Kathi
Nach ordentlichen vier Punkten aus den ersten vier Spielen der UEFA Nations League 2022/23 im Juni ist die österreichische Nationalmannschaft am Donnerstagabend mit einer 0:2-Niederlage in Frankreich ans Tabellenende der Gruppe A1 abgerutscht. Am Sonntag benötigt die Auswahl des ÖFB nun gegen Kroatien schon unbedingt einen Sieg, um den drohenden Abstieg in Nations League Liga B noch vermeiden zu können. Ein eigener Erfolg würde indes auch nur dann reichen, wenn gleichzeitig Frankreich in Dänemark nicht gewinnt.
Erschwert wird die ohnehin nicht einfache Aufgabe für Trainer Ralf Rangnick möglicherweise durch Ausfälle mehrerer Leistungsträger. Mit den jeweils im Laufe der zweiten Halbzeit angeschlagen ausgewechselten Marko Arnautovic, David Alaba und Andreas Weimann sind drei Akteure aus der Startelf vom Donnerstag für das Heimspiel gegen Kroatien fraglich. Zudem ist offen, ob Andreas Ulmer nach einem Magen-Darm-Infekt rechtzeitig fit wird. Immerhin kehrt der in Frankreich noch gelbgesperrte Kevin Danso als Alternative für die Innenverteidigung im ÖFB-Trikot zurück.
Andreas Herzog eingeholt
Die eigene Verletzung und die Niederlage der Mannschaft dürften unterdessen die Freude von Arnautovic über einen persönlichen Rekord getrübt haben. Der mittlerweile 33 Jahre alte Angreifer absolvierte im Stade de France sein 103. Länderspiel für Österreich und schloss damit zu Andreas Herzog auf, der zwischen 1988 und 2003 auf die gleiche Anzahl gekommen war.
Herzog war 2008 dann Co-Trainer der ÖFB-Elf unter dem tschechischen Chefcoach Karel Brückner, als Arnautovic bei einem 1:1 auf den Färöer-Inseln im Rahmen der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika zu einem kurzen Debüt kam. “Es war immer klar, dass mein Rekord fällt, und es ist cool, dass es Marko ist“, freute sich der heute 54 Jahre alte Herzog nun für seinen Nachfolger, der in jungen Jahren definitiv zu wenig aus seinem großen Talent machte und zu häufig den Fokus auf das Wesentliche vermissen ließ.
Auf Platz drei in der ewigen Torjägerliste
Inzwischen aber ist Arnautovic gereift und führt nach sieben Spieltagen nicht zufällig mit sechs Treffern für den FC Bologna die Torschützenliste der italienischen Serie A an. Und obwohl nicht mehr ganz jung, ist das Karriereende noch nicht in Sicht. Arnautovic, der in Bologna noch einen Vertrag bis 2024 besitzt, ließ im Vorfeld seines Rekordspiels auch durchblicken, weiter für Österreich auflaufen zu wollen: “Mein Ziel war es natürlich, dass ich zum Hunderter kommen wollte. Alles, was jetzt dazu kommt, ist ein Bonus.“
Das erste Ziel für den Angreifer, der in der ewigen Torschützenliste der österreichischen Nationalmannschaft mit 33 Toren hinter Hans Krankl (34) und Toni Polster (45) liegt, dürfte nun zunächst sein, für Sonntag fit zu werden, seinen Teil zum Sieg über Kroatien beizutragen und sich den alleinigen Rekord zu holen (hier geht’s zur Prognose für Österreich – Kroatien am 25.09.).
Anschließend wird Arnautovic vermutlich bis zur EURO 2024, zu der es Österreich nach den Teilnahmen an den EM-Endrunden 2016 und 2021 wieder schaffen will, weiter für sein Land auflaufen. Ob auch darüber hinaus hängt von verschiedenen Faktoren wie allen voran der persönlichen Fitness ab.
>> Alles zu Österreich in der Nations League 2022