verlaufen ist. Wann der 29-Jährige, der nach einem wenig erfolgreichen Abstecher zum 1. FSV Mainz 05 seit 2017 wieder in der Heimat für Botev Plovdiv spielt, die Klinik verlassen und zurück nach Bulgarien reisen darf, ist aber noch offen.