Saudi-Arabiens Trainer Pizzi legt sein Amt nieder

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Nach Milovan Rajevac (Thailand), Bernd Stange (Syrien) und Stephen Constantine (Indien) hat die Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten einem vierten Trainer den Job gekostet.

Während Rajevac und Stange entlassen wurden, entschied sich Juan Antonio Pizzi wie zuvor bereits Constantine aus eigenem Antrieb seine Tätigkeit als Nationaltrainer Saudi-Arabiens zu beenden.

Damit kam Pizzi aber wohl nur seiner Demission nur den Verband zuvor. Am Tag nach der 0:1-Niederlage im Achtelfinale gegen Japan erklärte der 50 Jahre alte Argentinier seine Mission in Saudi-Arabien auch deshalb für beendet, weil keiner der Verantwortlichen auf ihn zugekommen sei, um über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen:

„Meine Arbeit in der Nationalmannschaft ist erledigt, niemand hat mit mir über die Verlängerung meines Vertrages gesprochen“, so Pizzi, der seine weitere Zukunft für den Moment völlig offen gelassen hat: “Ich weiß immer noch nichts über meine nächste Herausforderung.“ 

Sieg gegen Ägypten bei der WM als Highlight

Zugleich zeigte sich Pizzi mit dem Abschneiden beim Asien-Cup nicht unzufrieden, obwohl nach zwei Auftaktsiegen gegen Nordkorea (4:0) und den Libanon (2:0) bereits die 0:2-Niederlage im abschließenden Gruppenspiel gegen Katar eine Enttäuschung darstellte, die aufgrund der angespannten politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern umso schwerer wog.

„Ich bin glücklich und dankbar für meine Spieler, sie haben getan, was ich von ihnen verlangt habe. Natürlich haben wir einige Fehler gemacht, aber wir werden von ihnen lernen“, hatte Pizzi kurz nach dem Spiel erklärt, sicherlich bereits wissend, dass seine Zeit als Nationaltrainer dem Ende entgegen geht.

Nach eineinhalb Jahren als Nationaltrainer von Chile, die mit dem Gewinn der Copa America 2016 gekrönt wurden, hatte Pizzi im November 2017 die saudi-arabische Auswahl mit dem Ziel übernommen, für die WM 2018 eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Das gelang aber nur bedingt.

Insbesondere die 0:5-Pleite im Eröffnungsspiel gegen Russland kostete Pizzi bereits viel Kredit, doch verbesserte Leistungen beim 0:1 gegen Uruguay und vor allem beim zwar unbedeutenden, aber prestigeträchtigen 2:1-Sieg über Ägypten sorgten dafür, dass der Verband an Pizzi festhielt.

In der Fußball Weltrangliste ist Saudi-Arabien derzeit auf dem 69. Rang zu finden.

Pizzi wünscht sich mehr Europa-Legionäre

Im Zuge seines Abschieds hatte Pizzi mit Blick auf Gegner Japan noch einen Rat für den saudi-arabischen Fußball parat. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gegen eine der besten Mannschaften Asiens gespielt haben, wobei die meisten ihrer Spieler in europäischen Ligen aktiv sind.“

Damit Saudi-Arabien eines Tages wieder auf Augenhöhe mit Japan, Südkorea oder Australien agieren kann, erachtet es Pizzi als zwingend nötig, dass die Top-Spieler die international allenfalls zweit-, eher drittklassige heimische Liga verlassen und die Herausforderung Europa annehmen.

Allerdings ist fraglich, ob diese sicherlich gut gemeinte Empfehlung auch angenommen werden wird.


Zweite Trainerentlassung beim Asien-Cup

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Die Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emirate läuft noch keine Woche und doch gibt es bereits die zweite Trainerentlassung zu vermelden.

