Portugiese José Peseiro neuer Trainer von Nigeria

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Die nigerianische Nationalmannschaft muss bei der Afrikameisterschaft in Kamerun, die am 9. Januar beginnt, auf zwei Top-Stürmer verzichten, die in der laufenden Saison in der Premier League und der Serie A aufhorchen ließen. Für die Zeit nach dem Afrika Cup 2022 hat man mit José Peseiro schon einen neuen Trainer gefunden.

Während Emmanuel Dennis vom FC Watford, der nach 17 Einsätzen im englischen Oberhaus auf acht Tore und fünf Vorlagen zurückblicken kann, keine Freigabe erhält, nachdem die Anforderung durch den nigerianischen Verband nicht fristgerecht im Londoner Vorort eingetroffen ist, sagte Victor Osimhen selbst ab.

Der Angreifer des SSC Neapel hatte sich trotz Ende November erlittener, schwerer Gesichtsverletzungen und einer prognostizierten Ausfalldauer zwar rund um Weihnachten noch so geäußert, sich eine Teilnahme am Afrika-Cup durchaus gut vorstellen zu können, hat nun aber offenbar umgedacht. Einerseits vermutlich wegen einer Corona-Infektion, die den 23-Jährigen derzeit in die Quarantäne zwingt.

Andererseits aber mutmaßlich auch auf sanften Druck des SSC Neapel, der einen risikobehafteten Einsatz des wuchtigen Mittelstürmers, der in 14 Pflichtspielen neun Tore erzielt und zwei weitere vorbereitet hat, sicherlich nicht gut geheißen hätten.

Weiter eine namhafte Auswahl im Angriff

Mit Odion Ighalo (Al-Shabab Riyadh), Sadiq Umar (UD Almeria), Taiwo Awoniyi (1. FC Union Berlin) und Kelechi Iheanacho (Leicester City) verfügen die Super Eagles aber noch immer über eine namhafte Auswahl an zentralen Angreifern, während mit Ahmed Musa (Fatih Karagümrük FK), Samuel Chukwueze (FC Villarreal), Moses Simon (FC Nantes) und Alex Iwobi (Everton FC) auch einige Hochkaräter für die Flügel bzw. eine hängende Rolle parat stehen.

Im Vergleich zu vielen seiner Kollegen beim Afrika-Cup kann sich Nigerias Interimstrainer Augustine Eguavoen, der Mitte Dezember als temporärer Nachfolger des entlassenen Gernot Rohr vom Posten des Technischen Direktors auf den Trainerstuhl gewechselt ist, somit angesichts dieser Möglichkeiten noch immer glücklich schätzen.

José Peseiro beim Afrika-Cup noch als Beobachter dabei

Sicher ist unterdessen bereits, dass Eguavoen nach dem Afrika-Cup in seine alte Rolle zurückkehren wird. Denn den neuen Nationaltrainer hat der nigerianische Verband NFF inzwischen offiziell präsentiert. José Peseiro wird beim Afrika-Cup aber nur als Beobachter vor Ort sein und erst nach dem Turnier das Kommando übernehmen. Nigeria hat in der WM-Qualifikation 2022 Afrikas noch die Chance ein Ticket für die Fußball-WM 2022 zu ergattern.

Der 61 Jahre alte Portugiese tritt in Nigeria seine dritte Station als Nationaltrainer an. Nach knapp zwei Jahren als Coach von Saudi-Arabien von 2009 bis 2011 trainierte Peseiro zuletzt von Februar 2020 bis August 2021 die Auswahl Venezuelas, warf dort aber aufgrund von ausbleibenden Gehaltszahlungen die Brocken hin.

Im Vergleich zu seinem auch kontaktierten Landsmann Jose Mourinho, der freilich bei der AS Rom in Lohn und Brot steht, ist Peseiro sicherlich die kleinere Lösung. Allerdings bringt Peseiro als Vereinstrainer jede Menge Erfahrung mit. Unter anderem stand der neue Coach der Super Eagles bei nationalen Spitzenklubs wie Panathinaikos Athen in Griechenland sowie in seiner Heimat beim FC Porto und bei Sporting Lissabon in der Verantwortung, war 2003/04 zudem Co-Trainer von Real Madrid.

 

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