Carlos Queiroz neuer Nationaltrainer von Kolumbien

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Fünf Monate, nachdem Jose Pekerman eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages final abgelehnt hatte, ist der kolumbianische Fußballverband FCF bei der Suche nach einem neuen Nationaltrainer fündig geworden. Wie der Verband am Mittwoch mitteilte, tritt Carlos Queiroz die Nachfolge von Pekerman und Arturo Reyes an, der seit September als Interimscoach fungiert hatte.

Eine Überraschung war es nicht mehr, dass die Wahl auf Queiroz fiel, wurde der 65 Jahre alte Fußball-Lehrer doch bereits im September neben Guus Hiddink und Zlatko Dalic als Kandidat gehandelt.

Und in den vergangenen Tagen, als immer klarer wurde, dass Queiroz seine Tätigkeit als Nationaltrainer des Iran mit dem Aus bei der Asienmeisterschaft beenden würde, nahmen die Spekulationen wieder Fahrt auf. Unter anderem wurde bereits vergangene Woche berichtet, dass Queiroz zu Gesprächen nach Kolumbien gereist ist, was wohl in der Tat der Fall war.

Queiroz bleibt bis zur WM 2022

Nun wurde der Portugiese, der einst als Assistent von Sir Alex Ferguson bekannt wurde, in Bogota offiziell als Nationaltrainer Kolumbiens vorgestellt. Queiroz unterschrieb einen Vertrag über vier Jahre und soll die Cafeteros in diesem Zeitraum natürlich zur WM 2022 in Katar führen.

Das erste große Turnier wartet indes bereits im bevorstehenden Sommer mit der Copa America 2019 in Brasilien. Dann trifft Kolumbien in Vorrundengruppe B auf Argentinien, Paraguay und Katar, das als Gastnation dabei ist. Zumindest den frischgebackenen Asienmeister kennt Queiroz aus seiner Tätigkeit im Iran bestens.

Acht Jahre lang war Queiroz Trainer des Iran und nahm mit den Persern in diesem Zeitraum an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und an der WM 2018 in Russland teil, scheiterte aber jeweils in der Vorrunde. Bei der Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emirate war Iran im Januar als Mitfavorit gestartet, zog aber im Halbfinale überraschend deutlich mit 0:3 gegen Japan den Kürzeren.

Kurz darauf erklärte Queiroz seine Rücktritt, obwohl sein Vertrag ohnehin ausgelaufen wäre. Der iranische Verband soll sich zwar um eine weitere Zusammenarbeit bemüht haben, doch diese ist offenbar an finanziellen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den US-Sanktionen gegen das Land gescheitert.

Positive Entwicklung unter Pekerman

Seine Premiere als kolumbianischer Nationaltrainer feiert Queiroz am 22. März im Rahmen eines Testspiels just gegen Japan, also den gleichen Gegner wie in seinem letzten Spiel als Coach des Iran. Dann startet natürlich auch für die kolumbianische Nationalmannschaft, die sich in der ab Januar 2012 sechseinhalb Jahre währenden Amtszeit von Pekerman zu einer der besten Mannschaften der Welt entwickelt hat, eine neue Ära.

Der ganz große Erfolg gelang allerdings nicht. Bei der WM 2014 unterlag Kolumbien Gastgeber Brasilien im Viertelfinale mit 1:2 und bei der WM 2018 im Achtelfinale gegen England nochmals knapper nach Elfmeterschießen. Ebenfalls nach Elfmeterschießen war bei der Copa America 2015 im Viertelfinale gegen Argentinien Schluss und bei der Jubiläumsausgabe der Kontinentalmeisterschaft im Jahr 2016 reichte es nach einer Halbfinalpleite gegen Chile “nur“ zum dritten Platz.

In der gestern neu erschienenen FIFA Weltrangliste liegt Kolumbien unverändert auf dem 12. Rang. Größter Star der kolumbischen Nationalmannschaft ist ohne Frage Bayern München Spieler James Rodriguez, der sich bei der WM 2014 den Titel zum Torschützenkönig sichern konnte.

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Kritik von Amnesty International an WM-Gastgeber Katar

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In Katar ist die Freunde über den ebenso überraschenden wie verdienten Gewinn der Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem bislang größten Erfolg des Nationalteams aus dem Wüstenstaat, nach wie vor allgegenwärtig.