Nachdem sich Thailand im Anschluss an die 1:4-Niederlage im Auftaktspiel gegen Indien vom allerdings zuvor schon umstrittenen Serben Milovan Rajevac getrennt hatte, gab Syrien kurz nach dem 0:2 am Donnerstagnachmittag gegen Jordanien die Entlassung des Deutschen Bernd Stange bekannt.

„Trainer sind immer verantwortlich für die Leistung ihrer Mannschaft. Wir sind extrem enttäuscht, denn wir wollten das erste Mal in die nächste Runde. Ich werde niemals einen Spieler verantwortlich machen. Natürlich ist der Trainer verantwortlich“, nahm der 70-Jährige die Pleite, der ein torloses Unentschieden im ersten Spiel gegen Palästina vorausgegangen war, die Niederlage auf sich.

Stange mit drei Siegen in elf Spielen

Nur wenige Stunden nach diesem Statement teilte der syrische Verband in einer kurzen Erklärung die Trennung von Stange mit. Im letzten Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Australien am Dienstag wird mit Fajr Ibrahim ein ehemaliger Nationaltrainer in die verantwortliche Position zurückkehren und das Team interimistisch betreuen.

Klar ist, dass dann nur ein Sieg die Chance auf das Weiterkommen wahrt, wobei die konkrete Ausgangslage auch vom Ausgang der Begegnung zwischen Australien und Palästina am heutigen Freitag abhängt.

Nach der überraschend knapp verpassten Qualifikation für die Fußball WM 2018, just in Play-offs gegen Australien, hatte Bernd Stange die Auswahl Syriens erst im Februar 2018 übernommen – mit dem Ziel, eine schlagkräftige Mannschaft für den Asien-Cup zu formen und zum ersten Mal überhaupt beim asiatischen Kontinentalturnier die Vorrunde zu überstehen. Stanges Bilanz liest sich mit nur drei Siegen in insgesamt elf Spielen allerdings sehr überschaubar.

Thailand feiert mit neuem Trainer gleich einen Sieg

Wie es mit dem früheren Nationaltrainer der DDR, der unter anderem auch schon die Auswahlmannschaften des Oman, des Irak oder von Singapur unter seinen Fittichen hatte, weitergeht, ist offen. Ein erneutes Engagement im asiatischen Raum scheint trotz des nicht mehr ganz jungen Alters zumindest im Bereich des Möglichen.

In Syrien hofft man nun natürlich auf eine ähnliche Wirkung des Trainerwechsels wie beim thailändischen Team. Unter Rajevac-Nachfolger Sirisak Yodyardthai feierte Thailand einen 1:0-Sieg über Bahrain und hat damit noch alle Chancen auf das Weiterkommen.

Um sicher ins Achtelfinale einzuziehen, ist allerdings im letzten Gruppenspiel gegen den Gastgeber Vereinigte Arabische Emirate ein Sieg nötig. Selbst im Falle einer Niederlage wäre ein Einzug in die K.o.-Phase aber nicht ausgeschlossen. Denn analog zur Fußball Europameisterschaft 2020 kommen neben den beiden Gruppenersten auch die vier besten Gruppendritten weiter.

 Mehr zur EURO 2020:


Reus ist DFB-Nationalspieler des Jahres

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Mit elf Toren und acht Vorlagen war Marco Reus in der zurückliegenden Hinrunde der Bundesliga bester Scorer und hat somit großen Anteil daran, dass Borussia Dortmund als Spitzenreiter in die Winterpause gegangen ist.

In der deutschen Nationalmannschaft lief es für Reus dagegen auch im Jahr 2018 nicht wirklich rund und doch wurde der 29-Jährige nun bei der Abstimmung des Fanclubs Nationalmannschaft zum deutschen Nationalspieler des Jahres gewählt.

