Als der Senegal im Finale der Afrikameisterschaft 2021 das Elfmeterschießen gegen Ägypten gewann und damit zum ersten Mal überhaupt den Titel holte, war das Turnier für Gastgeber Kamerun bereits beendet.
Zwar sicherten sich die unzähmbaren Löwen tags zuvor ebenfalls im Elfmeterschießen gegen Burkina Faso noch den dritten Platz, doch wirkliche Zufriedenheit kam damit nicht auf.
Vielmehr machten Bilder von Fans, die nach der Halbfinalniederlage im Elfmeterschießen gegen Ägypten den Mannschaftsbus an der Abfahrt hindern wollten die Runde und dass einige Fans nach dem ersten Fehlschuss im Shoot-Out um Rang drei bereits das Stadion verließen, zeigt das mangelnde Vertrauen in eine Mannschaft, die mit dem acht Mal erfolgreichen Vincent Aboubakar den Torschützenkönig und mit Karl Toko Ekambi (fünf Treffer) auch den zweitbesten Torschützen des Turniers stellte.
Choupo-Moting letztmals im Achtelfinale im Einsatz
Keine Rolle mehr spielte ab dem Viertelfinale dagegen Eric Maxim Choupo-Moting, der in den drei Gruppenspielen und im Achtelfinale noch zum Einsatz gekommen war, dabei sogar zweimal in der Startelf stand. Doch weder im Viertelfinale noch im Halbfinale setzte Trainer Toni Conceição auf den 32 Jahre alten Angreifer des FC Bayern München, der darüber mächtig verärgert war und letztlich seinen Einsatz im Spiel um Platz drei verweigerte.
“Ich bin sehr enttäuscht und frustriert, weil ich gekommen bin, um der Mannschaft zu helfen, den Afrika-Cup zu gewinnen. Und ich verdiene Respekt. Der Trainer hingegen hat mir gezeigt, dass er nicht zu hundertprozentig auf mich zählt“, beklagte Choupo-Moting gegenüber “Sports News Africa“ und wurde noch konkreter: “Besonders was im Viertel- und Halbfinale passiert ist, als der Trainer nicht auf mich zählte, war für mich eine Art Respektlosigkeit. Nicht zu spielen, in einem schwierigen 120-Minuten-Match war für mich nicht normal. Es hat mir wirklich wehgetan.“
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Kein Comeback unter Conceição
Dementsprechend hielt Choupo-Moting nach dem kamerunischen Aus mit seinem Frust auch nicht mehr hinter dem Berg und teilte Conceição mit, gegen Burkina Faso nicht zur Verfügung zu stehen: “Ich habe mit dem Trainer gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich für das Spiel psychisch nicht gut fühle wegen all der Dinge, die in den vergangenen Tagen passiert sind.“
Conceição hat sich unterdessen noch nicht zur Personalie Choupo-Moting geäußert, doch scheint unabhängig davon ausgeschlossen, dass der 65-fache Nationalspieler ohne Trainerwechsel nochmal für die Auswahl seines Landes aufläuft: “Ich habe kein Problem mit meinem Land Kamerun. Aber mit diesem Coach ist es für mich nicht mehr möglich“, zog der gebürtige Hamburger zumindest für den Moment einen persönlichen Schlussstrich.
Ob ein Umdenken stattfinden würde, wenn Conceição eines Tages nicht mehr zuständig sein sollte, ist offen. Allerdings spricht im Moment nicht viel dafür, dass der kamerunische Verband nicht mit dem seit 2019 amtierenden Portugiesen weitermachen wird.
In der Afrika WM 2022 Qualifikation trifft Kamerun in den entscheidenden Playoffs auf Algerien und kämpft dort Ende März um eins von fünf Tickets für die WM-Endrunde 2022 in Katar.