Nach den Auftritten beim Asien-Cup, als unter anderem mit Südkorea und Japan auch zwei Top-Nationen des Kontinents bezwungen wurden, herrscht Zuversicht hinsichtlich der WM 2022 im eigenen Land, bei der der Gastgeber natürlich auch eine gute Rolle spielen will. In der heute neu erschienenen Fußball Weltrangliste sprang Katar übrigens gleich 38 Plätze nach oben und liegt nun auf Rang 55.

Der sportliche Aspekt der WM 2022 wird derzeit indes noch deutlich überlagert von den unverändert vorhandenen Diskussionen um die Vergabe der WM nach Katar. Neues Öl ins ohnehin nie erloschene Feuer gießt nun die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI), die in einem neuen Report abermals den Umgang mit Arbeitern auf den WM-Baustellen scharf kritisiert.

Amnesty International mit klaren Forderungen

Derzeit sind rund 30.000 Wanderarbeiter damit beschäftigt, die Infrastruktur für die WM 2022 herzustellen, von denen aber weiterhin viele unter widrigen Bedingungen arbeiten müssen. Amnesty International forderte nun die katarische Regierung in Doha nicht zum ersten Mal auf, „die tagtägliche Schikane und das Elend unzähliger Arbeitsmigranten“ endlich zu beenden.

Amnesty International fordert Verbesserungen in mehreren konkreten Punkten. So ruft die Organisation dazu auf, den Mindestlohn für die vielen, eigens wegen der Arbeit an den WM-Baustellen nach Katar gekommenen Einwanderer zu erhöhen und diese rechtlich besser zu stellen.

Insbesondere das sogenannte „Kafala“-Prinzip, das insgesamt über zwei Millionen ausländische Arbeitskräfte betrifft, ist Amnesty International ein Dorn im Auge. Dieses besagt, dass Arbeiter nur dann ihren Job wechseln dürfen, wenn der bisherige Arbeitgeber seine Zustimmung erteilt. Bei Nichtbeachten dieser Vorschrift drohen eine Strafanzeige und der Einzug des Reisepasses.

Die bisherigen Maßnahmen reichen nicht

Amnesty International machte damit auch deutlich, sich mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden geben zu wollen. So hat Katar auf internationalen Druck hin bereits einen Mindestlohn eingeführt, der bei umgerechnet 180 Euro im Monat liegt. Zudem hat Katar das „Kafala“-Prinzip, das zunächst eine Abgabe des Reisepasses beim Arbeitgeber vorsah, schon aufgeweicht.

Dass die bisherigen Fortschritte nicht ausreichend sind, unterstrich AI-Vertreter Stephen Cockburn in seinem offiziellen Statement: “Durch Lücken in den bisherigen Reformen sind viele Arbeiter immer noch Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt.“

Zugleich appellierte Cockburn auch mit Blick auf die spätere Gesamtbewertung des Turniers an die Verantwortlichen in Katar: „Die Zeit läuft ab, wenn die katarischen Behörden noch ein Vermächtnis der WM hinterlassen wollen, über das wir alle uns freuen können, nämlich ein System, das den Missbrauch und die schlimmen Bedingungen für ausländische Arbeiter beendet.“

In der Pflicht sieht Amnesty International auch die FIFA, die sich den Forderungen grundsätzlich angeschlossen und betont hat, “dass weitere Fortschritte nötig sind.“

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Messi-Comeback für Argentinien im März?

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In den vergangenen acht Ligaspielen des FC Barcelona hat Lionel Messi immer getroffen und hat auch deshalb längst wieder die Führung in der Torschützenliste der Primera Division übernommen. 21 Treffer stehen für den kleinen Argentinier nach 20 Einsätzen zu Buche, in denen Messi überdies noch zwölf Assists verzeichnen konnte.

Wenig überraschend hofft ganz Barcelona nun darauf, dass Messi seine beim 2:2 am Samstag gegen den FC Valencia kurz nach seinem zweiten Treffer aufgetretenen Oberschenkelprobleme in den Griff bekommt und am Mittwochabend (21 Uhr) im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey gegen Erzrivale Real Madrid auflaufen kann.