Mit 33,9 Prozent der abgegebenen 89.928 Stimmen setzte sich Reus laut dem DFB durch und verwies mit Joshua Kimmich den Gewinner des Vorjahres auf den zweiten Platz. Kimmich erhielt 27.834 Stimmen und brachte es damit auf 31 Prozent. Hinter dem Führungsduo war die Lücke dann schon deutlich größer.

https://twitter.com/DFB_Team/status/1081508162434461697

Bemerkenswert, dass Manchester City Star Leroy Sane mit 10,3 Prozent der Stimmen das Siegertreppchen komplettiert und damit ein Spieler, dessen Nichtberücksichtigung für die Fußball WM 2018 hohe Wellen geschlagen hat.

Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland rückte Sane aber im Herbst ins Team und trug mit starken Leistungen dazu bei, dass der Blick in die Zukunft der DFB-Auswahl zuversichtlich ausfallen darf.

Toni Kroos landete mit mit 9,2 Prozent der Stimmen auf Platz vier. Julian Brandt, der bei der WM 2018 als Joker stets für frischen Wind sorgte, beim Neuaufbau im Herbst aber nur eine Nebenrolle spielte, vereinte immerhin noch 3279 und damit 3,6 Prozent der Stimmen auf sich.

Reus mit überschaubarer Quote in der Nationalmannschaft

Dass Reus die Wahl für sich entscheiden konnte, hatte sicherlich auch einen Zusammenhang mit den Leistungen des Offensivmanns im Trikot von Borussia Dortmund. Denn in der Nationalmannschaft konnte Reus wie der Großteil seiner Kollegen im ersten Halbjahr sowie bei der WM in Russland nicht überzeugen.

Und von den sechs Spielen nach der Weltmeisterschaft (u.a. in der Nations League Deutschland) verpasste Reus angeschlagen die Hälfte, kam zudem in den übrigen drei Begegnungen nur auf 155 von 270 möglichen Einsatzminuten und blieb ohne Torbeteiligung.

Bei den insgesamt acht Einsätzen im DFB-Dress anno 2018 verbuchte Reus mit einem Tor zwei Vorlagen auch nur eine überschaubare Quote. Nach einer Vorlage im Testspiel gegen Saudi-Arabien war der Offensivmann mit einem Treffer und einem Assist aber immerhin maßgeblich am einzigen Erfolg bei der WM gegen Schweden (2:1) maßgeblich beteiligt.

2019 kein Platz mehr für Reus?

Gespannt darf man unterdessen sein, wie Bundestrainer Joachim Löw im neuen Jahr seine Offensive formiert. Die extrem temporeiche Dreierreihe mit Sane, Timo Werner und Serge Gnabry hat im Herbst gut funktioniert, sodass abzuwarten bleibt, ob für Reus in der ab März startenden EM-Quali Deutschland überhaupt noch Platz ist.

Und in der zentralen Rolle hinter den Spitzen, die Reus in einem 4-2-3-1 oder einem 3-5-2 bekleiden könnte, ist mit Kai Havertz ein hochveranlagter Youngster als Konkurrenz auf den Plan getreten, sodass Reus trotz des Rücktritts von Mesut Özil um die Rolle des zentralen Gestalters kämpfen muss.

Das DFB-Team spielt in EM-Quali 2020 Gruppe C gegen die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland. Bei den EM-Qualifikation Wettquoten gilt Deutschland in der Gruppe als Favorit auf den Gruppensieg.


Asien-Cup: Südkorea-Kader mit 7 Europa-Legionären

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Bei der 17. Auflage der Asien-Meisterschaften, die vom 5. Januar bis 1. Februar 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die VAE sind also  kurze Zeit nach der Klub WM 2018 also erneut Austragungsort eines großen Turniers.

Beim Asien Cup, der erstmals mit 24 teilnehmenden Nationen ausgetragen wird, zählen die üblichen Verdächtigen zum Kreis der Titelanwärter. Neben Titelverteidiger Australien, Rekordgewinner Japan, dem Iran und Saudi-Arabien wird auch Südkorea wieder eine gute Rolle zugetraut.

