Schon mit dem Erreichen des Halbfinales der U21-Europameisterschaft 2019 in Italien und San Marino hat sich die deutsche Mannschaft, die dann im Endspiel gegen Spanien mit 1:2 den Kürzeren gezogen hat, die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gesichert.
Dann dürfen aus dem 23-Mann-Kader der gerade absolvierten Europameisterschaft allerdings altersbedingt nur noch zwölf Akteure mitwirken. Darüber hinaus hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, drei Spieler zu nominieren, die älter als 23 sind.
Und wie 2016, als neben den Zwillingen Lars und Sven Bender auch Nils Petersen im deutschen Team mitwirkte, wird der DFB aller Voraussicht nach auch 2020 von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.
Schon ein gutes Jahr vor Beginn des Olympischen Fußballturniers wird nun spekuliert, wer die Mannschaft des wahrscheinlich auch in Tokio in der Verantwortung stehenden Trainers Stefan Kuntz verstärken könnte. Zuletzt rückte dabei der Name Lukas Podolski in den Blickpunkt.
Vor allem auch deshalb, weil der frühere Kölner sein Geld seit Sommer 2017 bei Vissel Kobe in der japanischen J-League verdient und somit die für europäische Spieler sicherlich nicht ganz einfache Anpassung an das Leben in Japan erleichtern könnte.
Podolski sehr aufgeschlossen
Und Podolski, dessen Vertrag in Kobe Anfang 2020 endet und dessen weitere Zukunft danach noch offen ist, zeigt sich bezüglich eines Engagements als Leitfigur des deutschen Olympiateams durchaus offen.
“Olympia – und dann auch noch in Japan, dem Land, das ich in den letzten Jahren lieben und schätzen gelernt habe. Keine Frage: Das wäre für mich natürlich eine Riesenehre“, erklärte der mittlerweile 34 Jahre alte Weltmeister von 2014, der sein 130. und zugleich letztes Länderspiel im März 2017 bestritten hat, auf Nachfrage des “Express“.
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Und auch Trainer Kuntz lehnt ein Modell mit Podolski keineswegs von vornherein ab, wenngleich der 56-Jährige noch nicht den Zeitpunkt für konkretere Überlegungen gekommen sieht: “Es ist noch sehr früh. Grundsätzlich aber verschließe ich mich keinem Gedanken.“
Theoretisch könnten auch drei Stars der A-Nationalmannschaft, etwa Manuel Neuer, Toni Kroos und Marco Reus Deutschland bei Olympia vertreten. Allerdings ist ein solches Szenario wenig wahrscheinlich, da die Nationalspieler bereits bei der Europameisterschaft 2020 gefordert sind.
Keine Abstellungspflicht für Olympia
Darüber hinaus entscheiden anders als bei Länderspielen, die im FIFA-Kalender eingetragen sind, die Vereine über eine Freigabe ihrer Profis für die Olympischen Spiele. Eine Abstellungspflicht gibt es nicht, sodass sowohl der DFB als auch die Spieler selbst auf das Okay ihrer Vereine angewiesen sind.
In der Regel wird dieses bei Spielern unter 23 Jahren erteilt, wohingegen bei den drei älteren Spielern intensivere Gespräche nicht auszuschließen sind. Schließlich endet das Olympische Fußballturnier erst am 8. August 2020 und damit mutmaßlich kurz vor Beginn der neuen Saison.
Die Vereine müssten folglich große Teile der Vorbereitung auf wichtige Spieler verzichten, die überdies nicht auf eine lange Saison, sondern auf ein Turnier hintrainiert haben.
Im Falle Podolski bleibt unterdessen erst einmal abzuwarten, wie sich dessen Karriere bis dahin entwickelt und bei welchen Klub der Kölner Publikumsliebling dann unter Vertrag steht. In der Deutschland EM-Quali 2020 werden die Fans Podolski mit Sicherheit nicht zu sehen bekommen.
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