In diesen Wochen werden im internationalen Fußball mit Blick auf die nächsten großen Turniere die Weichen gestellt. Während die UEFA die Europameisterschaften 2028 und 2032 wie erwartet an die am Ende konkurrenzlosen Bewerber bestehend aus dem Vereinigten Königreich und Irland bzw. Italien und die Türkei vergeben hat, überraschte die FIFA bei der WM 2030 mit ihrer Sechs-Nationen-Lösung mit Spanien, Portugal und Marokko sowie Argentinien, Uruguay und Paraguay.
Im Zuge der Bekanntgabe der Ausrichter der WM 2030 teilte die FIFA mit, dass der Ausrichter des Turniers vier Jahre später gemäß der Konföderationsrotation entweder aus dem asiatischen Fußballverband (AFC) oder dem ozeanischen Fußballverband (OFC) kommen soll. Saudi-Arabiens Verbandspräsident Yasser Al Misehal ließ anschließend nicht viel Zeit verstreichen, um das Interesse an der Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2034 offiziell bei der FIFA zu hinterlegen. Der Wüstenstaat sei laut Al Misehal „fest entschlossen, eine möglichst wettbewerbsfähige Bewerbung vorzulegen, die auch dazu beitragen wird, die Welt durch den Fußball zu vereinen.“
Die Weltmeisterschaft 2026 findet ja bekanntermaßen in den USA, Kanada und Mexiko statt. Erstmals in der Geschichte werden 48 WM-Mannschaften am Start sein, was auch so fortgeführt werden soll.
Viererbewerbung um Australien im Gespräch
Saudi-Arabiens Verband SAFF soll innerhalb von 72 Stunden nach dieser Erklärung bereits von 70 Mitgliedsverbänden der FIFA Unterstützung signalisiert bekommen haben. Unabhängig davon gilt Saudi-Arabien auch wegen der enormen wirtschaftlichen Möglichkeiten als hoher Favorit, wenngleich das Land international wegen wiederkehrender Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht.
Nur noch bis zum 31. Oktober haben andere Verbände laut Beschluss der FIFA Zeit, ebenfalls ihr Interesse an der Ausrichtung der WM 2034 zu hinterlegen. Und nachdem es zunächst so ausgesehen hatte, als würde Saudi-Arabien der einzige Bewerber bleiben, scheint sich doch noch Konkurrenz zu formieren. Australien hatte bereits anklingen lassen, sich trotz des Vorstoßes von Saudi-Arabien mit einer Bewerbung zu beschäftigen und könnte nun Taten folgen lassen.
So verriet mit Erick Thohir der Verbandspräsident Indonesiens gegenüber der australischen Tageszeitung „Sydney Morning Herald, dass sich sein Land mit Australien in Gesprächen über eine mögliche Gemeinschaftsbewerbung befindet. Zudem sollen laut Thohir auch Malaysia und Singapur Interesse daran bekunden, sich eine WM-Bewerbung anzuschließen.
AFC unterstützt Saudi-Arabien
Eine Viererbewerbung von Australien, Indonesien, Malaysia und Singapur gilt indes nicht als einzige potentielle Konkurrenz für Saudi-Arabien. Vielmehr steht auch eine Dreier-Bewerbung von Australien mit Indonesien und Neuseeland im Raum. Australien und Neuseeland haben im zurückliegenden Sommer bereits gemeinsam die Frauen-WM 2023 ausgerichtet und sich in diesem Zusammenhang sowohl bewährt als auch Erfahrungen gesammelt.
Auf Unterstützung aus dem eigenen Kontinentalverband AFC könnte eine Konkurrenzbewerbung für Saudi-Arabien indes wohl nur bedingt bauen. So hat der AFC bereit angekündigt, hinter der saudi-arabischen Bewerbung zu stehen – und daran würde wohl auch eine zweite Bewerbergruppe nichts mehr ändern.
>> Alles zur AFC WM 2026 Qualifikation oder die besten Sportwetten Anbieter im Vergleich ansehen