Abgesehen vom sportlich eher unbedeutenden Confederations Cup im Jahr 2013 wartet die brasilianische Nationalmannschaft nun schon seit zwölf Jahren auf einen Titel. Seit dem Gewinn der Copa America 2007 verliefen die großen Turniere aus Sicht der Selecao allesamt enttäuschend.
Bei den Weltmeisterschaften 2010 in Südafrika und 2018 in Russland war jeweils im Viertelfinale Schluss und das 1:7-Debakel bei der Heim-WM 2014 gegen Deutschland wird sicher auf ewig unvergessen bleiben. Dass es darüber hinaus dreimal in Folge bei der Copa America nicht einmal für das Halbfinale reichte, ist für eine stolze Fußballnation wie Brasilien fraglos extrem enttäuschend.
Im Sommer bietet sich aber schon die nächste Gelegenheit, endlich wieder einen Titel zu holen und das wie 2014 im eigenen Land. Die Copa America 2019 findet vom 14. Juni bis zum 7. Juli in Brasilien statt und für die Selecao wäre alles andere als der Triumph vor heimischem Publikum natürlich zu wenig.
Auch für Trainer Tite, der nach dem Aus im WM 2018 Viertelfinale gegen Belgien weiterhin das Vertrauen ausgesprochen bekam, nun aber Ergebnisse liefern muss.
Thiago Silva vor vierwöchiger Zwangspause
Am 17. Mai wird Tite sein Aufgebot für die südamerikanische Kontinentalmeisterschaft benennen und kann dabei auf Superstar Neymar bauen, der zuletzt bei Paris St. Germain nach monatelanger Pause in Folge eines erneuten Mittelfußbruchs sein Comeback feierte. Um einen anderen langjährigen Eckpfeiler muss Tite allerdings bangen.
Thiago Silva musste sich nach einer Mitte April erlittenen Knieverletzung zu Wochenbeginn nun doch noch einer Arthroskopie am Knie unterziehen, nachdem zuvor die Hoffnung vorhanden war, dass eine konservative Therapie ausreichen würde.
Eder Militao steht bereit
Der 78-fache Nationalspieler muss einer ersten Prognose zufolge rund vier Wochen pausieren, womit ein enges Rennen bis zum Start der Copa America zu erwarten ist. Sofern die Aussicht besteht, dass der 34-Jährige im Laufe des Turniers eingreifen kann, dürfte Tite aber schon alleine aufgrund dessen Führungsqualitäten nicht auf Thiago Silva verzichten.
Die Gruppe mit Bolivien, Peru und Venezuela sollte Brasilien auch ohne den Innenverteidiger meistern können, doch in der K.o.-Phase wäre das Mitwirken des Routiniers sicherlich wertvoll.
In fittem Zustand ist Thiago Silva neben seinem Vereinskollegen von Paris St. Germain, Marquinhos, erste Wahl in der brasilianischen Innenverteidigung, wobei mit dem erst 21 Jahre alten Eder Militao, der im Sommer für rund 50 Millionen Euro vom FC Porto zu Real Madrid wechselt, der potentielle Nachfolger bereits parat steht und auch erste Länderspielerfahrungen im Brasilien-Trikot sammeln konnte.
Mit Miranda von Inter Mailand hat Tite darüber hinaus noch einen weiteren, wie Thiago Silva 34-jährigen Innenverteidiger in der Hinterhand.
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