Südkorea verzichtet wegen Zivildienst auf Jang

Lesezeit: 3 Min.

Beim 2:0 der südkoreanischen Nationalmannschaft am letzten Vorrundenspieltag der WM 2018 in Russland gegen Deutschland stand Hyun-soo Jang 90 Minuten lang auf dem Platz und lieferte vor der Abwehr eine gute Leistung ab. Der Defensivmann, der eigentlich gelernter Innenverteidiger ist, war mit dafür verantwortlich, dass das deutsche Offensivspiel nicht wirklich Fahrt aufnehmen konnte und der Titelverteidiger letztlich schon nach der Gruppenphase die Heimreise antreten musste – ebenso wie Südkorea, das das Aus nach zwei Auftaktpleiten gegen Schweden (0:1) und Mexiko (1:2) auch nicht mehr vermeiden konnte.

Länderspielkarriere nach 58 Einsätzen beendet

Dass die Partie gegen Deutschland das fünftletzte Länderspiel für Jang sein würde, war im Sommer nicht abzusehen und auch vor wenigen Wochen noch nicht. Doch inzwischen ist klar, dass der 27-Jährige nach insgesamt 58 Einsätzen in nationalen Diensten nicht mehr für die Auswahl Südkoreas auflaufen wird. Ein weiteres Länderspiel nach einem Kurzeinsatz beim 2:2 im Freundschaftsspiel im Oktober gegen Panama wird nicht mehr hinzukommen.

Denn wie der koreanische Fußballverband mitteilte, hat Jang Unterlagen für einen in Südkorea verpflichtenden Zivildienst manipuliert und wurde dafür sanktioniert. Der Abwehrspieler vom FC Tokyo hat laut Mitteilung des Verbandes den Ausschluss aus der Nationalmannschaft akzeptiert und sich für sein Fehlverhalten entschuldigt. Hinzu kommt noch eine Geldstrafe von 30 Millionen südkoreanischen Won, die umgerechnet etwas mehr als 23.000 Euro entsprechen.

Jang wurde zwar als Gewinner der Asienspiele 2014 vom verpflichtenden zweijährigen Militärdienst befreit, nicht aber von einer Grundausbildung sowie über 500 Stunden Zivildienst, um die selbst erfolgreiche südkoreanische Fußballprofis bzw. Sportler allgemein nicht herumkommen. Wo sich die südkoreanische Nationalmannschaft in der FIFA Fussball Weltrangliste befindet, kannst du hier nachlesen.

Fokus auf den FC Tokyo – Nachfolger schon gefunden?

Schon bei der Asienmeisterschaft, die Anfang 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen wird, wird Jang im Kader von Trainer Paulo Bento fehlen. Der Verteidiger, der zwischen 2014 und 2017 bei Guangzhou R&F in China spielte und nach seinem Wechsel nach Tokyo schnell zum Kapitän avanciert ist, kann sich nun ganz auf seine Aufgaben im Verein konzentrieren.

Die Zukunft in der Innenverteidigung Südkoreas gehört nun immer mehr dem erst 21 Jahre alten Min-jae Kim, der verletzungsbedingt die Teilnahme an der WM 2018 verpasst hat, sich in den letzten Länderspielen aber in den Vordergrund spielen konnte. Der zum besten Spieler der Saison 2017 in der K-League gewählte Abwehrspieler steht aktuell noch beim Jeonbuk Hyundai Motors FC unter Vertrag gilt aber auf absehbare Zeit als heißer Kandidat für einen Wechsel in eine stärkere Liga, eventuell auch schon nach Europa.


Spanien: Ex-Nationaltrainer Lopetegui bei Real entlassen

Lesezeit: 3 Min.

Anfang Juni galt Julen Lopetegui zusammen mit der spanischen Nationalmannschaft noch als heißer Kandidat für den Gewinn der WM 2018. In den fünf Monaten danach ist für den 52 Jahre alten Fußball-Lehrer dann aber nahezu alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Seine Vorstellung als neuer Trainer von Real Madrid und damit als Nachfolger des zurückgetretenen Zinedine Zidane hatte den früheren Nationaltorwart nur zwei Tage vor dem ersten WM 2018 Spiel den Job als Nationaltrainer gekostet, weil der Verband nicht über die Gespräche informiert war und sich hintergangen fühlte.