Zwar wartet Südkorea seit 1960 – derzeit auf Rang 53 der Fußball Weltrangliste – auf den dritten Titel, doch bei der letzten Auflage 2015 mussten sich die Red Devils im Finale erst nach Verlängerung Australien knapp geschlagen geben. Zuvor landete Südkorea sowohl 2007 als auch 2011 auf dem dritten Platz, stand also drei Mal in Folge auf dem Treppchen.

Superstar Heung-Min Son ist dabei

Nun soll unter dem seit August amtierenden Trainer Paulo Bento der große Wurf gelingen. Der Portugiese kann dabei auf Superstar Heung-Min Son bauen, der den Tottenham Hotspurs somit voraussichtlich den gesamten Januar über und aufgrund der Vorbereitungen auch schon während der in der Premier League traditionell heißen Phase nach Weihnachten fehlen wird.

Im schlechtesten Fall müssen die Spurs sechs Ligaspiele auf den Offensivmann verzichten.

https://twitter.com/theKFA/status/1075642531965108224

Son ist einer von nur sieben Europa-Legionären im Kader Südkoreas. Wie der Superstar verdient auch Sung-Yueng Ki, der aktuell für Newcastle United spielt, sein Geld schon seit längerem auf der Insel.

Die übrigen fünf Legionäre stehen allesamt bei deutschen Klubs unter Vertrag, allerdings mit den beiden Augsburgern Ja-Cheol Koo und Dong-Won Ji nur zwei in der Bundesliga.

Dass Koo überhaupt dabei ist, darf man als bemerkenswert verbuchen. Denn der 29-Jährige wollte nach der Fußball Weltmeisterschaft 2018 eigentlich aus der Nationalmannschaft zurücktreten, um sich die jahrelangen Reisestrapazen in den letzten Jahren seiner Karriere zu ersparen, doch der südkoreanische Verband lehnte Koos Ansinnen ab. Und aus Respekt gegenüber seiner Heimat läuft Koo nun dennoch weiter in nationalen Diensten auf.

Komplettiert wird das “deutsche“ Quintett durch die Zweitliga-Profis Jae-Sung Lee von Holstein Kiel, Hee-Chan Hwang vom Hamburger SV und Chung-Yong Lee vom VfL Bochum, die alle erst in den vergangenen Monaten nach Deutschland gewechselt sind, sich aber in ihren Klubs bereits als Leistungsträger etabliert haben.

Der Kader Südkoreas im Überblick:

Tor: Seung-Gyu Kim (Vissel Kobe), Jin-Hyeon Kim (Cerezo Osaka), Hyeon-Woo Jo (Daegu FC)

Abwehr: Young-Gwon Kim (Guangzhou Evergrande), Min-Jae Kim, Jin-Soo Kim, Lee Yong (alle Jeonbuk Hyundai Motors), Moon-Hwan Kim (Busan IPark), Hong Chul (Suwon Samsung Bluewings), Kyung-Won Kwon (Tianjin Quanjian), Seung-Hyun Jung (Kashima Antlers)

Mittelfeld: In-Beom Hwang (Daejeon Citizen), Se-Jong Ju (Asan Mugunghwa), Sang-Ho Na (Gwangju FC), Woo-Young Jung (Al Sadd), Ja-Cheol Koo (FC Augsburg), Jae-Sung Lee (Holstein Kiel), Hee-Chan Hwang (Hamburger SV), Chung-Yong Lee (VfL Bochum), Sung-Yueng Ki (Newcastle United), Heung-Min Son (Tottenham Hotspur)

Sturm: Ui-Jo Hwang (Gamba Osaka), Dong-Won Ji (FC Augsburg)

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Neue Nationaltrainer für Liechtenstein und Tunesien

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Das Ende eines Jahres ist gemeinhin ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen und sich Vorsätze für die Zukunft zu machen. Bei den Fußballverbänden von Liechtenstein und Tunesien wurde kurz vor Weihnachten im Zuge dessen ein personeller Neuanfang auf dem Trainerposten gestartet. Beide Nationen starten unter neuer sportlicher Leitung ins Jahr 2019.