Gegenstand von Hoffnungen ist Messi indes nicht nur in Barcelona, sondern auch in Argentinien. Seit der 3:4-Niederlage der Albiceleste im Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2018 gegen den späteren Weltmeister Frankreich ist das Messi-Trikot von Argentinien nicht getragen worden.

Und es ist weiterhin fraglich, ob der 31-Jährige seinen bislang 128 Länderspielen (65 Tore) noch weitere hinzufügen wird.

Verbandsboss Claudio Tapia rechnet mit Messi-Rückkehr

Während sich Messi selbst weiterhin nicht öffentlich zu seiner Zukunft im Argentinien-Trikot äußert, zeigte such nun der der Präsident des argentinischen Fußballverbandes (AFA), Claudio Tapia, hinsichtlich eines Comebacks des Superstars sehr zuversichtlich:

“Wenn der Trainer ihn anruft, wird Messi dabei sein. Die Fußball-Welt will, dass er zurückkommt. Wichtig ist, dass wir wissen, wie wir Messi die Verantwortung entziehen und die Nationalmannschaft genießen können, sodass wir ihn auf dem Feld genießen.“

Zuvor hatte auch schon Argentiniens Trainerlegende Cesar Luis Menotti erklärt, fest mit der Rückkehr Messis spätestens zur Copa America im Sommer zu rechnen. Der mittlerweile 80 Jahre alte Weltmeister-Trainer warnte indes auch davor, sämtliche Hoffnungen wieder auf die Schultern Messis zu laden: „Ich hege keinen Zweifel, dass Messi dabei sein wird. Ich will aber nicht die Vorstellung bestärken, dass, wenn Messi kommt, wir gerettet sind.“

Auf der FIFA-Weltrangliste liegt die argentinische Nationalmannschaft übrigens nur mehr auf dem 11. Platz.

Trainer Scaloni kündigt Gespräche an

Am Rande der Auslosung der Copa America (14. Juni – 7. Juli), bei der Argentinien in der Vorrunde auf Kolumbien, Paraguay und die Gastnation Katar trifft, hatte der erst vor kurzem vom Interimscoach zum neuen Cheftrainer Argentiniens beförderte Lionel Scaloni angekündigt, das Gespräch mit Messi zu suchen.

Bereits im Vorfeld der internationalen Testspiele im März gegen Venezuela (22. März) und Marokko (26. März) will Scaloni die Bereitschaft des fünffachen Weltfußballers zur Rückkehr abklopfen.

Sollte Scaloni, der auch zuversichtlich ist, mit seiner Mission Erfolg haben, könnte Messi sein Comeback ausgerechnet in Madrid feiern – allerdings nicht im Estadio Santiago Bernabeu von Barcas Erzrivale Real, sondern im Wanda Metropolitano von Atletico Madrid.

Dort findet der Test gegen Venezuela statt, um den vielen Europa-Legionären die Strapazen einer langen Reise nach Südamerika zu ersparen.


Südkorea: Augsburgs Ja-Cheol Koo tritt erneut zurück

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Innerhalb weniger Monate ist Ja-Cheol Koo zum zweiten Mal aus der Nationalmannschaft Südkoreas zurückgetreten. Anders als im vergangenen Sommer hat der südkoreanische Verband die Entscheidung des Mittelfeldspielers des FC Augsburg diesmal aber akzeptiert.

Nach dem Viertelfinal-Aus bei der Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegen den späteren Turniersieger Katar (0:1) ist Koo in seine Wahlheimat zurückgekehrt und hat beim 3:0 des FC Augsburg gegen den 1. FSV Mainz 05 seine ersten 23 Bundesliga-Minuten im Jahr 2019 absolviert.

Zwei Tage vor der Begegnung, die für den FCA nach zehn sieglosen Partien einen erlösenden Dreier brachte, teilte Koo via “Instagram“ seine Entscheidung mit, künftig nicht mehr für die Auswahl seiner Heimat auflaufen zu wollen. 

Belastung soll reduziert werden

“Ich habe als Nationalspieler nicht nur den koreanischen Fußball, sondern auch Südkorea in der Welt repräsentiert. Das bedeutete für mich viel Verantwortung, aber auch eine hohe körperliche Beanspruchung“, begründete Koo seinen Entschluss damit, in den letzten Jahren seiner Karriere besser auf seine Gesundheit achten und die auch durch die langen Reisen nach Fernost hohe Belastung reduzieren zu wollen.

