In wenigen Wochen startet in Katar die sicherlich umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten. Vom 20. November bis zum 18. Dezember wird im Wüstenstaat bei der ersten Winter-WM der Geschichte der Nachfolger von Frankreich gesucht, das 2018 beim heute in dieser Form auch undenkbaren Turnier in Russland den Goldpokal in den Moskauer Nachthimmel stemmen durfte.
Die WM in Katar wird indes nicht nur wegen der Begleitumstände ein besonderes Turnier, sondern auch, weil es die letzte WM-Endrunde mit 32 Teilnehmern ist. Schon die Weltmeisterschaft 2026 wird mit neuem Modus inklusive 48 Nationen ausgetragen und das erstmals in gleich drei Ländern. Die USA, Kanada und Mexiko fungieren 2026 als Gastgeber und auch 2030 könnte wieder in drei oder vielleicht sogar noch mehr Nationen gespielt werden.
Mindestens drei Bewerberteams
Während Saudi-Arabien, Ägypten und Griechenland eine gemeinschaftliche Dreier-Bewerbung planen, wollen mit Argentinien, Paraguay, Uruguay und Chile gleich vier südamerikanische Länder die WM 2030 zusammen ausrichten. Griechenland wird überdies auch als Bestandteil einer südosteuropäischen Vierer-Bewerbung mit Bulgarien, Rumänien und Serbien gehandelt.
Und die schon 2019 angekündigte Gemeinschaftsbewerbung von Portugal und Spanien hat nun auch noch Zuwachs bekommen. Denn angedacht ist, dass die beiden iberischen Nationen die Ukraine als Co-Gastgeber ins Boot holen. Eine entsprechende Kooperation verkündeten die Präsidenten der drei Fußballverbände am Mittwoch in Nyon und beriefen sich dabei auch auf die Unterstützung seitens der UEFA.
Details wurden zwar noch nicht ausgegeben, sollen aber auf absehbare Zeit erfolgen. In einem ersten Schritt ist geplant, dass Vertreter der vom russischen Angriffskrieg gebeutelten Ukraine in einen Koordinierungsausschuss aufgenommen werden, in dem Konkreteres besprochen werden soll. Laut englischen Medienberichten aber lauten die aktuellen Pläne, mindestens die Spiele einer WM-Vorrundengruppe in der Ukraine auszutragen.
Entscheidung im Jahr 2024
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine und aktuell meist mit weitaus weniger angenehmen Dingen beschäftigt, zeigte sich dankbar für die Unterstützung, wertete die gemeinsame Bewerbung via Twitter auch als Zeichen der Stärke seiner Nation: „Die Bewerbung ist mehr als ein Symbol des Glaubens an unseren gemeinsamen Sieg“, so Selenskyj, der auch betonte, dass die Ukraine „dank der Solidarität ihrer Partner Bestand haben, sich durchsetzen und neu aufgebaut werden“ könne.
Ob Spanien, Portugal und die Ukraine den Zuschlag erhalten, soll sich im Rahmen des noch nicht genau terminierten FIFA-Kongresses im Jahr 2024 entscheiden. Stimmberechtigt sind dann alle 211 der FIFA angeschlossenen Mitgliedsverbände, mit Ausnahme der Nationen, die in eine Bewerbung involviert sind und von suspendierten Verbänden wie derzeit Russland.
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