Knapp fünf Monate vor Beginn der Fußball WM 2018 in Russland rückt zumindest vorübergehend ein anderer Wettbewerb in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, nämlich die UEFA Nations League.
Ein Wettbewerb, an den man sich indes erst einmal gewöhnen muss und der alles andere als unumstritten ist. Und letztlich einen Versuch darstellt, den sinkenden Zuschauerzahlen bei Freundschaftsspielen und einem nachlassenden Interesse an TV-Übertragungen von diesen internationalen Testspielen, die oft durch das Fehlen von Stars und zahlreiche Auswechslungen zusätzlich verwässert werde, zu begegnen.
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Am Mittwoch um 12 Uhr erfolgt in Lausanne der Startschuss zur Nations League mit der Auslosung der insgesamt 16 Gruppen, die wiederum in vier Divisionen unterteilt sind.
Innerhalb jeder Division wird in vier Gruppen mit drei bzw. vier Teams sowie in Hin- und Rückspiel gespielt, sodass jede Nation mindestens vier zusätzliche Pflichtspiele hat, die freilich nicht für eine zusätzliche Belastung sorgen.
Denn an den Doppelspieltagen im September, Oktober und November waren bislang entweder Qualifikationsspiele zu großen Turnieren oder Testspiele angesetzt.
Hammergruppe mit Deutschland, Frankreich und Holland möglich
Die großen Nationen in den ersten beiden Divisionen spielen ausnahmslos in Dreiergruppen, womit die Belastung für die meist im Europapokal ohnehin zusätzlich geforderten Top-Spieler zumindest ein wenig begrenzt werden soll.
In der ersten Division wird am Mittwoch aus drei Töpfen gelost. Im ersten Topf finden sich mit Deutschland, Portugal, Belgien und Spanien die bei der WM 2014 und der EURO 2016 jeweils inklusive Qualifikation sowie in der Quali für die WM 2018 besten Teams.
Diesen werden aus dem zweiten Topf Frankreich, England, die Schweiz und Italien sowie aus dem dritten Topf Polen, Island, Kroatien und die Niederlande zugelost.
Möglich ist damit sowohl eine Hammergruppe etwa mit Deutschland, Frankreich und der Niederlande als auch eine auf dem Papier deutlich schwächere Konstellation mit Belgien, der Schweiz und Island.
Am Ende ermitteln die vier Gruppensieger in der ersten Division im Juni 2019 in einer kleinen Endrunde mit Halbfinale und Finale, die in einem der teilnehmenden Länder stattfindet, den ersten Gewinner der UEFA Nations League. Die jeweils Gruppenletzten steigen in die nächste Division ab, während die Gruppenersten aufsteigen.
Vier EM-Tickets über die Nations League
Wichtig ist die UEFA Nations League vor allem auch mit Blick auf die Qualifikation für die EM 2020.
Denn basierend auf dem Abschneiden in der Nations League werden im Dezember 2018 die Töpfe für die Auslosung der EM-Qualifikation eingeteilt, die dann im März 2019 startet. Über die Nations League werden derweil auch vier der insgesamt 24 EM-Tickets vergeben.
Innerhalb jeder Division gibt es ein Ticket, sodass auch aus der schwächsten Division mindestens eine Mannschaft bei der EM 2020 vertreten sein wird. Qualifiziert sind für die EM-Play-offs, die erst im März 2020 geplant sind, die jeweiligen Gruppensieger.
Sollten diese schon für die EM qualifiziert sein, rücken die nächstplatzierten Teams, gegebenenfalls auch aus der nächsthöheren Division nach.