Zugleich betonte Koo aber, auch künftig die Fahne Südkoreas hochhalten zu wollen: “Ich werde jetzt in Deutschland weiterhin alles für den koreanischen Fußball geben.“ Südkorea ist derzeit auf dem 53. Platz der Fußball Weltrangliste zu finden.

Wie der FC Augsburg erklärte, erfolgte der Rücktritt Koo in Abstimmung mit dem südkoreanischen Fußballverbandes, der den ersten Rückzug des 29 Jahre alten Mittelfeldspielers im Anschluss an die Fußball WM 2018 ignoriert und Koo nach einer Pause von vier Spielen dennoch wieder nominiert hatte.

19 Tore in 71 Länderspielen

Der 16-minütige Kurzeinsatz beim 0:1 gegen Katar war nun das 71. und letzte Länderspiel Koos, der bereits im Februar 2008 mit 18 Jahren im Rahmen der Ostasienmeisterschaften beim 3:2-Sieg gegen China debütiert und seitdem 19 Tore für sein Land markiert hatte.

Drei Jahre später waren es letztlich Koos herausragende Leistungen beim Asien-Cup 2011 in Katar, die den Weg für den Wechsel nach Deutschland bereiteten. Koo unterlag mit Südkorea zwar im Halbfinale gegen Japan, wurde mit fünf Treffern aber Torschützenkönig und wechselte direkt nach dem Turnier zum VfL Wolfsburg, wo der Techniker aber nicht wirklich glücklich.

Nach einer ersten Ausleihe zum FCA und einer Zwischenstation beim 1. FSV Mainz 05 heuerte Koo im Sommer 2015 fest in Augsburg an. Wie lange Koo noch das Augsburger Trikot tragen wird, ist aufgrund eines auslaufenden Vertrages allerdings offen.

Größtes Highlight Koos im Nationaltrikot war neben den beiden WM-Teilnahmen 2014 in Brasilien und 2018 in Russland der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012 in London.

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Saudi-Arabiens Trainer Pizzi legt sein Amt nieder

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Nach Milovan Rajevac (Thailand), Bernd Stange (Syrien) und Stephen Constantine (Indien) hat die Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten einem vierten Trainer den Job gekostet.

Während Rajevac und Stange entlassen wurden, entschied sich Juan Antonio Pizzi wie zuvor bereits Constantine aus eigenem Antrieb seine Tätigkeit als Nationaltrainer Saudi-Arabiens zu beenden.

Damit kam Pizzi aber wohl nur seiner Demission nur den Verband zuvor. Am Tag nach der 0:1-Niederlage im Achtelfinale gegen Japan erklärte der 50 Jahre alte Argentinier seine Mission in Saudi-Arabien auch deshalb für beendet, weil keiner der Verantwortlichen auf ihn zugekommen sei, um über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen:

„Meine Arbeit in der Nationalmannschaft ist erledigt, niemand hat mit mir über die Verlängerung meines Vertrages gesprochen“, so Pizzi, der seine weitere Zukunft für den Moment völlig offen gelassen hat: “Ich weiß immer noch nichts über meine nächste Herausforderung.“ 

Sieg gegen Ägypten bei der WM als Highlight

Zugleich zeigte sich Pizzi mit dem Abschneiden beim Asien-Cup nicht unzufrieden, obwohl nach zwei Auftaktsiegen gegen Nordkorea (4:0) und den Libanon (2:0) bereits die 0:2-Niederlage im abschließenden Gruppenspiel gegen Katar eine Enttäuschung darstellte, die aufgrund der angespannten politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern umso schwerer wog.

„Ich bin glücklich und dankbar für meine Spieler, sie haben getan, was ich von ihnen verlangt habe. Natürlich haben wir einige Fehler gemacht, aber wir werden von ihnen lernen“, hatte Pizzi kurz nach dem Spiel erklärt, sicherlich bereits wissend, dass seine Zeit als Nationaltrainer dem Ende entgegen geht.

Nach eineinhalb Jahren als Nationaltrainer von Chile, die mit dem Gewinn der Copa America 2016 gekrönt wurden, hatte Pizzi im November 2017 die saudi-arabische Auswahl mit dem Ziel übernommen, für die WM 2018 eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Das gelang aber nur bedingt.