Die Auswahl Tunesiens erhält bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate einen neuen Trainer. Zunächst reichte Erfolgstrainer Nabil Maaloul, der die Adler von Karthago zur Fußball Weltmeisterschaft 2018 geführt hatte und dort mit einem 2:1 über Panama den ersten tunesischen Sieg bei einer Weltmeisterschaft nach 40 Jahren bejubeln durfte, nach dem Vorrunden-Aus in Russland seinen Rücktritt ein, um zum katarischen Erstligisten Al Duhail zu wechseln.

Der tunesische Verband entsprach dem Wunsch Maalouls und engagierte als Nachfolger Faouzi Benzarti, der allerdings trotz drei Siegen in den drei Partien in der Qualifikation zum Afrika-Cup gegen Swasiland (2:0) und Niger (2:1, 1:0) Ende Oktober schon wieder gehen musste.

Nun präsentierte der tunesische Verband mit Alain Giresse einen überaus erfahrenen Trainer, der sich auf in Afrika bestens auskennt. Der ehemalige französische Nationalspieler hatte bereits die Auswahlmannschaften von Gabun, dem Senegal und Mali unter seinen Fittichen.

In den kommenden Wochen und Monaten soll der 66-Jährige nun eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen, die beim Afrika-Cup im Sommer eine gute Rolle spielen soll. Qualifiziert für die Endrunde ist Tunesien bereits vor dem finalen Gruppenspiel im März gegen Swasiland, das somit vornehmlich Testzwecken dienen dürfte.

Isländer Helgi Kolvidsson übernimmt in Liechtenstein

Unterdessen hat der Fußballverband Liechtensteins (LFV) Helgi Kolvidsson als neuen Nationaltrainer präsentiert. Der 47 Jahre alte Isländer tritt die Nachfolger des Österreichers Rene Pauritsch an, der ab Oktober 2012 sechs Jahre lang für das Team aus dem Fürstentum verantwortlich war und fortan als sportlicher Leiter agieren wird.

Kolvidsson, der zu seiner aktiven Zeit als Spieler und auch lange Jahre als Trainer in Österreich und Deutschland tätig war und deshalb sehr gut Deutsch spricht, war zuletzt zwei Jahre lang Co-Trainer der Nationalmannschaft seiner Heimat unter Heimir Hallgrimsson.

Nach der EM 2016, als Island mit dem Einzug ins Viertelfinale weltweit viele Sympathien gewann, trat Kolvidsson seinen Dienst an und war auch bei der WM 2018 in Russland dabei, ehe er sich mit seinem Chef Hallgrimsson wieder verabschiedete. Im Island-Trikot absolvierte der ehemalige Innenverteidiger insgesamt 30 Länderspiele.

Nach einem halben Jahr ohne Job tritt Kolvidsson nun zum 1. Januar 2019 den Cheftrainerposten in Liechtenstein ein.

Nach Stationen beim SC Pfullendorf, Austria Lustenau, dem SC Wiener Neustadt und der SV Ried kehrt Kolvidsson somit in die erste Reihe zurück und das als Wunschlösung, wie LFV-Präsident Hugo Quaderer in einem offiziellen Statement betonte: “Nach Evaluierung der potenziellen Nachfolgekandidaten und unserem Anforderungsprofil war Helgi Kolvidsson unser Kandidat Nummer eins. Wir sind froh, dass wir mit ihm in die EURO 2020-Qualifikation gehen können.“

In der EM-Qualifikation 2020 trifft Liechtenstein in EM Quali Gruppe J auf Italien, Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Armenien und Finnland. Mehr als der eine oder andere Achtungserfolg dürfte dann freilich kaum möglich sein.

Mehr zur EM-Qualifikation: 


Afrika Cup 2019 in Ägypten oder Südafrika?

