Keinen Monat vor Beginn der 33. Auflage des Afrika-Cups (9. Januar bis 6. Februar 2022), dem afrikanischen Pendant zur Europameisterschaft, sorgt mit Nigeria einer der Mitfavoriten auf den Gewinn des Turniers in Kamerun, mit einem Trainerwechsel für Aufsehen.
Wie der nigerianische Fußballverband NFF am späten Sonntagabend im Anschluss an eine coronabedingt virtuell abgehaltene Vorstandssitzung mitteilte, wurde Gernot Rohr mit sofortiger Wirkung, also noch vor dem Afrika Cup 2022, von seinen Aufgaben entbunden.
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Trennung von Rohr nicht überraschend
„Die Zusammenarbeit zwischen dem nigerianischen Fußballverband und Herrn Rohr ist beendet“, beließ es NFF-Generalsekretär Mohammed Sanusi bei einem recht knappen Statement, hatte dann aber zumindest noch Dankesworte für den entlassenen Chefcoach parat: „Wir danken ihm für seine Verdienste um die Super Eagles und Nigeria.“
Völlig aus dem Nichts kommt die Trennung freilich nicht. Schon seit längerem war ein nicht mehr optimales Verhältnis zwischen Rohr und der Verbandsführung ein offenes Geheimnis und eine Verlängerung des eigentlich noch bis Dezember 2022 datierten Vertrages des 68 Jahre alten Deutsch-Franzosen galt als wenig wahrscheinlich. Allerdings war bislang davon auszugehen, dass Rohr die Super Eagles zumindest noch bei der Afrikameisterschaft betreuen würde, für die sich Nigeria ungeschlagen als souveräner Gruppensieger vor Sierra Leone, Benin und Lesotho qualifiziert hatte.
Drei Legenden fungieren als Berater
Wer nun beim Afrika-Cup, bei dem Nigeria in der Vorrunde auf Ägypten (11. Januar), den Sudan (15. Januar) und Guinea-Bissau (19. Januar), in verantwortlicher Position auf der Bank sitzen wird, ist noch nicht klar.
Augustine Eguavoen, bislang als Technischer Direktor tätig und einst schon beim mit dem dritten Platz abgeschlossenen Afrika-Cup 2006 als Trainer auf der Bank, übernimmt vorerst nur interimsweise das Kommando, wobei aber denkbar ist, dass der 56-Jährige das Team auch beim Afrika-Cup anleiten wird. Unterstützt wird Eguavoen von einem großen Trainerteam mit Salisu Yusuf, Paul Aigbogun, Joseph Yobo, Dr. Terry Eguaoje und dem für die Torhüter zuständigen Aloysius Agu.
Darüber hinaus gab der Verband bekannt, dass mit Augustine “Jay Jay“ Okocha, Nwankwo Kanu und Garba Lawal drei ehemalige Nationalspieler künftig als Berater fungieren werden.
Ob Nigeria auch bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar dabei ist, ist noch nicht ganz klar. Die Super Eagles kämpfen in der afrikanischen WM-Qualifikation 2022 noch um einen der fünf verfügbaren Plätze für Nationen in Afrika.