Fussball WM & EM

Deutschland: Bernd Leno hakt Nationalmannschaft noch nicht ab

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Leno zu möglicher DFB-Rückkehr, 4.11.

Weil sich Marc-André ter Stegen just nach seinem lang ersehnten Aufstieg zur Nummer eins mit einem Riss der Patellasehne für lange Zeit in den Krankenstand verabschieden musste, war vor den Nations League Spielen im Oktober gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und gegen die Niederland (1:0) die größte Frage im Lager des DFBs, wer im Tor stehen würde.

Letztlich entschied sich Bundestrainer Julian Nagelsmann dafür, Alexander Nübel und Oliver Baumann jeweils für eine Partie zwischen die Pfosten zu stellen, womit sowohl der Schlussmann des VfB Stuttgart als auch der Torwart des SC Freiburg ihr Debüt im DFB-Trikot feierten.

Als dritter Mann nahm Janis Blaswich auf der Bank Platz, der bei Red Bull Salzburg im Moment allerdings keine einfache Zeit durchmacht. Die Wahl fiel aber auch deshalb auf Blaswich, weil sich der von RB Leipzig in die Mozartstadt verliehene Keeper in der Vergangenheit als verlässliche Nummer drei erwiesen hat, die auch dazu bereit ist, sich dieser Rolle angemessen zu verhalten.

Leno wollte „nicht als Nummer drei dabei sein“

Bernd Leno hingegen wäre nur dann für die Nations League Spiele Deutschlands zurückgekehrt, wenn auch die Aussicht auf Spielzeit bestanden hätte. Die Absage des 32-Jährigen war rund um die beiden Partien im Oktober ein großes Thema, wobei Leno sich selbst öffentlich dazu lange nicht geäußert hat.

Nun allerdings nahm der Profi des FC Fulham im Podcast „Klick & Rush“ Stellung und begründete seine Entscheidung nicht nur, sondern war auch um eine Richtigstellung bemüht. „Es wurde so dargestellt, als habe ich dem Bundestrainer gesagt, ich komme nur, wenn ich die Nummer eins wäre. Das war nicht der Fall“, betonte Leno einerseits, räumte andererseits aber auch ein, eine Anreise als dritter Mann abgelehnt zu haben.

Leno wurde im Gespräch mit Bundestrainer Nagelsmann und Torwarttrainer Andreas Kronenberg über die Planungen, jeweils ein Spiel mit Nübel und Baumann zu bestreiten, unterrichtet und zog daraus für sich die Konsequenz: “Dann habe ich gesagt, dass ich wahrscheinlich der falsche Mann bin, als Nummer drei dabei zu sein“. 

„Es hat sich nicht so angehört, dass ich eine Chance bekomme“, lautete Lenos Schlussfolgerung, die auch darauf basierte, trotz guter Leistungen in der Premier League auch nach der EM 2024 nicht nominiert gewesen zu sein: „Im September war ich ja gar nicht dabei. Ich habe also schon ein bisschen gemerkt, in welche Richtung es geht.“ 

Leno will sich weiter anbieten

Abgehakt hat Leno für sich die Nationalmannschaft und das Ziel WM 2026 nach bislang neun Länderspielen indes noch nicht vollends: „Es war immer ein Privileg, Nationalspieler zu sein“, erklärte Leno und kündigte an, sich weiter anbieten zu wollen: „Im Endeffekt wird niemand durch irgendein Gelaber wieder hineingebracht. Wenn ich Top-Leistungen bringe, kann ich wieder hineinkommen – das hat auch Julian so der Presse gesagt.“ 

Diese Leistungen will Leno weiterhin in der Premier League bringen. Der ehemalige Schlussmann von Bayer Leverkusen verriet, keine Rückkehr mehr nach Deutschland, sondern sein Karriereende in England zu planen – allerdings wohl noch nicht auf absehbare Zeit.

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