Eine Entscheidung, nicht natürlich auch sportlich Auswirkungen hatte. Die vor Turnierbeginn noch hochgewettete und in der Qualifikation so starke spanische Auswahl enttäuschte in der Folge unter Interimscoach Fernando Hierro und scheiterte bereits im Achtelfinale nach Elfmeterschießen an Gastgeber Russland.

1:5 im Clasico als Abschiedsspiel von Lopetegui

Aber auch für Lopetegui lief es nicht wie erhofft. Schon die Niederlage im UEFA Supercup ausgerechnet gegen Stadtrivale Atletico Madrid (2:4 n.V.) war ein Dämpfer, dem Real aber mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen noch einen guten Start in die Primera Division folgen ließ. Danach aber leitete ein 0:3 beim FC Sevilla ein wochenlanges Tief ein. Ein 0:0 gegen Atletico Madrid war noch ein halbwegs ordentliches Ergebnis, was für die Pleiten in der Champions League bei ZSKA Moskau (0:1) sowie bei Deportivo Alaves (0:1) und gegen UD Levante (1:2) natürlich nicht gelten konnte. Ein mühsames 2:1 über Viktoria Pilsen in der Königsklasse diente dann nochmal als Mutmacher, doch mit dem 1:5 am Sonntag im Clasico beim FC Barcelona war klar, dass Lopetegui nicht mehr zu halten sein würde.

„Es besteht ein Missverhältnis zwischen der Qualität des Personals, das mit acht Spielern für den Goldenen Ball nominiert ist – etwas, das in der Klubgeschichte noch nie passiert ist – und den bisherigen Ergebnissen“, begründete Real Madrid die Trennung von Lopetegui in einer offiziellen Stellungnahme bemerkenswert klar. Zugleich erklärten die Königlichen, dass zum jetzigen noch alle Saisonziele erreichbar seien und auch deshalb “die Dynamik der Mannschaft“ verändern werden soll.

Antonio Conte als Favorit

Während sich Lopetegui kurz nach seiner Entlassung zu Wort meldete und sich beim Verein für die erhaltene Chance bedankte, wird mit Santiago Hernan Solari zunächst der Trainer der zweiten Mannschaft das Kommando übernehmen. Präsident Florentino Perez arbeitet hinter den Kulissen aber bereits an der Verpflichtung eines neuen Trainers, wobei immer wieder der Name Antonio Conte fällt. Die Gespräche mit dem ehemaligen italienischen Nationalcoach sowie Meistertrainer von Juventus Turin und Chelsea sollen sich laut der “Marca“ aber als nicht ganz einfach erweisen. Wie sich die spanische Nationalmannschaft übrigens in der aktuellen EM 2020 Qualifikation, sowie in der UEFA Nations League präsentiert, könnt ihr hier nachlesen.


Weltmeister von 2014 vor Karriereende

Lesezeit: 2 Min.

Er war einer der ganz großen Helden bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und steht nun vor dem Karriereende. Es handelt sich dabei um Mittelfeldstrategen Bastian Schweinsteiger. Der 34-Jährige hat zwar noch Vertrag bis Jahresende beim MLS-Club Chicago Fire, seine Zukunft ist aber ungewiss. „Ich habe immer noch Spaß am Fußballspielen. Wenn sie mich zurückwollen, bleibe ich gerne hier. Meine Familie ist glücklich in Chicago“, war der 34-Jährige zuletzt in der „Chicago Tribune“ zitiert worden.

Der langjährige Bayern München-Spieler hat seine Karriere im DFB Trikot formell nach der Europameisterschaft 2016 beendet. Danach gab es noch ein Abschiedsspiel weswegen er bei insgesamt 121 Partien für die deutsche Nationalmannschaft hält.

https://twitter.com/ChicagoFire/status/1056733623305584640

Bewegte Karriere

Sein Debüt im Nationalteam gab Schweinsteiger am 6. Juni 2004 beim Länderspiel gegen Ungarn. Trainer der DFB-Auswahl war damals übrigens Rudi Völler, der als einer der größten Förderer Schweinsteigers gilt. Bereits zwei Jahre zuvor gab er sein Profi-Debüt beim FC Bayern München. Insgesamt hat er 500 Pflichtspiele für den deutschen Rekordmeister mitgemacht. Nach einer sehr erfolgreichen Zeit in München (Champions League-Titel 2013, acht deutsche Meistertitel), schloss sich Schweinsteiger im Sommer 2015 Manchester United an.