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Knapp zwei Wochen, nachdem der afrikanische Fußballverband CAF Kamerun die Austragung der Afrikameisterschaft 2019 wegen „wesentlicher Verzögerungen bei den Vorbereitungen“entzogen und die Gastgeberschaft neu ausgeschrieben hat, haben sich die ersten beiden Nationen in Stellung gebracht.

Einen Tag vor dem Ende der Ausschreibungsfrist haben Ägypten und Südafrika offiziell ihre Bewerbung eingereicht. Mit Ghana steht noch ein dritter Interessent im Raum, der sich bisher aber noch nicht positioniert hat. Marokko, das zunächst als erste Alternative zu Kamerun gehandelt wurde, hat dagegen kein Interesse bekundet, das Turnier zum zweiten Mal nach 1988 auszurichten.

Eigentlich wäre Marokko bereits 2015 an der Reihe gewesen, konnte und wollte das Turnier damals aber wegen der grassierenden Ebola-Epidemie nicht wie geplant austragen, woraufhin eine Verlegung nach Äquatorialguinea erfolgte.

Inwieweit die damaligen Auseinandersetzungen mit dem CAF eine Rolle dabei gespielt haben, dass Marokko kein Interesse am Afrika-Cup 2019 signalisierte, ist unklar.

Ägypten bereits viermal Gastgeber

Nachdem es zunächst so aussah, als würde sich innerhalb der recht knappen Bewerbungsfrist kein neuer Gastgeber finden, wagte sich am Donnerstag zunächst Ägypten aus der Deckung.

Das Land der Pharaonen ist nicht nur mit sieben Titeln Rekordgewinner der afrikanischen Kontinentalmeisterschaft, sondern war auch schon viermal Ausrichter. 1959, 1974, 1986 und 2006 wurde in Ägypten gespielt, allerdings noch nie mit 24 Teilnehmern wie es nun 2019 erstmals der Fall ist.

Dann wird das Turnier auch erstmals im Sommer ausgespielt. Maßgeblich deshalb, damit die vielen Europa-Legionäre ihren Vereinen im Januar und Februar nicht über mehrere Wochen fehlen.

Wenige Stunden nach Ägypten erklärte auch Südafrika, als Gastgeber zur Verfügung zu stehen. Der Gastgeber der Fußball WM 2010 verfügt bereits über eine sehr gute Infrastruktur und moderne Stadien, weshalb keine größeren Nachbesserungen mehr nötig wären, sollte das vom 15. Juni bis zum 13. Juli geplante Turnier am Kap der guten Hoffnung über die Bühne gehen.

Zudem war Südafrika nach 1996 erst 2013 zum zweiten Mal Ausrichter des Afrika-Cups und könnte auf eingespielte Abläufe zurückgreifen.

Ägypten schon qualifiziert, Südafrika noch nicht

Bis zum Ende des Jahres will der CAF zwischen den einzelnen Bewerbungen entscheiden. Ende März stehen dann die letzten Qualifikationsspiele auf dem Programm, in denen noch zehn vakante Plätze im Teilnehmerfeld ermittelt werden. Ägypten hat das Ticket schon gelöst, wohingegen Südafrika am letzten Spieltag in Libyen nicht verlieren darf, um bei der Endrunde dabei zu sein.

Möglich, dass auch diese sportliche Ausgangsposition bei der Turniervergabe eine Rolle spielt, womit Ägypten einen Pluspunkt auf seiner Seite hätte.

Neben Ägypten haben sich außerdem schon Algerien, die Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Kenia Madagaskar, Mali, Marokko, Mauretanien, Nigeria, der Senegal, Tunesien und Uganda qualifiziert.

Das am besten in der Fußball-Weltrangliste platzierte Team ist übrigens der Senegal auf dem 23. Platz.


Japan mit drei Bundesliga-Legionären zum Asien-Cup

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Durch die Verlegung der Afrikameisterschaft in den Sommer bleibt es vielen europäischen Klubs im Januar und Februar erspart, auf Leistungsträger verzichten zu müssen.

