Zur Titelverteidigung bei der U21-Europameisterschaft hat es im vergangenen Jahr aufgrund der 1:2-Niederlage im Endspiel gegen Spanien für die deutsche Auswahl zwar nicht ganz gereicht, doch immerhin wurde bereits mit dem Erreichen des Halbfinales das Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio gelöst.
Wie 2016 in Rio de Janeiro, als sich die damals von Horst Hrubesch trainierte DFB-Auswahl erst im Endspiel nach Elfmeterschießen Gastgeber Brasilien geschlagen geben musste, will Deutschland auch diesmal im Juli und August 2020 in Japan wieder eine gute Rolle spielen.
Bereits mit über einem halben Jahr Vorlauf brüten die Verantwortlichen um Trainer Stefan Kuntz schon über den Planungen für das Turnier, das nicht dem offiziellen FIFA-Kalender angehört, womit von Seiten der Vereine keine Abstellungspflicht besteht.
Kevin Volland wäre bereit
Dies sowie die wenige Tage vor dem Olympia-Start zu Ende gehende Europameisterschaft sorgt dafür, dass Kuntz bei der Nominierung seines Kaders nicht völlig freie Hand hat. Einerseits muss der ehemalige Nationalspieler und Europameister von 2016 abwarten, auf wen Bundestrainer Joachim Löw im Deutschland EM Kader 2020 verzichtet und andererseits muss sich Kuntz auch mit den jeweiligen Vereinen verständigen, damit die gewünschten Spieler auch die Freigabe erhalten.
Dass dies nicht in allen Fällen einfach wird, lässt sich bereits anhand einer Aussage von Bayer Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler in “Bild“ erkennen. „Klar ist, dass wir als Klub mit vielen deutschen Spielern für den DFB immer interessant sind. Wir wollen die Olympia-Mannschaft natürlich unterstützen, werden ein, zwei Spieler abstellen – aber nicht drei oder vier.“
In Leverkusen steht mit Kevin Volland auch einer der Spieler unter Vertrag, die Kuntz offenbar als erfahrenere Akteure in Betracht zieht. Gemäß der Regularien ist es jedem Teilnehmer erlaubt, drei Spieler zu nominieren, die vor dem 1. Januar 1997 geboren sind. Das Gros des Kaders muss aber entsprechend jünger sein.
Volland würde die Rolle als Führungsspieler gerne annehmen, wie der 27-Jährige, der in der A-Nationalmannschaft seit längerem nicht mehr berücksichtigt wird, gegenüber “Bild“ betonte: “Ich habe mit U21-Trainer Stefan Kuntz im Trainingslager das erste Mal kurz darüber gesprochen. Wenn du das als Fußballer erleben kannst, ist es bestimmt eine großartige Erfahrung. Zumal das Fußball-Turnier ein Top-Niveau hat.“
Olympia? Leverkusen-Star darf sich Hoffnungen machen. #dfb https://t.co/CKcr30Qpqv
— SPORT1 (@SPORT1) January 7, 2020
Allerdings verweist Volland auch darauf, dass eine Reise zu Olympia nur in Abstimmung mit Bayer Leverkusen erfolgen würde: “Grundsätzlich muss man aber sehen, ob die Dinge auch in die Planungen und Vorstellungen des Vereins passen.“
Meldung bis zum 15. Januar
Neben Volland wurde in den vergangenen Monaten auch Lukas Podolski als Kandidat für die Olympia-Auswahl im DFB-Trikot gehandelt. Aktuell ist aber offen, ob und wo der zuletzt für Vissel Kobe in Japan aktive Weltmeister von 2014 seine Karriere fortsetzen wird. Wer grundsätzlich in Frage kommt, wird allerdings schon zeitnah feststehen. Denn bis zum 15. Januar müssen alle Olympia-Kandidaten der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) gemeldet werden.
Nach Informationen der “Bild“ werden dann neben Volland auch Davie Selke (Hertha BSC), Maximilian Eggestein (Werder Bremen) und Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg) zum Kreis der potentiellen Ü23-Spieler zählen.