Das Finale um den Arab Cup in Katar, der als Testlauf für die Weltmeisterschaft 2022 genau ein Jahr später diente, hat die tunesische Nationalmannschaft im stets prestigeträchtigen Nachbarschaftsduell gegen Algerien mit 0:2 nach Verlängerung verloren.
Allerdings ohne eine Reihe von Leistungsträgern wie Innenverteidiger Dylan Bronn (FC Metz), Mittelfeldstratege Ellyes Skhiri (1. FC Köln) und Torjäger Wahbi Khazri (AS St. Etienne), die von ihren Vereinen für das nicht vom Spielkalender der FIFA umfasste Turnier nicht freigestellt werden mussten.
Wenn Tunesien vom 9. Januar bis zum 6. Februar 2022 in Kamerun um den Afrika Cup 2022 spielt, wird das Trio aber aller Voraussicht nach dabei sein.
Auch Skhiri, der mit dem 1. FC Köln unter dem neuen Trainer Steffen Baumgart einen starken Start in die neue Saison hingelegt hat, sich dann aber im Oktober beim torlosen Unentschieden in der afrikanischen WM 2022 Qualifikation in Mauretanien bei einem Foulspiel einen Bruch des Wadenbeinköpfchens im rechten Knie zugezogen hat, der eine Pause von knapp sechs Wochen erforderte.
Nach der Zwangspause noch nicht wieder in Top-Form
Skhiri meldete sich erst am 21. November beim Kölner 1:1 beim 1. FSV Mainz 05 mit einem Kurzeinsatz zurück und stand dann beim 4:1 im Derby gegen Borussia Mönchengladbach wieder in der Startelf, wobei der 26-Jährige direkt wieder eine sehr überzeugende Vorstellung ablieferte.
Eine Woche später beim Gastspiel bei Arminia Bielefeld (1:1) erwischte der 40-fache tunesische Nationalspieler hingegen nicht seinen besten Tag und sah sich anschließend mit klaren Worten von Coach Baumgart gegenüber “Bild“ konfrontiert: “Ihm fehlt aktuell die Ruhe am Ball, die Klarheit, das sichere Pass-Spiel, die Führung, die er gerne übernehmen möchte. Das ist sein Anspruch – dann musst du das auch tun, unabhängig davon, wie die Spiele laufen. Das muss er sich jetzt wieder erarbeiten, das ist ein ganz normaler Prozess.“
Die Gelegenheit dazu, seine Form der ersten Saisonwochen wieder zu finden, hatte Skhiri in der Folge allerdings nicht. Denn der laufstarke Mittelfeldmann verpasste die englische Woche vor Weihnachten, mit der sich die Bundesliga in eine kurze Winterpause verabschiedet hat, krankheitsbedingt komplett.
Gegen den FC Augsburg (0:2) hätte Köln Skhiris ordnende Hand dabei durchaus gut getan, doch beim VfL Wolfsburg (3:2) und gegen den VfB Stuttgart (1:0) siegten die Geißböcke dann erstmals auch ohne ihren Schlüsselspieler, in dessen Abwesenheit im Oktober aus vier Spielen nur zwei Punkte geblieben waren.
Skhiri als Wechselkandidat im Sommer 2022
Nur bedingt ins Konzept passt dem 1. FC Köln trotz der ersten Siege ohne Skhiri, dass der Sechser auch im Januar nicht zur Verfügung stehen wird, wenn der Afrika-Cup wie geplant über die Bühne geht, was trotz der zunehmenden Omikron-Sorgen bislang der Plan ist.
Die Abstellung zu verweigern, was gemäß der Statuten ohnehin nicht möglich wäre, war und ist für den FC kein Thema: “Ellyes wird fahren. Das können und werden wir ihm auch nicht verbieten. Wir gönnen ihm das, der Afrika-Cup ist ein großes Turnier für ihn“, so Trainer Baumgart, der indes wohl auch nicht ganz traurig darüber wäre, sollte es Tunesien anders als beim Arab Cup nicht bis ins Finale schaffen.
Gleichzeitig wird man in Köln aber auch genau verfolgen, ob es Skhiri beim Afrika-Cup gelingt, sich mit guten Leistungen ins Rampenlicht größerer Vereine zu spielen. Schließlich gilt der 2019 vom HSC Montpellier gekommene Stratege angesichts eines 2023 auslaufenden Vertrages als heißer Kandidat für einen millionenschweren Verkauf nach der Saison.