Ganz ohne länderspielbedingte Absenzen geht es zu Beginn des Jahres 2019 aber auch nicht, denn die Asien-Meisterschaft steigt auch diesmal direkt am Anfang des europäischen Kalenderjahres.

Vom 5. Januar bis zum 1. Februar 2019 steigt das erstmals mit 24 statt der bisherigen 16 Mannschaften ausgetragene asiatische Kontinentalmeister in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Und zumindest in den Aufgeboten der Top-Nationen wie Australien, Südkorea oder dem Iran werden sich einige Spieler finden, die ihr Geld in Europa verdienen.

Kagawa fehlt im verjüngten Kader

Seinen 23 Mann umfassenden Kader bereits bekannt gegeben hat nun der japanische Fußballverband. Trainer Hajime Moriyasu verzichtete im Zuge eines unübersehbaren Verjüngungsprozesses zwar unter anderem auf Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), nominierte aber dennoch elf Europa-Legionäre.

Darunter finden sich mit Genki Haraguchi und Takuma Asano gleich zwei Profis von Hannover 96. Komplettiert wird das Bundesliga-Trio durch Yuya Osako vom SV Werder Bremen. Alle drei Spieler werden ihren Klubs nicht nur in der Vorbereitung auf die Rückrunde, sondern auch beim Rückrundenauftakt (18. bis 20. Januar) fehlen.

Erreicht Japan das Endspiel am 1. Februar, müssen Hannover und Bremen noch an zwei weiteren Spieltagen auf ihre Akteure verzichten. Dass Takashi Usami und Yuya Kubo nicht berufen wurden, dürfte man bei Fortuna Düsseldorf und beim 1. FC Nürnberg daher nicht wirklich mit übermäßiger Enttäuschung aufgenommen haben.

Erstes Training schon am 26. Dezember

Anders als ihre Vereinskollegen haben Haraguchi, Asano und Osako über Weihnachten auch nicht wirklich viel Zeit zur Entspannung. Denn bereits am 26. Dezember hat Coach Moriyasu das erste Training angesetzt. Ernst wird es für die Blue Samurai dann erstmals am 9. Januar im Spiel gegen Turkmenistan.

In den weiteren Gruppenspielen geht es gegen den Oman (13. Januar) und Usbekistan (17. Januar). Alles andere als ein Weiterkommen wäre in dieser Gruppe eine herbe Enttäuschung für die bei der Fußballweltmeisterschaft 2018 erst im Achtelfinale an Belgien gescheiterten Japaner. Die Spieler im Belgien-Trikot belegten schlussendlich den dritten Platz.

In der Nationenliga mussten die Roten Teufeln den Einzug ins Nations League Final Four aber der Schweiz überlassen, die damit auch einen Startplatz in den EM-Quali Playoffs sicher hat.

Der Kader Japans im Überblick

Tor: Masaaki Higashiguchi (Gamba Osaka), Shuichi Gonda (Sagan Tosu), Daniel Schmidt (Vegalta Sendai)

Abwehr: Yuto Nagatomo (Galatasaray Istanbul), Tomoaki Makino (Urawa Red Diamonds), Maya Yoshida (FC Southampton), Sho Sasaki (Sanfrecce Hiroshima), Hiroki Sakai (Olympique Marseille), Sei Muroya (FC Tokio), Genta Miura (Gamba Osaka), Takehiro Tomiyasu (Avispa Fukuoka)

Mittelfeld: Toshihiro Aoyama (Sanfrecce Hiroshima), Genki Haraguchi (Hannover 96), Gaku Shibasaki (FC Getafe), Wataru Endo (AS Sint-Truiden), Junya Ito (Kashiwa Reysol), Shoya Nakajima (Portimonense), Takumi Minamino (RB Salzburg), Hidemasa Morita (Kawasaki Frontale), Ritsu Doan (FC Groningen)

Sturm: Yuya Osako (Werder Bremen), Takuma Asano (Hannover 96), Koya Kitagawa (Shimizu S-Pulse)