In einer Zeit, wo er mit der deutschen Nationalmannschaft die FIFA Weltrangliste angeführt hat, lief es persönlich nicht mehr so rund. Unter Louis van Gaal kam Schweinsteiger nur sehr unregelmäßig zu Einsätzen und wechselte somit erneut den Verein. Im März 2017 ging es zu Chicago Fire, die nun seine letzte Profi-Station werden könnte.

„Typ Schweinsteiger fehlt“

Nach dem enttäuschenden Abschneiden von Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2018 haben viele Experten dargelegt, dass es mehr „Typen“, wie eben Schweinsteiger brauche. Ob Teamchef Joachim Löw auf diese Experten gehört hat, wird sich bei der EM 2020 Qualifikation zeigen. In der UEFA Nations League steht Deutschland jedenfalls schon jetzt mit dem Rücken zur Wand. In einer Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden hat man lediglich einen Punkt nach drei Spielen auf der Haben-Seite.


Deutschland bekommt Zuschlag für EM 2024

Lesezeit: 2 Min.

Nun ist es fix: Deutschland ist der Gastgeber der EM 2024! Der DFB setzte sich am Donnerstag bei einer UEFA-Sitzung in Nyon mit seiner Bewerbung gegen den einzigen Konkurrenten Türkei durch.

Wahlberechtigt wären insgesamt 18 Funktionäre des Exekutivkomitees der UEFA gewesen, wobei der Schwede Lars-Christer Olsson aus Krankheitsgründen ausfiel. Somit vergaben nur 17 Mitglieder des Gremiums, die live in Nyon bei der Abstimmung vor Ort waren, ihre Stimmen.

DFB-Präsident Reinhard Grindel und der türkische Verbandschef Servet Yardimc durften als Bewerber nicht an dem Voting teilnehmen. Auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte seine Stimme abgegeben und hätte als Sitzungsleiter bei Stimmgleichheit den Sieger bestimmen müssen.

Die Spielorte der EM 2024 in Deutschland

Bereits vor einem Jahr hatte der deutsche Fußballverband die zehn Spielorte für die Europameisterschaft 2024 ausgewählt. Folgende Städte werden in sechs Jahren Austragungsorte der EURO sein:

  • Berlin – Olympiastadion
  • München – Allianz Arena
  • Düsseldorf – ESPRIT-Arena
  • Stuttgart – Mercedes-Benz Arena
  • Köln – RheinEnergie Stadion
  • Hamburg – Volksparkstadion
  • Leipzig – Red Bull Arena
  • Dortmund – Signal Iduna Park
  • Gelsenkirchen – Veltins Arena
  • Frankfurt/Main – Commerzbank Arena

Nach der WM 1974, der EM 1988 und der Weltmeisterschaft 2006 wird Deutschland nun im Jahr 2024 zum vierten Mal Gastgeber eines Fußballgroßereignisses sein.

Auch DFB und DFL-Präsident Reinhard Grindel zeigt sich äußerst erfreut:

Die Austragungsorte der nächsten Fußballendrunden

Mit der EM 2024 Vergabe an Deutschland stehen nun auch die Austragungsorte der nächsten drei Endrunden fest: Die EURO 2020 findet an 12 verschiedenen EM-Spielorten in zwölf europäischen Städten (London, Rom, Baku, St. Petersburg, München, Budapest, Bukarest, Amsterdam, Glasgow, Dublin, Bilbao, Kopenhagen) statt. Die WM 2022 wurde an Katar vergeben und die EM 2024 nun also an Deutschland.

Im Jahr 2026 steht dann die erste „Mammut-WM“ mit 48 statt bisher 32 teilnehmenden Mannschaften auf dem Programm.  Als Gastgeber dieser neuartigen Endrunde wurden am 13. Juni 2018 Kanada, Mexiko und die USA von der FIFA bestimmt. Die Bewerbung der drei Länder unter dem Motto „United 2026“ setzte sich mit 134:65 Stimmen gegen Marokko durch.