Insbesondere die 0:5-Pleite im Eröffnungsspiel gegen Russland kostete Pizzi bereits viel Kredit, doch verbesserte Leistungen beim 0:1 gegen Uruguay und vor allem beim zwar unbedeutenden, aber prestigeträchtigen 2:1-Sieg über Ägypten sorgten dafür, dass der Verband an Pizzi festhielt.

In der Fußball Weltrangliste ist Saudi-Arabien derzeit auf dem 69. Rang zu finden.

Pizzi wünscht sich mehr Europa-Legionäre

Im Zuge seines Abschieds hatte Pizzi mit Blick auf Gegner Japan noch einen Rat für den saudi-arabischen Fußball parat. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gegen eine der besten Mannschaften Asiens gespielt haben, wobei die meisten ihrer Spieler in europäischen Ligen aktiv sind.“

Damit Saudi-Arabien eines Tages wieder auf Augenhöhe mit Japan, Südkorea oder Australien agieren kann, erachtet es Pizzi als zwingend nötig, dass die Top-Spieler die international allenfalls zweit-, eher drittklassige heimische Liga verlassen und die Herausforderung Europa annehmen.

Allerdings ist fraglich, ob diese sicherlich gut gemeinte Empfehlung auch angenommen werden wird.


Zweite Trainerentlassung beim Asien-Cup

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Die Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emirate läuft noch keine Woche und doch gibt es bereits die zweite Trainerentlassung zu vermelden.

Nachdem sich Thailand im Anschluss an die 1:4-Niederlage im Auftaktspiel gegen Indien vom allerdings zuvor schon umstrittenen Serben Milovan Rajevac getrennt hatte, gab Syrien kurz nach dem 0:2 am Donnerstagnachmittag gegen Jordanien die Entlassung des Deutschen Bernd Stange bekannt.

„Trainer sind immer verantwortlich für die Leistung ihrer Mannschaft. Wir sind extrem enttäuscht, denn wir wollten das erste Mal in die nächste Runde. Ich werde niemals einen Spieler verantwortlich machen. Natürlich ist der Trainer verantwortlich“, nahm der 70-Jährige die Pleite, der ein torloses Unentschieden im ersten Spiel gegen Palästina vorausgegangen war, die Niederlage auf sich.

Stange mit drei Siegen in elf Spielen

Nur wenige Stunden nach diesem Statement teilte der syrische Verband in einer kurzen Erklärung die Trennung von Stange mit. Im letzten Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Australien am Dienstag wird mit Fajr Ibrahim ein ehemaliger Nationaltrainer in die verantwortliche Position zurückkehren und das Team interimistisch betreuen.

Klar ist, dass dann nur ein Sieg die Chance auf das Weiterkommen wahrt, wobei die konkrete Ausgangslage auch vom Ausgang der Begegnung zwischen Australien und Palästina am heutigen Freitag abhängt.

Nach der überraschend knapp verpassten Qualifikation für die Fußball WM 2018, just in Play-offs gegen Australien, hatte Bernd Stange die Auswahl Syriens erst im Februar 2018 übernommen – mit dem Ziel, eine schlagkräftige Mannschaft für den Asien-Cup zu formen und zum ersten Mal überhaupt beim asiatischen Kontinentalturnier die Vorrunde zu überstehen. Stanges Bilanz liest sich mit nur drei Siegen in insgesamt elf Spielen allerdings sehr überschaubar.

Thailand feiert mit neuem Trainer gleich einen Sieg

Wie es mit dem früheren Nationaltrainer der DDR, der unter anderem auch schon die Auswahlmannschaften des Oman, des Irak oder von Singapur unter seinen Fittichen hatte, weitergeht, ist offen. Ein erneutes Engagement im asiatischen Raum scheint trotz des nicht mehr ganz jungen Alters zumindest im Bereich des Möglichen.

In Syrien hofft man nun natürlich auf eine ähnliche Wirkung des Trainerwechsels wie beim thailändischen Team. Unter Rajevac-Nachfolger Sirisak Yodyardthai feierte Thailand einen 1:0-Sieg über Bahrain und hat damit noch alle Chancen auf das Weiterkommen.

Um sicher ins Achtelfinale einzuziehen, ist allerdings im letzten Gruppenspiel gegen den Gastgeber Vereinigte Arabische Emirate ein Sieg nötig. Selbst im Falle einer Niederlage wäre ein Einzug in die K.o.-Phase aber nicht ausgeschlossen. Denn analog zur Fußball Europameisterschaft 2020 kommen neben den beiden Gruppenersten auch die vier besten Gruppendritten weiter.

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Reus ist DFB-Nationalspieler des Jahres

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Mit elf Toren und acht Vorlagen war Marco Reus in der zurückliegenden Hinrunde der Bundesliga bester Scorer und hat somit großen Anteil daran, dass Borussia Dortmund als Spitzenreiter in die Winterpause gegangen ist.

In der deutschen Nationalmannschaft lief es für Reus dagegen auch im Jahr 2018 nicht wirklich rund und doch wurde der 29-Jährige nun bei der Abstimmung des Fanclubs Nationalmannschaft zum deutschen Nationalspieler des Jahres gewählt.

Mit 33,9 Prozent der abgegebenen 89.928 Stimmen setzte sich Reus laut dem DFB durch und verwies mit Joshua Kimmich den Gewinner des Vorjahres auf den zweiten Platz. Kimmich erhielt 27.834 Stimmen und brachte es damit auf 31 Prozent. Hinter dem Führungsduo war die Lücke dann schon deutlich größer.

https://twitter.com/DFB_Team/status/1081508162434461697

Bemerkenswert, dass Manchester City Star Leroy Sane mit 10,3 Prozent der Stimmen das Siegertreppchen komplettiert und damit ein Spieler, dessen Nichtberücksichtigung für die Fußball WM 2018 hohe Wellen geschlagen hat.

Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland rückte Sane aber im Herbst ins Team und trug mit starken Leistungen dazu bei, dass der Blick in die Zukunft der DFB-Auswahl zuversichtlich ausfallen darf.

Toni Kroos landete mit mit 9,2 Prozent der Stimmen auf Platz vier. Julian Brandt, der bei der WM 2018 als Joker stets für frischen Wind sorgte, beim Neuaufbau im Herbst aber nur eine Nebenrolle spielte, vereinte immerhin noch 3279 und damit 3,6 Prozent der Stimmen auf sich.

Reus mit überschaubarer Quote in der Nationalmannschaft

Dass Reus die Wahl für sich entscheiden konnte, hatte sicherlich auch einen Zusammenhang mit den Leistungen des Offensivmanns im Trikot von Borussia Dortmund. Denn in der Nationalmannschaft konnte Reus wie der Großteil seiner Kollegen im ersten Halbjahr sowie bei der WM in Russland nicht überzeugen.

Und von den sechs Spielen nach der Weltmeisterschaft (u.a. in der Nations League Deutschland) verpasste Reus angeschlagen die Hälfte, kam zudem in den übrigen drei Begegnungen nur auf 155 von 270 möglichen Einsatzminuten und blieb ohne Torbeteiligung.

Bei den insgesamt acht Einsätzen im DFB-Dress anno 2018 verbuchte Reus mit einem Tor zwei Vorlagen auch nur eine überschaubare Quote. Nach einer Vorlage im Testspiel gegen Saudi-Arabien war der Offensivmann mit einem Treffer und einem Assist aber immerhin maßgeblich am einzigen Erfolg bei der WM gegen Schweden (2:1) maßgeblich beteiligt.

2019 kein Platz mehr für Reus?

Gespannt darf man unterdessen sein, wie Bundestrainer Joachim Löw im neuen Jahr seine Offensive formiert. Die extrem temporeiche Dreierreihe mit Sane, Timo Werner und Serge Gnabry hat im Herbst gut funktioniert, sodass abzuwarten bleibt, ob für Reus in der ab März startenden EM-Quali Deutschland überhaupt noch Platz ist.

Und in der zentralen Rolle hinter den Spitzen, die Reus in einem 4-2-3-1 oder einem 3-5-2 bekleiden könnte, ist mit Kai Havertz ein hochveranlagter Youngster als Konkurrenz auf den Plan getreten, sodass Reus trotz des Rücktritts von Mesut Özil um die Rolle des zentralen Gestalters kämpfen muss.

Das DFB-Team spielt in EM-Quali 2020 Gruppe C gegen die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland. Bei den EM-Qualifikation Wettquoten gilt Deutschland in der Gruppe als Favorit auf den Gruppensieg.