Luka Modric ist Weltfußballer des Jahres 2018

Lesezeit: 3 Min.

Es war bereits die dritte Ausgabe der „The Best FIFA Football Awards“, bei denen der Weltfußballer des Jahres eigenständig vom Weltfußballverband FIFA ausgezeichnet wird 2016 und 2017 lautete der Sieger jeweils Cristiano Ronaldo, dieser wurde nun 2018 von Luka Modric als „The Best“ abgelöst.

Mit 29,05% der Stimmen setzte sich der Mittelfeldspieler klar gegen Vorjahressieger Cristiano Ronaldo (19,08%) und Mohamed Salah (11,23%) durch. Stimmberechtigt waren alle Nationalmannschaftstrainer, die Kapitäne der Nationalteams sowie Fans und ausgewählte Journalisten.

Luka Modric war bei der Fußball WM 2018 wichtiger Bestandteil der kroatischen Nationalmannschaft, die sich in Russland zum ersten Mal in der Fußballgeschichte zum Vizeweltmeister krönte. Nach der Endrunde wurde der Kroate zum besten Spieler der WM 2018 ausgezeichnet.

Auf Vereinsebene gewann der 33-Jährige in der vergangenen Saison mit Real Madrid zum dritten Mal in Folge die UEFA Champions League.

Brasilianerin Marta ist Weltfußballerin des Jahres 2018

Auch die Auszeichnung der Weltfußballerin des Jahres 2018 durfte bei der FIFA-Gala in der Londoner Royal Festival Hall nicht fehlen. Die Wahl fiel auf die Brasilianerin Marta, die nach 2006, 2007, 2008, 2009 und 2010 bereits zum 6. Mal zur Weltfußballerin des Jahres ausgezeichnet wurde, wobei es der erste FIFA-Award unter dem Namen „The Best“ für die 32-Jährige war.

https://twitter.com/FIFAWWC/status/1044313290929827843?ref_src=twsrc%5Etfw

Marta (Orlando Pride) hatte Brasilien zum Titel in der Südamerikameisterschaft der Frauen 2018 geführt und ließ bei der Abstimmung Dzsenifer Marozsan aus Deutschland und Ada Hegerberg aus Norwegen zurück, die beide mit ihrem Verein Olympique Lyon die Champions League und die französische Meisterschaft gewannen.

Franzosen Deschamps und Pedros als Welttrainer des Jahres 2018

Über die Auszeichnung zum Welttrainer /in des Jahres durften sich diesmal zwei Franzosen freuen. Bei den Herren setzte sich Frankreichs Weltmeister-Trainer Didier Deschamps vor Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic und Ex-Real Madrid Trainer und Vorjahressieger Zinedine Zidane durch.

https://twitter.com/FIFAcom/status/1044300202193158145?ref_src=twsrc%5Etfw

Als bester Trainer der Frauen 2018 wurde der Franzose Reynald Pedros geehrt, der Olympique Lyon in der letzten Saison zum Double führte.

FIFA FIFPro World 11 – Weltauswahl des Jahres

In der FIFA Weltauswahl des Jahres 2018 stehen mit Raphael Varane, N’Golo Kante und Kylian Mbappe drei Weltmeister aus Frankreich. Champions League Sieger Real Madrid stellt vier Spieler (Varane, Ramos, Marcelo, Modric).Mit dabei sind auch die Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.

Überraschenderweise nicht im Aufgebot steht der Ägypter Mohamed Salah, der bei der Weltfußballerwahl des Jahres auf dem dritten Platz landete.

Für Verwunderung sorgte mit David de Gea auch die Wahl des Torhüters der Weltauswahl, denn im Rahmen der „The Best“-Gala wurde eigentlich der Belgier Thibaut Courtois von der FIFA zum Welttorhüter des Jahres gewählt.

https://twitter.com/fifacom_de/status/1044310773017792515?ref_src=twsrc%5Etfw

FIFPro World 11: De Gea – Marcelo, Ramos, Varane, Alves – Kante, Modric – Hazard, Messi, Mbappe – Ronaldo

Award für schönstes Tor an Mo Salah

Liverpool-Star Mo Salah, der in der vergangenen Saison mit 32 Treffern Torschützenkönig der Premier League wurde, durfte sich mit dem FIFA Puskas Award dennoch über eine Auszeichnung freuen.

Die Fans voteten sein Tor gegen den FC Everton am 10. Dezember 2017 in der Online-Abstimmung auf den ersten Platz.

https://twitter.com/LFC/status/1044469800037216256

Anhänger von Peru bekommen Fanpreis

Den FIFA-Fanpreis erhielten dieses Jahr die Fans der peruanischen Nationalmannschaft. Etwa 45.000 Fans aus Peru waren im Sommer 2018 nach Russland gereist, um ihr Land bei der ersten WM-Teilnahme seit 36 Jahren zu unterstützen.

https://twitter.com/COPA90/status/1044313576641634304?ref_src=twsrc%5Etfw

>> Das waren die Nominierten für die „The Best Gala 2018“


Argentinien siegt beim Neuanfang

Lesezeit: 3 Min.

Gut zwei Monate nach dem Aus im Achtelfinale der WM 2018 gegen den späteren Weltmeister Frankreich (3:4) hat die argentinische Nationalmannschaft ihren Neuanfang mit neuem Trainer und deutlich verändertem Kader erfolgreich gestaltet.

Auf neutralem Boden in Los Angeles setzte sich die Albiceleste klar mit 3:0 gegen die Auswahl Guatemalas durch und überzeugte dabei vor allem in den ersten 45 Minuten.

In der 27. Minute brachte Gonzalo Martinez Argentinien in seinem ersten Länderspiel per Elfmeter in Führung und noch vor der Pause legten Giovani Lo Celso (35.) und Giovanni Simeone (44.) die Treffer Nummer zwei und drei nach. Auch Simeone gelang damit beim Debüt direkt das erste Tor im Argentinien-Trikot.

Dybala und Icardi nur auf der Bank

Insgesamt hatte Trainer Lionel Scaloni, der vorerst nur interimsweise bis Dezember im Amt bleiben soll, zwölf Spieler ohne Länderspielerfahrung nominiert und auch ein deutliches Zeichen in Richtung Neustart damit gesetzt, dass im 28-köpfigen Kader lediglich zwei Akteure älter als 30 Jahre waren.

Bemerkenswert überdies, dass Scaloni gegen Guatemala in Europa etablierte und als Stars anerkannte Spieler wie Paulo Dybala oder Mauro Icardi, in denen Experten wichtige Faktoren beim Neuaufbau sehen, 90 Minuten lang auf der Bank ließ.

Gar nicht dabei war Lionel Messi, dessen Nummer zehn nicht vergeben wurde. Ob der 31 Jahre alte Superstar, der Scaloni nach der WM um eine Pause zunächst bis zum Ende des Jahres gebeten hatte, überhaupt noch einmal ins Trikot der Albiceleste schlüpfen wird, ist unterdessen nach wie vor nicht endgültig geklärt.

Scaloni will nicht über Messi reden

Auch Trainer Scaloni, dessen Zukunft wohl auch von den Auftritten der nächsten Wochen und Monate abhängen wird, weiß noch nicht, ob der fünffache Weltfußballer seinem Land weiter zur Verfügung stehen wird.

Der Coach war im Vorfeld der Spiele gegen Guatemala und Kolumbien (Dienstag, 11. September) ohnehin darum bemüht, die Aufmerksamkeit auf das nominierte Personal und weg von Messi zu lenken. “Bezüglich der Situation rund um Lionel Messi haben wir uns ja schon geäußert und auch mit dem Spieler selbst gesprochen. Jetzt müssen wir abwarten, ob er ins Nationalteam zurückkehrt.“

Zugleich äußerte Scaloni Kritik daran, dass die Medien Spekulationen um einen möglichen Rücktritt Messis zum Teil mehr Platz einräumten als den Berichten rund um den Neustart der Nationalmannschaft: “Ich denke nicht, dass es gerechtfertigt ist, über ihn zu reden. Wir werden schon sehen, was in Zukunft passiert.“

Klar ist freilich auch, dass die Spekulationen und Mutmaßungen solange weitergehen werden bis sich der mit dem FC Barcelona stark in die neue Saison gestartete Messi selbst final zu seiner Zukunft im Nationaldress äußert. Wann dies der Fall sein wird, ist aber nicht absehbar.

Interessantes aus Europa: 


DFB-Präsidium von Joachim Löw und Oliver Bierhoff überzeugt

Lesezeit: 3 Min.

Drei Tage, nachdem Vertreter der DFL und mehrerer Bundesliga-Vereine zusammen mit Funktionären des DFB mit Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff an der Spitze die verkorkste Weltmeisterschaft 2018 aufgearbeitet und weitere Probleme im deutschen Fußball diskutiert haben, fand im Vorfeld des Bundesliga-Starts zwischen dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim im Münchner Steigenberger Hotel die lange angekündigte Präsidiumssitzung des DFB statt.

Dabei stellten Löw und Bierhoff den Spitzenfunktionären des DFB um Präsident Grindel und Sportdirektor Horst Hrubesch sowie weiteren hochrangigen Vertretern des deutschen Fußballs wie DFL-Präsident Reinhard Rauball, DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich ihre Analyse der WM 2018 vor.

Zu den Inhalten wollte sich Grindel nach Abschluss der Tagung nicht im Detail äußern, ließ aber keinen Zweifel am überzeugenden Auftreten des Duos: „Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben heute eine sehr überzeugende Analyse der Fußball-WM in Russland vorgelegt. Das ganze Präsidium ist der festen Überzeugung, dass unsere sportliche Leitung auf dem richtigen Weg ist. Die beiden werden die Details der Öffentlichkeit am kommenden Mittwoch in München vorstellen.“

Kaderbekanntgabe am Mittwoch

Dann wird Löw auch den Kader für die anstehenden Länderspiele am 6. September im Rahmen der UEFA Nations League gegen Frankreich sowie drei Tage später für das Freundschaftsspiel gegen Peru bekannt gegeben (mehr zur DFB Nations League hier).

Wer dann dem ersten Aufgebot nach der WM angehören wird, dürften die DFB-Bosse bereits zu weiten Teilen wissen. Die Öffentlichkeit muss sich dagegen noch einige Tage gedulden, bevor bekannt wird, ob nach allgemeiner Einschätzung auf der Kippe stehende Spieler wie Sami Khedira, Thomas Müller oder Jonas Hector erneut berufen wird oder aber außen vor bleiben.

Ebenfalls wird es dann Näheres zur geplanten Reduzierung des Trainer- und Betreuerstabes geben. Nach Informationen des “Kicker“ müssen vor allem Co-Trainer Thomas Schneider und Chefscout Urs Siegenthaler um ihre Positionen bangen. Dafür steht eine Rückkehr von Hans-Dieter Flick, der Löw von 2006 bis zum WM-Gewinn 2014 assistierte, im Raum.

Haupt leitet die DFB-Akademie – Unterstützung für Ceferin

Der Rückblick auf die WM 2018 und die Zukunft der Nationalmannschaft waren zwar das bestimmende, aber nicht das einzige Thema des Treffens in München. So wurde auch bekannt gegeben, dass zum 1. Oktober Universitätsprofessor Tobias Haupt die Leitung der neuen DFB-Akademie übernimmt und Bierhoff in dieser Hinsicht entlastet.

Außerdem kündigte DFB-Boss Grindel an, bei der Wahl des neuen UEFA-Präsidenten im Frühjahr 2019 den bisherigen Amtsinhaber Aleksander Ceferin zu unterstützen:

„Er hat die UEFA hervorragend repräsentiert, gerade auch in der Interessenabwägung zwischen kleineren und größeren Verbänden, aber auch in einer fairen Behandlung sowohl der Interessen der 55 Nationalverbände der UEFA wie auch der Profiklubs. Er hat besonders den Themen Good Governance und Compliance, die uns als DFB am Herzen liegen, einen besonderen Schwerpunkt gewidmet“, lobte Grindel den Slowenen, der seit September 2016 als starker Mann des europäischen Fußballverbandes fungiert.

Relevante Themen: